Geflügelwirtschaft fordert Unterstützung durch Politik
Berlin, 18. Juli 2019. Die deutsche Geflügelwirtschaft steht für einen verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika und will aktiv ihren Beitrag zu einer Minimierung von Antibiotikaresistenzen leisten. Das haben Spitzenvertreter der Branche am Mittwoch im Gespräch mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und weiteren führenden Vertretern der beiden Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Gesundheit (BMG) klar gemacht. „Wir teilen die Ziele von BMEL und BMG, den Einsatz von Antibiotika und insbesondere Reserveantibiotika deutlich weiter zu reduzieren“, sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG). Die Wirtschaft hat der Ministerin beim Treffen in dieser Woche erste Grundzüge einer komplexen Minimierungsstrategie vorgelegt, die in den kommenden Wochen weiter ausgearbeitet wird. ZDG-Präsident Ripke fordert die gezielte und entschlossene Begleitung durch die Politik: „Um unsere ambitionierten Ziele umzusetzen, sind wir zwingend auf die Unterstützung der Politik angewiesen, so zum Beispiel bei der Zulassung neuer, innovativer Verfahren wie ,Competitive-Exclusion‘-Kulturen oder Bakteriophagen.“
Bei „Competitive Exclusion“-Kulturen (CE) wird durch eine Frühbesiedlung mit einer natürlichen Geflügeldarmflora die Besiedlung mit unerwünschten Krankheitserregern und resistenten Keimen deutlich erschwert. Diese innovativen Behandlungsverfahren mit CE-Kulturen, wie die Geflügelwirtschaft sie zusammen mit der Freien Universität Berlin im Forschungsvorhaben EsRAM (Entwicklung stufenübergreifender Reduktionsmaßnahmen für Antibiotikaresistente Erreger beim Mastgeflügel) in den vergangenen drei Jahren mit vielversprechenden Erkenntnissen erprobt hat, sowie die Anwendung von Bakteriophagen müssen kurzfristig zugelassen oder in Pilotprojekten angewendet werden, fordert die deutsche Geflügelwirtschaft. „Wir wollen unserer Verantwortung gerecht werden, brauchen hier aber auch tatkräftige und konstruktive Begleitschritte der Bundesregierung“, betont ZDG-Präsident Ripke. „Die Reduzierung von Antibiotikaresistenzen geht uns alle an. Auch die Politik ist gefordert, ihren Teil beizutragen.“
Über den ZDG
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. vertritt als berufsständische Dach- und Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Die rund 8.000 Mitglieder sind in Bundes- und Landesverbänden organisiert.