Bio-Fleisch 2005 stärker nachgefragt

Marktchancen stark durch Standort bedingt

Die Märkte für Bio-Fleisch haben sich im vergangenen Jahr wieder etwas erholt, nachdem sie nach dem allmählichen Verschwinden der BSE-Krise aus den Medien und den Köpfen der Menschen doch Federn lassen mussten, weil die Entwicklung der Nachfrage der Steigerung des Angebotes nicht im gleichen Maße folgte. So waren die 160 Landwirte, die ihre Preise und Markteinschätzungen im Bereich des Bio-Fleisches an die ZMP melden, zu etwa zwei Drittel mit der Nachfrage im Jahr 2005 zufrieden. Das steht im Gegensatz zu der Beurteilung der Situation im Jahr 2004, als die Mehrzahl der Betriebsleiter eher weniger zufrieden war.

Im Jahr 2005 wurde vor allem die Nachfrage nach Schweine- und Geflügelfleisch positiv beurteilt. Bei Rind- und Schaffleisch wurde der Markt unterschiedlicher eingeschätzt. Hier musste rund ein Viertel der Befragten zumindest einen Teil ihrer Tiere zu den gleichen Preisen wie ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen verkaufen.

Über den gesamten Markt haben sich der Trend zur Abnahme von kleinen Mengen und die Bevorzugung von Edelteilen fortgesetzt. Dies erhöht den ohnehin hohen Aufwand der Vermarktung. Nachteile haben insbesondere die Öko-Bauern, die weit abseits des Marktes in der ländlichen Idylle produzieren. Teilweise wird hier versucht, über Wiederverkäufer die Zahl der Kunden zu erhöhen.

Die Preisspannen an den Bio-Fleischmärkten sind nach wie vor sehr hoch. So werden beispielsweise Hälften von Färsen zu Kilogrammpreisen zwischen 4,80 und 10 Euro verkauft und die Filetpreise ohne Kette liegen zwischen 15 und 40 Euro je Kilogramm. Die Differenzen sind durch eine Reihe von Ursachen bedingt, eine wichtige ist der Standort. Leider lassen die Melderzahlen der ZMP eine regionale Auswertung bisher nicht zu.

Im Mittel weichen die Erzeugerpreise des Jahres 2005 kaum von denen des Jahres 2004 ab. Zwar gab es Preiserhöhungen im vierten Quartal 2005, die bei einzelnen Teilstücken vom Rind bis zu drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ausmachten und bei Schweinefleisch bis zu acht Prozent bei Hälften, doch im Jahresdurchschnitt machte sich das nicht bemerkbar.

Hinsichtlich des Jahres 2006 sind die von der ZMP befragten Betriebe zum überwiegenden Teil optimistisch. Zwei von drei Betriebsleitern halten eine weitere Zunahme der Nachfrage für möglich und einige der Befragten glauben auch leichte Preiserhöhungen durchsetzen zu können, soweit sie mit mehr Service verbunden sind.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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