Schokolade als Hustenmittel?
In der Studie, die Peter Barnes vom Imperial College London durchführte, nahmen 10 gesunde Freiwillige Tabletten ein. Diese enthielten entweder Theobromin, ein Bestandteil von Kakao, oder Codein, das traditionelle Hustenmittel, oder ein Placebo. Dann atmeten die Probanden ein mit Capsaicin angereichertes Gas ein. Capsaicin ist für die Schärfe von Chilischoten und Paprikas verantwortlich und verursacht in konzentrierter Form Husten, weiß Gesellschaftssprecher Sven-David Müller-Nothmann. In der Studie wurde Capsaicin als Indikator verwendet, um zu testen, wie effektiv die Hustenmittel sind. Je mehr Capsaicin die Probanden vertrugen, desto besser war das Hustenmittel. Bei den Studienteilnehmern, die vorher Theobromin eingenommen hatten, war ungefähr ein Drittel mehr Capsaicinnötig, um Husten auszulösen, als bei denjenigen, die Codein genommen hatten. Codein hat dabei in der Studie nur geringfügig besser abgeschnitten als das Placebo.
Die Forscher sind der Ansicht, dass Theobromin die Aktivität spezieller Nerven hemmt. Theobromin weist dabei scheinbar keine Nebenwirkungen auf das Herzkreislauf- oder das zentrale Nervensystem auf. Codein dagegen ist ein Sucht- und Betäubungsmittel und verursacht Schläfrigkeit und Verstopfung. Schokolade zu essen, um den Husten zu lindern, ist aber wenig sinnvoll, da sie zuwenig Theobromin enthält, erläutert Kamphausen abschließend.
Quellen:
- Usmani OS et al.: Theobromine inhibits sensory nerve activation and cough. FASEB J., 2004; 0: 419901 - 1111
- http://www.imperial.ac.uk/P5770.htm
Quelle: Aachen [ diaita ]