Gemüse und Obst - nährstoffreich wie eh und je

Keine Hinweise auf Verlust an wertvollen Inhaltsstoffen

Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln bewerben ihre Produkte oft mit der Aussage, Gemüse und Obst enthielten heute weniger Nährstoffe als früher. Eine ausreichende Nährstoffversorgung sei deswegen mit normalen Lebensmitteln nicht mehr möglich. Diese Behauptung entbehrt jedoch jeder wissenschaftlichen Grundlage und ist sogar unlogisch. Hätten Pflanzen gravierende Nährstoffmängel, dann würden sie nicht wachsen oder zumindest sichtbare Mangelerscheinungen aufweisen.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Nährstoffgehalte in den vergangenen 50 Jahren konstant geblieben sind. So hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) den aktuellen Nährstoffgehalt von Karotten, Spinat, Tomaten, Äpfeln, Orangen, Weintrauben, Kartoffeln und Weizen mit Daten aus alten Nährwerttabellen verglichen und keine Unterschiede gefunden. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst, Wein und Gartenbau in der Schweiz. Mithilfe von Datenbanken verglichen die Forscher für sieben Gemüse- und fünf Obstarten die Gehalte an Trockensubstanz, an elf Vitaminen und neun Mineralstoffen. Beim Gemüse zeigten 16 der 21 überprüften Parameter keine Veränderungen, beim Obst blieben 17 der 21 Parameter gleich. Während der Vitamin-C-Gehalt beim Gemüse tendenziell fiel, stieg er beim Obst leicht an.

Insgesamt zeigen alle Datenvergleiche eine große Schwankungsbreite der Nährstoffgehalte. Dies ist zum Teil methodisch bedingt, aber auch auf unterschiedliche Pflanzensorten, Klimabedingungen und Erntezeitpunkte zurückzuführen. So schwankt der Vitamin-C-Gehalt von Äpfeln beispielsweise je nach Sorte zwischen 6 mg und 27 mg je 100 g. Auch der Reifegrad spielt eine Rolle. Bei Früchten wie Papayas kann sich der Betacarotingehalt vor der Ernte innerhalb weniger Tage verdoppeln. Fazit: Gemüse und Obst sind heute ebenso nährstoffreich wie früher. Gegenteilige Behauptungen sind nicht stichhaltig.

Quelle: Bonn [ aid - Dr. Maike Groeneveld ]

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