Deutsches Bäckerhandwerk stabil im Markt
Position als Marktführer im Außer-Haus-Verzehr gefestigt
Auch in 2012 erwies sich das Deutsche Bäckerhandwerk als stabile Säule des deutschen Mittelstandes. Die aktuellen Strukturdaten, die heute auf der Pressekonferenz von Präsident Peter Becker vorgestellt wurden, zeichnen ein positives Bild: Während die Anzahl der Betriebe im Zuge des Konzentrationsprozesses leicht zurückgegangen ist, stellen steigende Umsatz- und Beschäftigtenzahlen je Betrieb den Zentralverband zufrieden. Trotz des verstärkten Wettbewerbs auf dem Backwarenmarkt konnte das Bäckerhandwerk in den letzten fünf Jahren den Gesamtumsatz um 2% auf 13,14 Mrd. Euro steigern und sich als unangefochtener Marktführer im Außer-Haus-Markt (991,1 Mio. Besucher) behaupten. Nicht nur wirtschaftlich blickt das Bäckerhandwerk optimistisch in das Jahr 2013, sondern auch kulturell: Mit der Feierlichkeit zum „1. Tag des Deutschen Brotes“ untermauert das Bäckerhandwerk die Bedeutung des traditionsreichen Gewerbes und der deutschen Brotvielfalt.„Angesichts der Krise sind wir mit den Wirtschaftszahlen des vergangenen Jahres zufrieden, allerdings stellen die sinkenden Auszubildendenzahlen nach wie vor eine Herausforderung für uns dar“, betont Präsident Peter Becker. Aufgrund des demographischen Wandels ist die Anzahl der auszubildenden Bäcker und Bäckereifachverkäuferinnen zwischen 2005 und 2011 von 34.753 um 14,2% auf 29.808 zurückgegangen. Um mehr Jugendliche für das Traditionshandwerk zu begeistern, setzt der Zentralverband seit 2011 auf schlagkräftige Nachwuchskampagnen, die rund ums Jahr sowohl offline, als auch online geschaltet werden. Die kontinuierliche Nachwuchswerbung des Bäckerhandwerks, die zudem von der Imagekampagne des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks flankiert wurde, erlebte im Februar diesen Jahres einen Höhepunkt, als die Facebook-Seite „Back Dir Deine Zukunft“ die Schallmauer von 50.000 Fans knackte. Die Kampagne gilt als erfolgreichste Nachwuchs-Kampagne, die je von einem deutschen Verband gestartet wurde.
Der Brotkorb der Deutschen
Die deutsche Brotlandschaft ist einzigartig: Mehr als 3.000 Spezialitätenzählt das weltweit erste Brotregister, mit dem der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. sich für die Anerkennung der deutschen Brotkultur als immaterielles Kulturerbe durch die UNESCO einsetzt. Welches Brot dem Deutschen das Liebste ist, darüber geben die Verkaufszahlen des Jahres 2012 Aufschluss: Platz 1 belegt das Mischbrot mit 31,8 %, Platz 2 das Toastbrot mit 21,6% und Platz 3 belegen Brote mit Körnern und Saaten mit 14,8%. Während Weizenbrot mit 5,4% einen der hinteren Plätze belegt, geht das Weizenbrötchen mit 51,4% als klarer Sieger unter dem Kleingebäck hervor. „Kleinbackwaren gewinnen zunehmend an Bedeutung“, betont Präsident Peter Becker und verweist auf die Spitzenposition von Backwaren im Außer-Haus-Markt.
Vorwärts mit Qualität und Innovation
Um die Qualität der Backwaren sicherzustellen, setzt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. auf fundierte Aus- und Weiterbildung sowie Qualitätskontrollen durch das IQ-Back. Das Institut für Qualitätssicherung von Backwaren untersucht die Produkte der Innungsmitglieder und veröffentlicht die Ergebnisse auf www.brot-test.de. Wer auf der Suche nach den besten Handwerksbäckereien in seiner Umgebung ist, kann ab sofort auf die aktualisierte Version einer Brot-Test-App zurückgreifen. Darüber hinaus erarbeitet die Bundesakademie des Deutschen Bäckerhandwerks in Weinheim eine Rezeptur, die dem Wunsch einzelner Verbrauchergruppen nach salzarmem Alternativen entgegenkommt. „Wir freuen uns, unseren Kunden schon bald ein salzreduziertes Brot präsentieren zu können“, so Präsident Peter Becker.
Energiewende: Steuerfinanzierung statt EEG-Umlage
Die EEG-Umlage beschäftigt seit Monaten auch das Bäckerhandwerk. Der Zentralverband fordert eine endgültige Abkehr vom derzeitigen Finanzierungsmodell: „Die Reformvorschläge von Bundesumweltminister Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Rösler gehen in die richtige Richtung. Sie beseitigen aber nicht das Grundproblem: Die Umlage-Finanzierung stellt eine existenzielle Bedrohung für unsere stromintensiven Handwerksbetriebe dar. Wenn sich nicht bald etwas ändert, stehen uns Kündigungen und Betriebsschließungen bevor“, mahnt Präsident Peter Becker. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. befürwortet eine Steuerfinanzierung der Energiewende. Mit ihr könnte die Energiewende gerecht, nachhaltig und für alle bezahlbar finanziert werden. Dabei sollte allerdings eine zusätzliche Belastung der Verbraucher und Unternehmen vermieden werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss des vergangenen Geschäftsjahres freut sich Präsident Peter Becker 2013 auf ein ganz besonderes Ereignis: Am 12. Juni feiert das Bäckerhandwerk den „1. Tag des Deutschen Brotes“. Der in Zukunft alljährlich stattfindende Festtag soll die Bedeutung der deutschen Brotvielfalt unterstreichen und zur Anerkennung der deutschen Brotkultur als immaterielles Kulturerbe durch die UNESCO beitragen.
Quelle: Berlin [ Bäckerhandwerk ]