Abraham treibt Internationalisierung voran
Mit Qualität zu nachhaltigem Wachstum - Spanien verstärkt
Im Zeichen weiteren Wachstums stand das Geschäftsjahr 2005 für den deutschen Marktführer im Rohschinkenbereich, der Gebrüder Abraham Schinken GmbH, Seevetal. Produktion, Absatz und Umsatz legten weiter zu. Der Umsatz stieg um 9 Prozent auf 172 Mill. Euro und die Schinken-Produktion um 5,5 Prozent auf 3,8 Millionen Stück. Dazu trug nicht zuletzt die Entwicklung im außerdeutschen Markt bei. So wurden neben dem Zuwachs in bestehenden Exportländern mit Griechenland, Portugal und der Schweiz neue Absatzmärkte für den Export erschlossen.
Einen besonderen Stellenwert hat nach Aussage der Unternehmens-Gruppe die Übernahme des spanischen Schinkenherstellers Sanchez Alcarez S. L., Toledo, rückwirkend zum 01. Januar 2005. Abraham ist damit der einzige deutsche Anbieter mit eigener Produktionsstätte auf der iberischen Halbinsel. Das bei Madrid nahe der Sierra de Guadarrama ansässige Unternehmen produziert mit 40 Mitarbeitern hochwertigen Serrano- und Iberico-Schinken. Die Jahresproduktion - bisher primär für den spanischen Markt - beläuft sich auf rund 200.000 Schinken.
Marktausweitung im Fokus
Mit der mehrheitlichen Übernahme der Sanchez Alcarez S. L. treibt Schinkenspezialist Abraham die Internationalisierung des Geschäfts voran. "Für unser Unternehmen stehen die Zeichen auf Expansion, die Märkte außerhalb der deutschen Landesgrenzen rücken damit verstärkt in den Fokus", konstatiert Jürgen Abraham.
Durch den Erwerb von Sanchez Alcarez eröffne sich der Zugang zum strategisch wichtigen spanischen Markt. Darüber hinaus verfolge man die Erschließung entsprechender Potenziale im deutschen wie im übrigen europäischen Markt.
Hier sehe man beträchtliche Wachstumschancen für die erstklassigen spanischen Schinkenspezialitäten. Mit Serrano und Iberico aus eigener Fertigung verfüge man über zwei weitere Trümpfe im Produktportfolio.
Anlass zu entsprechendem Optimismus geben die Konsumdaten. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Rohschinken ist in Spanien viermal so hoch wie hierzulande. Spaniens Verbraucher sind offensichtlich auch gern bereit, tiefer ins Portemonnaie zu greifen, denn Schinkenspezialitäten wie Serrano und Iberico haben ihren Preis. Insbesondere letzterer, unter Kennern auch Pata Negra genannt, repräsentiert mit seiner Reifezeit von über 20 Monaten das absolute Premiumprodukt im Rohschinkensegment. "Lieferant" des Pata Negra ist das Iberico-Schwein mit dem für die Rasse typischen schwarzen Fuß, wovon sich auch die Produktbezeichnung ableitet.
Nach dem Erfolg mit Serrano-Schinken wird in Kürze auch der Pata Negra im deutschen Handel als SB- und Bedienware eingeführt
Vorreiterrolle im Qualitätsmanagement
In einer Zeit, in der häufig von Fleisch-Skandalen die Rede ist, stellt sich eindringlich die Frage nach der Verbraucher- bzw. Qualitätssicherheit. Die Abraham-Gruppe praktiziert ein bewährtes geprüftes bzw. zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem. Es erstreckt sich von der Auswahl der Rohstoffzulieferer bis hin zur Warenauslieferung. Rund 20 Mitarbeiter sind in diesem Bereich beschäftigt. Alle Werke der Abraham-Gruppe werden regelmäßig auditiert. Die Audits wurden sämtlich "auf höherem Niveau" bestanden.
Laut den durchführenden Auditoren setzt die Abraham-Gruppe hier die Standards.
"Das Qualitätsmanagement", ist für Rolf Abraham, "ein Kernelement der Unternehmensführung und unverrückbar in den Unternehmensleitlinien verankert. Mit Qualität sind wir bekannt geworden. Mit Qualität wollen wir weiter wachsen".
Als einer der wichtigsten Standards gilt der von Vertretern des internationalen Einzelhandels initiierte International Food Standard, kurz IFS. Er basiert in weiten Teilen auf dem englischen BRC-Standard (British Retail Council). Letztendlich dient der IFS neben der permanenten Kontrolle und Verbesserung im Produktionsprozess dem Handel als Entscheidungshilfe bei der Lieferantenauswahl. Abraham Schinken ist zudem mit dem QS-Siegel ausgestattet. Die strengen Qualitätskontrollen überzeugten die QS-Auditoren mit dem Ergebnis das bis zu 100 Prozent der zu vergebenen Prüfpunkte erreicht wurden.
Eine Vielzahl mehrfach jährlich durchgeführter externer Audits durch neutral akkreditierte Prüfinstitute, Ökokontrollstellen, Institute der Konzernkunden sowie durch ausländische und hier wiederum speziell englische Institute und US-Kontrollbehörden rundet das Bild ab. Insbesondere die äußerst schwierig zu erlangende US-Zulassung wird als Auszeichnung gewertet.
Sicherheit von A bis Z
Verantwortung gegenüber dem Verbraucher ist das oberste Leitziel der Abraham-Qualitätspolitik. Schon vor der Aufnahme von Geschäftsbeziehungen werden die Zulieferer - ein fester Stamm von Schlacht- und Zerlegebetrieben - von den Mitarbeitern des Qualitätsmanagements besucht und intensiv geprüft. Darüber hinaus werden sie regelmäßig hinsichtlich der Einhaltung von Spezifikationen und Qualitätsvorgaben bewertet.
In den sechs Produktionsstätten in Deutschland, Belgien und Spanien wird ausschließlich frisches Schweinefleisch verarbeitet. Jeder einzelne Schinken wird einer strengen Prüfung unterzogen. Rolf Abraham: "Ware, die nicht unseren Spezifikationen entspricht, wird zurückgewiesen".
Neben dem chemisch-physikalischen Labor zur Zwischen- und Endkontrolle unterhält Abraham seit 2004 ein eigenes mikrobiologisches Labor. Es dient speziell der Wareneingangs-, Prozess- und Fertigproduktuntersuchung und hat in der Branche eine Spitzenstellung.
Das dichte Netz der Kontrollen ermöglicht ein jederzeitiges, zeitnahes Reagieren auf eventuelle Abweichungen von den verbindlich definierten Prozess- und Produktionsparametern. Rolf Abraham: "Sicherheit für den Verbraucher von A bis Z".
Schwer im Aufwind mit "Leichter Genuss"
Die Erwartungshaltung der Verbraucherschaft schlägt besonders positiv bei "Abraham Leichter Genuss" zu Buche. Schon kurz nach der Einführung 2003 hat sich "Leichter Genuss" fest im Markt etabliert. Mit nur maximal drei Prozent Fett spricht die Produktrange - laufend um innovative Angebotsformen erweitert - vor allem jene Verwender an, die sich für eine fettarme Ernährung entschieden haben.
Die Entwicklung erscheint umso erstaunlicher, als der Bereich des Rohschinkens bisher eher vom Element des Traditionellen geprägt wurde. Jürgen Abraham: "Mit der Entwicklung neuer, zeitgerechter Angebotsformen wurde zugleich der Markt weiterentwickelt und verjüngt, was übrigens auch für unsere Marke gilt. Damit führen wir neue Konsumentengruppen an das Rohschinkensegment heran".
Perspektiven für Bio-Schinken
Als Vollsortimenter bietet Schinkenspezialist Abraham auch Produkte für den noch relativ jungen Markt der Bio-Erzeugnisse an. Abraham empfiehlt sich damit als kompetenter, leistungsfähiger Partner des Handels.
Entsprechenden Angebotsformen werden sowohl für den SB-Bereich als auch die Bedientheke bereitgehalten, so z. B. der in Seevetal hergestellte Bio Katenschinken oder der aus Schiltach im Schwarzwald stammende Bio Schwarzwälder Schinken.
Hergestellt nach den Vorgaben des Verbandes Biopark e. V., sind die Abraham Bio-Produkte mit dem amtlichen Bio-Siegel gekennzeichnet, das jährlich neu erworben werden muss. Die Qualität wird laufend von unabhängigen Einrichtungen kontrolliert. Darüber hinaus finden jährlich Prüfungen durch den Fachverband Öko-Kontrolle e.V. statt. Auch die Gewürze, die bei der Schinkenherstellung eingesetzt werden, unterliegen den strengen Regeln der Bio-Herstellung.
Vertriebschef Heiner Zajonc: "Wir erwarten hier für das Geschäftsjahr 2006 einen kräftigen Absatzschub".
Mit Investitionen am Ball
Wie schon in den Vorjahren wird die Investitionstätigkeit unverändert fortgeführt.
Im Herbst 2005 wurde eine neue Slicinghalle in Harkebrügge in Betrieb genommen.
16 Servierschnittlinien und zwei Verpackungsanlagen für SB-Stücke arbeiten hier im Zweischichtbetrieb. Die Kapazitätserweiterung versetzt Abraham in die Lage, selbst besonders große Auftragsmengen schnell und in höchster Qualität liefern zu können.
Investitionen in die Implementierung einer neuen SAP Software tragen zur Optimierung und Beschleunigung der Ablaufprozesse bei. Auch die Anforderungen der Kunden hinsichtlich RFID und EDI können zukünftig noch effizienter erfüllt werden.
Einen Relaunch erfuhr die Markenausstattung. Mit dem Einsatz neuartiger, metallisierter Verpackungsfolien ging eine Aktualisierung der Produktoptik einher. Das überarbeitete Design rückt den Premiumanspruch verstärkt ins Blickfeld. Das plakativer auf den Packungen herausgestellte Logo wurde um die Positionierungsaussage "Der Schinkenspezialist" ergänzt. Mit dem ebenfalls neu ins Packungsbild aufgenommenen Kontrollsiegel der Abraham-Qualitätskontrolle wird das Qualitätsversprechen der Marke Abraham augenfällig besiegelt.
Eine weitere Neuerung stellt der Abdruck von Nährwerttabellen auf den Vorderseiten der Produktpackungen dar. "Ganz nebenbei" wird damit deutlich gemacht, dass Rohschinken weniger Fett hat, als so mancher Verbraucher denkt.
Quelle: Seevetal / Hamburg [ Abraham ]