Mit "Miniauswertung" zum Verbraucherschutz?
Tierärzte zu Antibiotikafunden durch ÖKOTEST
"Die Lebensmittelsicherheit in Deutschland hat sich kontinuierlich verbessert und ist zur Zeit auf höchstem Niveau", kommentiert der Vizepräsident der Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz, Dr. Rainer Schneichel, den Beitrag zum Thema "Antibiotikarückstände im Schweinfleisch" in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Ökotest. "Der Verbraucherschutz hat für die Tierärzteschaft oberste Priorität".So sind im vergangenen Jahr bei ca. 240.000 Proben nach dem nationalen Rückstands-Kontrollplan lediglich bei 0,25 % der Fälle überhaupt positive, messbare Werte aufgetaucht. Sog. MRL-Werte schützen vor den zitierten Risiken! Insofern kann die Miniauswertung der 17 Schnitzel (nicht Tiere) keinesfalls als repräsentativ oder standardisiert gelten. Bezüglich der Herkunft des Fleisches (Ausland?) liegt keine Information vor. In diesem Zusammenhang sollte zum besseren Verständnis der Verbraucher auch erwähnt werden, dass das Lebensmittel Milch beispielsweise bei jeder Abholung einer
Kontrolle unterliegt.
Der Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin erfolgt nach den "Antibiotika-Leitlinien für den sorgsamen Umgang mit
antimirkrobiellen Substanzen", aufgestellt von der Bundestierärztekammer und der Länderarbeitsgemeinschaft gesundheitlicher Verbraucherschutz (LAGV). Kein Tierarzt würde gegen eine E.Coli-Infektion ein Makrolid-Antibiotikum einsetzen, so wie im Test beschrieben, erläutert Rainer Schneichel. Denn es wirkt nicht!
Die Antibiotikaleitlinien wurden auf einem Symposium des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) und dem Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als beispielhaft auch für die Humanmedizin erläutert. Diese selbst auferlegten Leitlinien und deren Weiterentwicklung sollten als wertvoller beurteilt werden, als sie einfach nur mit einem nicht wissenschaftlichen Populismus diskreditieren zu wollen.
Quelle: Blaubach [ Landestierärztekammer RLP ]