NGG: „Billiglöhne auf deutschen Schlachthöfen vernichten Arbeitsplätze in Dänemark“

NGG bekräftigt Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn

Einen massiven Arbeitsplatzverlust bei Danish Crown in Dänemark hat der Präsident der dänischen Food Workers’ Union NNF, Ole Wehlast, bei einem Informationsaustausch mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Hamburg beklagt. „Im vergangenen Jahr sind 2.600 Arbeitsplätze vernichtet und der überwiegende Teil der Schlachtkapazitäten ist nach Deutschland verlagert worden. Auf die dänischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schlachtindustrie wird immer stärker Druck aufgebaut. Deutsche Billiglöhne von unter zehn Euro pro Stunde für Fachkräfte führen zunehmend zu Wettbewerbsnachteilen für die dänischen Schlachtbetriebe.“

Nach Kenntnis der Gewerkschaft NGG sei vor allem die deutsche Schlachtindustrie durch den Einsatz osteuropäischer Werkvertragsarbeitnehmer, die zu Dumpinglöhnen zwischen fünf und neun Euro arbeiteten, geprägt. In Dänemark hingegen seien die Schlachter alle gewerkschaftlich organisiert und Fachkräfte erhielten Stundenlöhne von 20 Euro. „Wir werden den Verlust von Arbeitsplätzen in unserem Heimatland nicht kampflos hinnehmen und uns mit Unterstützung unserer europäischen Kolleginnen und Kollegen gegen Lohndumping wehren“ hat der NNF-Präsident Ole Wehlast angekündigt.

Claus-Harald Güster, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft NGG, bekräftigte in diesem Zusammenhang die Forderung nach Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 7,50 Euro, der perspektivisch auf neun Euro erhöht werden müsse, um Lohndumping zu verhindern. „Wir werden aber auch mit gezielten Aktionen an den deutschen Danish-Crown-Standorten gegensteuern und unsere Aktivitäten in der gesamten Schlachtbranche verstärken“, hat Güster angekündigt. „Das heißt: Stärkung der Mitbestimmung mit gewählten Betriebsräten und Sicherung von sozialen Standards durch den Abschluss von Tarifverträgen. Darüber hinaus werden NNF und NGG sowohl ihre gemeinsamen Aktivitäten verstärken als auch europaweit über die europäische Gewerkschaftsorganisation EFFAT stärker koordinieren.“

Quelle: Hamburg [ NGG ]

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