Forschergruppen nehmen Quantencomputer und Schweinefleisch ins Visier
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung zweier neuen Forschergruppen an der Universität Bonn beschlossen. Die in der Physik und in der Landwirtschaftlichen Fakultät angesiedelten Projekte werden mit insgesamt 3,2 Millionen Euro gefördert; nach drei Jahren ist eine Zwischenbegutachtung vorgesehen. Insgesamt fördert die DFG nun acht Forschergruppen in Bonn - mehr, als an jeder anderen nordrhein-westfälischen Hochschule.
Seit Jahren arbeiten Physiker der Universität Bonn daran, neue Methoden der Quanteninformationsverarbeitung mit neutralen Atomen und mit der Hilfe von Lasern zu verwirklichen. Nach und nach entstehen so die Bauelemente für einen Quantencomputer entstehen. Die Arbeiten sind Teil einer koordinierten Anstrengung europäischer Wissenschaftler, die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben. Zwar ist ein funktionierender Quantencomputer noch nicht in Sicht, aber die Aussichten sind verlockend, würde er doch die Rechenleistung heutiger Top-Systeme problemlos in den Schatten stellen. Das Forschergruppen- Konsortium, das außer in Bonn an die Universitäten Braunschweig und Mainz und am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching arbeitet, will diesem Ziel ein gutes Stück näher kommen. Professor Dr.
Dieter Meschede ist Sprecher der neuen Forschergruppe "Quantum Control and Simulation with Distributed Neutral Atom Systems", die von der DFG mit rund 1,6 Millionen Euro gefördert wird.
Beim Kauf von Fleisch entscheiden neben dem Preis vor allem Qualität und Geschmack. Hochwertiges Fleisch zeichnet sich unter anderem durch einen bestimmten Wassergehalt aus. Die Forschergruppe "Genetisch funktionelle Grundlagen des Wasserbindungsvermögens im Schweinefleisch (DRIP)" will bestimmte Genomregionen identifizieren, die Einfluss auf diese charakteristische Eigenschaft im Schweinefleisch haben. Die interdisziplinäre Gruppe wird neben der genetischen Untersuchung physiologische Prozesse und funktionelle Studien betrachten und sowohl die Biochemie, die Produktkunde, die Tierzucht als auch die Bioinformatik einbeziehen. Sprecher der neuen Forschergruppe ist Professor Dr. Karl Schellander. Die Förderung durch die DFG beläuft sich auf 1,6 Millionen Euro.
Quelle: Bonn [ uni bonn ]