DFV-Präsidium hat Arbeit aufgenommen
Frankfurt am Main, 28. Oktober 2016. Das neu gewählte Präsidium des Deutschen Fleischer-Verbands hat in der vergangenen Woche in einer zweitägigen konstituierenden Sitzung die Arbeit aufgenommen. Neben einigen formalen Beschlüssen wurden dort auch Prioritäten für die ersten Wochen vereinbart.
Zu den formalen Beschlüssen gehört unter anderem auch die Verteilung der Ressorts innerhalb des Präsidiums. Neuer Schatzmeister des Verbandes ist Vize-Präsident Eckhart Neun, Vize-Präsident Michael Durst wird auch weiterhin den Bereich Werbung und Öffentlichkeitsarbeit verantworten. Neu zuständig für den Bereich Lebensmittelrecht und Qualitätssicherung ist Vize-Präsident Konrad Ammon, Vize-Präsidentin Nora Seitz führt das Ressort Berufsbildung. Präsident Herbert Dohrmann legt nicht nur die Richtlinien fest, die die Verbandsarbeit bestimmen, er ist auch verantwortlicher Sprecher des DFV gegenüber Politik, Verwaltung, Verbänden und Öffentlichkeitsarbeit.
Arbeitsschwerpunkte definiert
Für jedes Ressort wurden in der Präsidiumssitzung Arbeitsfelder definiert, in denen vorrangig Handlungsbedarf besteht. Ziel ist, bereits zur Obermeistertagung im Februar konkrete Fortschritte und Umsetzungen vorlegen zu können.
Im Arbeitsbereich des Präsidenten sind bereits Gesprächstermine vereinbart, die noch in diesem Jahr stattfinden werden. So ist vorgesehen, dass Präsident Dohrmann in einer bevorstehenden Arbeitssitzung die Funktion des Sprechers der Arbeitsgemeinschaft Lebensmittelhandwerk von seinem Vorgänger Heinz-Werner Süss übernimmt.
Vereinbart ist bereits ein Treffen mit Bundesminister Christian Schmidt Anfang November, mit dem insbesondere auch über dessen Vorstoß zu einem staatlichen Tierschutzlabel gesprochen werden soll. Ebenfalls festgelegt sind Gespräche mit der Spitze der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und mit dem CSU-Bundestagsabgeordneten Alois Rainer, der als selbständiger Fleischermeister ein Insider der Branche ist.
Weitere Terminvereinbarungen mit dem Deutschen Bauernverband, dem Deutschen Tierschutzbund und mit der Verbraucherzentrale sind für Anfang nächsten Jahres vorgesehen.
Sehr nachdrücklich will das Präsidium die Diskussionen zu den Organisationsstrukturen im Fleischerhandwerk wieder aufnehmen. Dabei sollen gemeinsam mit den Landesinnungsverbänden grundlegende Konzepte erarbeitet werden, die durchaus auch über die bisher besprochenen Lösungsansätze hinausgehen. Im Arbeitsbereich des Schatzmeisters werden hierzu Vorbereitungen getroffen.
Bis zur Obermeistertagung sollen auch erste Vorschläge vorliegen, wie die Beschlüsse zur Verbandsfinanzierung fortgeführt und ggf. angepasst werden können. Beim Verbandstag 2017 sind hier grundsätzliche Entscheidungen notwendig, die möglichst früh mit den Landesinnungsverbänden vorbereitet werden sollen.
Tierschutzfragen, insbesondere die ungeklärte Lösung, wie mit dem Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab 2019 verfahren werden soll, werden die Arbeit im Bereich Lebensmittelrecht bestimmen. Hier soll auch eine klare Positionierung bei den Bestrebungen rund um die Jungebermast vorgenommen werden.
Die Erarbeitung von einheitlichen, möglichst konkreten Handlungsempfehlungen für die Betriebe zur Situation bei den aufgetretenen Listerienbefunden in einigen Betrieben und den daraus resultierenden verstärkten Kontrollen der Lebensmittelüberwachung hat ebenfalls höchste Priorität in diesem Bereich.
Im Ressort Werbung und Öffentlichkeitsarbeit ergeben sich aktuell zwei große Aufgabenfelder. Zum einen soll ein Konzept zur Image-Werbung (in Ergänzung zur Nachwuchswerbung) erarbeitet und vorgestellt werden. Da es hier vor allem um eine Abgrenzung zu Handel und Discount geht, soll dabei auch eine wieder stärkere Fokussierung auf die f-Marke erfolgen.
Das zweite Aufgabenfeld betrifft die Weiterentwicklung des Leitbilds. Auf der Grundlage von vier bereits definierten Hauptthemenfeldern (Tierschutz, Ernährung/Gesundheit, Umwelt, Digitalisierung) soll eine klare Profilierung des Fleischerhandwerks abgeleitet werden. Einzelpunkte dieses großen Projekts sollen bereits Thema für die Obermeistertagung im Februar sein.
Auf der Grundlage der bereits im September im Gesamtvorstand erfolgten Beschlüsse sollen noch im November die Entscheidungen rund um die zukünftige Gestaltung der Wettbewerbe der Fleischerjugend vorbereitet werden. Gleichzeitig wird es um die Erarbeitung eines Grundsatzmodells zur Einführung einer Nationalmannschaft der Fleischer gehen. Beide Themen, aber auch die ab 2017 anstehende Überarbeitung der Ausbildungsordnung der Fleischer, sollen auch in einem Grundsatzgespräch mit der Abteilung Berufsbildung des ZDH erörtert werden.
Die nächste Sitzung des DFV-Präsidiums wird Ende November stattfinden.
Quelle: fleischerhandwerk.de / Deutscher Fleischerverband