Gutes Fleisch leuchtet anders
Fraunhofer auf der IFFA
Licht einer bestimmten Wellenlänge (hier eine Beinscheibe vom Rind im Schwarzlicht) regt Zellstoffwechselprodukte im Gewebe an zu fluoreszieren. Fettgewebe, Muskeln, Knochen und Knochenmark heben sich deutlich voneinander ab. [© Fraunhofer IPA] |
Das Verfahren stammt ursprünglich aus der Medizintechnik. Es nutzt die Autofluoreszenz von Zellen, um zwischen verschiedenen Gewebearten zu unterscheiden: Licht mit definierter Wellenlänge regt im Gewebe enthaltene Zellstoffwechselprodukte an zu fluoreszieren. Verschiedene Gewebetypen wie Knochen, Muskeln oder Fettgewebe reagieren dabei aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung unterschiedlich. Diese Unterschiede lassen sich spektroskopisch messen. Wissenschaftler des Fraunhofer IPA haben einen Auswertealgorithmus entwickelt, der die für die Fleischverarbeitung relevanten Gewebetypen anhand des Fluoreszenzspektrums eindeutig identifiziert und klassifiziert. "Die Ergebnisse stehen in Echtzeit zur Verfügung und sind deshalb besonders für die Produktionssteuerung geeignet. So lassen sich zum Beispiel mit den gewonnenen Sensordaten Schneidwerkzeuge exakter als bisher positionieren" erklärt Entwickler Stefan Wößner. "Ein weiterer Vorteil unseres Verfahrens besteht darin, dass die Messungen berührungslos ablaufen. Damit verringert sich das Risiko, das Lebensmittel zu verunreinigen", so Wößner. Seine Kollegen untersuchen derzeit weitere Einsatzmöglichkeiten für die Fluoreszenzspektroskopie. Die aktuellen Arbeiten konzentrieren sich auf die Analyse von Frischeparametern bei Fleischprodukten. Ziel ist es, zusammen mit Partnern aus Forschung und Industrie Veränderungen von mikrobiologischen, chemischen und/oder physikalischen Produktparametern zu identifizieren und daraus Aussagen über die Produktqualität abzuleiten.
Weitere Informationen:
im Internet: www.ipa.fraunhofer.de/food/
und auf der IFFA - Internationale Fachmesse für die Fleischwirtschaft, 15. bis 20. Mai 2004 in Frankfurt, Stand 9.1. E 54
Quelle: Stuttgart [ IPA ]