Strategiegespräch und Laboreröffnung mit Ministerin Grotelüschen beim DIL

Potential von Technologieforschung und Bedeutung der Lebensmittelsicherheit für die deutsche Ernährungswirtschaft

Zur Eröffnung des Laboranbaus am Freitag, 09 Juli 2010 beim Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück brachten die Ministerin sowie die weiteren geladenen Gäste bestes Sommerwetter mit. Neben der lange erwarteten Fertigstellung dieses ersten Bauabschnitts beim DIL ging es bei dem Besuch zudem um zukünftige Entwicklungen in der Ernährungsindustrie.

Bild:DIL

Dr. Reinhold Kassing begrüßte in seiner Funktion als Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates Frau Ministerin Astrid Grotelüschen, sowie die weiteren ranghohen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Kassing verwies darauf, dass er das DIL auf dem Weg nach oben sehe, die Entwicklungen seien überaus positiv. Er dankte Frau Grotelüschen und ihrem Team für die tolle Unterstützung.

Ministerin Grotelüschen, die erst seit einigen Monaten die Position als Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung eingenommen hat, freute sich über die Einladung nach Quakenbrück. Sie sei nicht nur hier, um die Labore zu eröffnen, sondern auch um die Wichtigkeit einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Lebensmittelsicherheit und den damit verbundenen erhöhten Forschungsbedarf zu betonen.

Das DIL habe als anwendungsorientiertes Forschungsinstitut – übrigens inmitten des Zentrums der deutschen Lebensmittelwirtschaft gelegen – eine wichtige Funktion in der Unterstützung der Ernährungsindustrie. Dieses rechtfertige die für die Neuausrichtung bereit gestellten 7,8 Mio. Euro Konjunkturmittel als auch weitere 6,2 Mio. Euro für die Vorlaufforschung, bereit gestellt aus dem Landeshaushalt.

Für kleine und mittelständische Unternehmen sei es kaum leistbar, die Forschungslandschaft zu beobachten sowie die Bedeutung wissenschaftlicher und technologischer Erkenntnisse für eigene Produkte und Verfahren zu interpretieren. Die zumeist mittelständisch strukturierten Unternehmen, die nicht über eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen verfügten, benötigten daher eine überbetriebliche Forschungseinrichtung wie das DIL, um ebenfalls auf die wissenschaftlich und technologisch neuesten Entwicklungen zugreifen und eigene Forschung in Auftrag geben zu können. Grotelüschen: „Die Herstellung hochwertiger Lebensmittel zu wettbewerbsfähigen Preisen, verbunden mit den heutigen Anforderungen an Produkt- und Prozesssicherheit ist heute zwangsläufig ein High-Tech-Business“.

An diesen Punkt knüpfte der DIL Institutsleiter Dr. Volker Heinz in seinem Vortrag an, in dem er auf die Bedeutung der technologischen Weiterentwicklung in der Lebensmittelverarbeitung für die Sicherheit der Lebensmittel, für die Effizienz der Verfahren und die Attraktivität der Produkte einging. In dem derzeitigen Preiswettbewerb sei es für die Industrie allerdings sehr schwer, das bislang erreichte Niveau noch weiter auszubauen und sich dementsprechend auf dem internationalen Lebensmittelmarkt zu behaupten. Die Lebensmittelwirtschaft ist in Deutschland die viertgrößte Branche, in Niedersachsen ist sie nach der Automobilindustrie sogar auf zweiter Position. Sie ist mit Ihren ca. 530.000 Beschäftigten und darüber hinaus als direkter Abnehmer der Agrarrohstoffe aus unserer Landwirtschaft von größter wirtschaftlicher Bedeutung.

Mit einem Anteil von 0,2 % der Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben, gemessen am Umsatz, rangiere die Branche allerdings als Schlusslicht der produzierenden Gewerke in Deutschland (zum Vergleich: Auto 5 %, Chemie 10 %, Pharma 15 %) und sei im internationalen Vergleich deutlich hinter anderen wesentlichen Erzeugerländern, so Heinz. Um dieser Negativentwicklung zu begegnen, seien Forschungsanreize durch entsprechende Rahmenprogramme der Politik dringend notwendig.

Im Anschluss ging Dr. Helmut Steinkamp, Leiter des DIL Geschäftsbereiches Sicherheit, auf die laufenden Forschungsarbeiten des DIL ein. Mit Fertigstellung des Laboranbaus bestehen neue Möglichkeiten bzgl. der Intensivierung der Forschungstätigkeiten zum Nutzen von Verbraucher und Industrie. So werden im Institut neue Monitoringansätze für die Lebensmittelverarbeiter entwickelt. Das DIL begleite die Unternehmen bei der Verbesserung von Hygiene und Lebensmittelsicherheit. Darüber hinaus würden die Bemühungen der Wirtschaft beim Nachhaltigkeitsmanagement durch Aufzeigen der ökologischen Aspekte und des Einsparpotenzials unterstützt.

Abschließend besichtigten die Gäste die neuen Laborräumlichkeiten. Der Anbau ist dem DIL Geschäftsbereich Sicherheit zugeordnet und umfasst die mikrobiologischen und chemischen Labore. Das Investitionsvolumen beträgt 2,27 Mio. Euro. Neben diesem nun fertiggestellten 1. Bauabschnitt am DIL, kommen auch die Bauabschnitte 2 und 3 gut voran. Im Rahmen dieser Maßnahmen wird ein Technikums-Neubau und ein Physiklabor errichtet. Diese Neuaufstellung des DIL ist durch umfangreiche öffentliche Fördermaßnahmen möglich geworden.

Quelle: Quakenbrück [ DIL ]

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