DFV fordert Erhalt von regionalen Trichinen - Untersuchungsstellen
Hintergrund der DFV-Initiative ist, dass die rund 1.600 Trichinenuntersuchungsstellen in Deutschland bis zum Jahresende akkreditiert werden müssen. Dies dürfte nach Einschätzung des DFV aber aufgrund der knappen Zeit kaum machbar sein. Dr. Wolfgang Lutz, Mitglied der DFV-Geschäftsleitung sieht überdies erhebliche Kosten auf die Fleischer zukommen: „Die Zertifizierung wird letztendlich über Gebührenerhöhungen finanziert.“
Der Verband befürchtet nun einen Wegfall vieler kleiner ortsnaher Untersuchungsstellen, die bisher von selbstschlachtenden Fleischern und auch Jägern für die Untersuchung auf Trichinellen genutzt wurden. Dr. Lutz: „Die Folge wären längere Fahrtwege und Zeitverlust sowie höhere Kosten. Aufgrund des verzögerten Abschlusses der Fleischuntersuchung würden auch besondere handwerkliche Herstellungstechnologien, wie die Warmfleischverarbeitung, erschwert, oder gänzlich unmöglich gemacht.“
Dies träfe viele fleischerhandwerkliche Betriebe in der „heißen Phase“ der EU-Zulassung an empfindlicher Stelle. Dr. Lutz: „Viele Fleischer haben viel Zeit und Geld in die Zulassung ihrer Produktionsstätten investiert. Dies geschah auch im Vertrauen auf den Fortbestand der derzeitigen Praxis der Schlachttier- und Fleischuntersuchung. Wesentliche Voraussetzung für die eigene Schlachtung ist jedoch eine pragmatische Organisation der Trichinenuntersuchung zu vertretbaren Kosten.“
Durch diese befürchtete Einschränkung der erzeugernahen Schlachtung würden regionale Vermarktungsstrukturen erschwert. Nach Auffassung des DFV sollten daher vorhandene Zertifizierungen der zentralen Untersuchungseinrichtungen auf die Trichinenuntersuchungsstellen ausgedehnt werden.
Quelle: Frankfurt am Main [ DFV ]