Herkunftsverband Thüringer und Eichsfelder Wurst und Fleisch e.V. präsentiert offensive Marketingstrategie für 2006
Positive Zwischenbilanz für 2005 / Zuwachsraten im nationalen Markt / Dachmarke etabliert / Ausbau des Qualitätsmanagements
er Herkunftsverband Thüringer und Eichsfelder Wurst und Fleisch e.V. (HTW) zieht zur ANUGA eine erste positive Zwischenbilanz für das Jahr 2005 und kündigt für das kommende eine weitere Offensive auf dem deutschen Markt an. Man sei, so der neue Geschäftsführer Dr. Horst Schubert, am nationalen Markt, vor allem bei der Thüringer Rostbratwurst, ein Stück weit vorangekommen, wenn auch noch längst die Potenziale nicht ausgeschöpft seien.
Der HTW, der sich den Markenschutz für die Spezialitäten Thüringer Rostbratwurst, Thüringer Leberwurst und Thüringer Rotwurst, die seit dem vergangenen Jahr unter dem Schutz der Europäischen Union (g.g.A.) stehen, sowie der Greußener Salami, seit 1998 bereits unter EU-Schutz, auf die Fahnen geschrieben hat, präsentierte auf der ANUGA sein strategisches Maßnahmenpaket für das Jahr 2006.
Schubert kündigte die Einrichtung des "Thüringer Grillinstitut" in Erfurt an, das als Kompetenzzentrum Ansprechpartner für Endverbraucher, Gastronomie und Handel zu allen Fragen rund ums Thema Grillen, Thüringer Rostbratwurst und Thüringer Wurstspezialitäten sein wird. "Weiterhin", so Schubert, "veranstaltet dieses Institut zur Eröffnung der Grillsaison 2006 als Leistungs- und Erlebnis-Event einen 'Thüringer Bratwursttag', der jährlich stattfinden wird.
Das 'Thüringer Grillinstitut' wie auch der 'Thüringer Bratwursttag' werden in ein umfassendes Maßnahmenpaket mit gezielter Großflächenplakatierung, Anzeigen in Print-Medien und aktiver Öffentlichkeitsarbeit eingebunden. Damit werden wir langfristig die Ziele des Verbandes realisieren, die Vermarktung der Thüringer Rostbratwurst und der Thüringer Wurstspezialitäten im Handel zu forcieren und über den Endverbraucher mit der Vermittlung von Rezepten die Nachfrage weiter anzukurbeln", so Schubert weiter.
Schubert erläuterte insbesondere das Dachmarkenkonzept des Verbandes. Der "Thüringer Löwe", als Wort-Bild-Marke auf der Packung Rostbratwurst, Rotwurst und Leberwurst wie auch Greußener Salami, garantiere dem Verbraucher Herkunft und Qualität. Dies sei ein wesentliches Element zur Profilierung am Markt.
Auch die wirtschaftlichen Ziele seien hoch gesteckt. Bei fortschreitender nationaler Distribution, insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel, und gleichzeitiger Konzentration der Herstellung auf den Freistaat Thüringen, werde für die Rostbratwurst in den ersten Jahren nach Erhalt des EU-Schutzes ein jährliches Wachstum von ca. 10 % prognostiziert. Der Verband setzt darüber hinaus auf die weitere positive Entwicklung im Export.
Schubert wies beim Thema Qualitätsmanagement auf die neutrale Überwachung durch die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft hin. Eigen- und externe Kontrollen sicherten die Qualität der Thüringer Wurstspezialitäten. So müssen sich alle Hersteller zu unabhängigen Veterinärkontrollen in den Betrieben und zu externen Laborkontrollen verpflichten.
Um die Markenpräsenz der Thüringer Wurstspezialitäten auch in Zukunft im Interesse von Handel und Verbraucher sicherzustellen, verfolge der Verband mit seiner juristischen Abteilung seit mehreren Jahren konsequent Markenrechtsverletzungen.
"Der Herkunftsverband Thüringer und Eichsfelder Wurst und Fleisch e.V. sieht sich mit modernen Betrieben, effizienter Produktion und Vermarktung seiner qualitativ hochwertigen Spezialitäten den Anforderungen der Zukunft auf nationaler wie auch internationaler Ebene gut gerüstet", schloss Schubert seine Ausführungen.
Die im Verband zusammengeschlossenen Produzenten, die knapp 90 % der Thüringer Wurstherstellung repräsentieren, produzierten in 2004 7 Tausend Tonnen Thüringer Leberwurst, 6 Tausend Tonnen Rotwurst, 750 Tonnen Greußener Salami und 23 Tausend Tonnen Thüringer Rostbratwurst, was einer Anzahl von ca. 230 Millionen Rostbratwürsten entspricht. Diese nehmen damit einen Anteil von 16 % am deutschen Gesamtmarkt ein, der für Bratwürste auf 140 Tausend Tonnen beziffert wird. Schätzungen des Verbandes gehen davon aus, dass außerhalb der Thüringer Landesgrenzen jährlich durchschnittlich weitere 15 Tausend Tonnen als Plagiate unter der Marke Thüringer Rostbratwurst oder Rostbratwurst 'Thüringer Art' hergestellt und vermarktet werden.
Durch den Schutz der Thüringer Wurstbezeichnungen konnte auch 2005 die positive Entwicklung des Vorjahres fortgesetzt werden, so dass seit der Eintragung der Thüringer geschützten geografischen Angaben in Brüssel ein Produktionszuwachs von 15 % zu verzeichnen ist.
Quelle: Köln [ htw ]