EU will was gegen dicke Kinder unternehmen

Adipositasepidemie: Markos Kyprianou verspricht Maßnahmen angesichts der steigenden Zahl übergewichtiger Kinder

Markos Kyprianou, der Europäische Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, hat sich verpflichtet, mit der Industrie und Verbrauchervertretern, Gesundheitsexperten und führenden Politikern zusammenzuarbeiten, um gegen Europas Adipositasepidemie vorzugehen, denn nach den veröffentlichen Angaben steigt die Zahl der übergewichtigen Schulkinder um 400 000 pro Jahr.

Nach Angaben der Internationalen Taskforce für Adipositas (IOTF) ist das Ausmaß der europäischen Adipositas-Problematik unterschätzt worden, weil in einigen Ländern weniger Fälle angegeben wurden, als tatsächlich vorkommen. Den Angaben zufolge sind wahrscheinlich mehr als 200 Mio. Erwachsene in der EU übergewichtig oder fettleibig.

„Die Adipositasrate steigt rasant, und ddie Gewichtszunahme der Europäer hat veheerende Folgen für die öffentliche Gesundheit und bringt enorme volkswirtschaftliche Kosten mit sich. Europa steht vor einer Adipositasepidemie, die genau so schlimm ist wie die nordamerikanische. Insbesondere die weiter steigende Rate von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Schulkindern macht mir Sorge”, sagte Kommissar Kyprianou. „Die EU-Aktionsplattform, die wir heute ins Leben rufen, ist Europas Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderung. Die Industrie, die Zivilgesellschaft und die Regierungen müssen zusammenarbeiten, um der steigenden Fettleibigkeit unserer Kinder entgegenzuwirken”.

Kommissar Kyprianou fuhr fort, „Die Plattform wird freiwillige Maßnahmen in den Bereichen der Verbraucherinformation und –aufklärung, Marketing und Werbung, Förderung körperlicher Bewegung, Lebensmittelzusammensetzung und Portionsgrößen erwägen. Ich hoffe, dass 2006 die ersten Initiativen angenommen werden und dass diese von praktischem Nutzen sind. Entscheidend ist, ob der Prozess der Zusammenarbeit, den wir heute einleiten, zu Ergebnissen führen kann”.

Die zunehmende Verbreitung der Adipositas, insbesondere bei jungen Menschen, hat Gesundheitsexperten auf den Plan gerufen. Adipositas ist ein Risikofaktor für viele schwere Erkrankungen, wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfall, Atemwegserkrankungen, Arthritis und bestimmte Krebsarten. Auch für die steigende Zahl der an Typ-2-Diabetes Erkrankten wird die Adipositasepidemie in Europa verantwortlich gemacht. Falsche Ernährung und Bewegungsmangel gehören zu den führenden Ursachen vermeidbarer Todesfälle in Europa, wobei die Adipositas schätzungsweise 2-8 % der Kosten im Gesundheitswesen verursacht.

Die Europäische Aktionsplattform für Ernährung und körperliche Bewegung bringt die wichtigsten Vertreter der Lebensmittelindustrie, des Einzelhandels, des Gaststättengewerbes, der Werbebranche, der Verbraucherverbände und der nichtstaatlichen Gesundheitsorganisationen auf EU-Ebene zusammen.

Die Plattform tagte heute erstmalig unter Beteiligung der Gründungsmitglieder, d.h. des Kommissars Markos Kyprianou, des luxemburgischen Gesundheitsministers, Mars Di Bartolomeo, und Karl-Heinz Florenz MEP, des Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlaments, sowie von Vertretern der Industrie, der Zivilgesellschaft und öffentlich-rechtlichen Organisationen.

In den kommenden Monaten werden die Mitglieder der Plattform Aktionspläne unterbreiten, in denen ausführlich dargestellt werden soll, was sie unternehmen wollen, um eine gesündere Ernährung zu fördern oder die Menschen zu mehr Bewegung anzuregen.

Die EU-Plattform wird darauf abzielen, nationale und lokale Initiativen durch die Maßnahmen ihrer Mitglieder zu unterstützen und dazu beizutragen, Katalysatorwirkung für neue Initiativen in der gesamten EU zu entfalten. Die Plattform wird außerdem ein Forum darstellen, in dem die Beteiligten gegenseitig ihre Maßnahmen zur Adipositasbekämpfung genau untersuchen und überprüfen können, ob die eingegangenen Verpflichtungen auch erfüllt werden.

Weitere Informationen:

Die IOTF-Daten sind zusammen mit weiteren Informationen über die heute gestartete Plattform von folgender Website abrufbar: [hier]

Quelle: Brüssel [ eu ]

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