Arbeitstagung handwerkliches Hygienekonzept

Gemeinsam an der Umsetzung arbeiten

Vertreter der Landesinnungsverbände und des DFV trafen jetzt in Frankfurt zu einer Arbeitstagung zum Thema Hygienepaket und EU-Zulassung zusammen. Ziel war, so Gastgeber und DFV-Hauptgeschäftsführer Martin Fuchs, ein Erfahrungsaustausch zur bisherigen Umsetzung des neuen EU-Hygienerechts: "In dieser heißen Phase ist eine intensive Zusammenarbeit im Sinne unserer Betriebe und das Sammeln von Praxisbeispielen besonders wichtig."

Dr. Wolfgang Lutz (mitte) stellte das handwerkliche Hygienekonzept des DFV vor
Dr. Wolfgang Lutz (mitte) stellte das handwerkliche Hygienekonzept des DFV vor

Dabei berichteten die 14 anwesenden LIV-Vertreter auch von ihren Erfahrungen mit dem neuen handwerklichen Hygienekonzept "Hygienepraxis - Eigenkontrollen - Dokumentation" des DFV. Christoph Silber-Bonz, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes Hessen hat bereits begonnen, den gelben Konzeptordner in einer flächendeckenden Veranstaltungsreihe seinen Betrieben vorzustellen. Bei Betriebsinhabern so wie Veterinären sei das dreiteilige Hygienekonzept bisher auf große Zustimmung gestoßen.

Hessens Geschäftsführer Christoph Silber-Bonz (rechts) informiert seine Betriebe flächendeckend über das Hygienekonzept
Hessens Geschäftsführer Christoph Silber-Bonz (rechts) informiert seine Betriebe flächendeckend über das Hygienekonzept

Ebenso äußerte sich Josef Anger, stellvertretender Geschäftsführer des bayerischen Landesinnungsverbandes: "Wir stellen das Konzept im Rahmen einer anderthalbstündigen Präsentation auf Innungsversammlungen vor. Das Interesse ist jedes Mal sehr groß." Anger und seine Kollegen haben das Ziel, noch vor den Sommerferien alle bayerischen Innungsbetriebe zumindest einmal informiert zu haben. Dies sei gerade in Bayern, wo ein hoher Prozentsatz der Betriebe schon auf Grund der eigenen Schlachtung die EU-Zulassung anstrebe, besonders wichtig.

Spürt große Nachfrage bei den Betrieben: Rolf Anger, stellvertretender LIV-Geschäftsführer
Spürt große Nachfrage bei den Betrieben: Rolf Anger, stellvertretender LIV-Geschäftsführer

Auch die übrigen Landesinnungsverbände wollen den Bekanntheitsgrad des gelben Konzeptordners mit dem DFV-Hygienekonzept bei ihren Mitgliedern steigern. "Wir haben alle Betriebe in Niedersachsen-Bremen und Sachsen-Anhalt per Rundschreiben informiert. Zusätzlich werden wir in beiden Landesverbänden zwei Schwerpunktseminare veranstalten", so Peter Heinzig, verantwortlicher Betriebsberater der Landesinnungsverbände. In diesem Zusammenhang betonte DFV-Geschäftsführer Fuchs die Bedeutung eines einheitlichen Vorgehens: "Wir haben jetzt die Chance, Standards zu schaffen, mit denen unseren Betrieben eine Zulassung zu vernünftigen Konditionen ermöglicht wird."

Nordrhein-Westfalens Geschäftsführer Dirk Haerten hob nochmals die Bedeutung eines Eigenkontrollkonzeptes auch für die Betriebe hervor, die keine Zulassung anstrebten. "Bei der Risikobewertung durch das Veterinäramt ist ein Eigenkontrollkonzept ein wichtiger Faktor. Betriebe, die sich selbst überwachen, bekommen weniger Besuch vom Amt. Somit ist die Eigenkontrolle letztendlich auch ein Kostenfaktor." DFV-Referent Dr. Wolfgang Lutz konnte dies nur bestätigen. Wer eine gute Hygienepraxis lebe und vernünftige Eigenkontrollen durchführe, habe auf vielfältige Art Vorteile davon. Neben Veterinären würden auch Kunden und Lieferanten ein ordentliches Hygienekonzept honorieren.

NRW-Geschäftsführer Dirk Haerten wies auf die Bedeutung einer günstigen Risikobewertung seitens der Veterinärämter hin.
NRW-Geschäftsführer Dirk Haerten wies auf die Bedeutung einer günstigen Risikobewertung seitens der Veterinärämter hin.

Großen Raum in der anschließenden Diskussion nahm die Planung des gemeinsamen weiteren Vorgehens ein. Alle Beteiligten waren sich einig, das unmittelbarer Handlungsbedarf bestehe. Was die weitergehende Information und Schulung der Betriebsinhaber und deren Mitarbeiter betrifft, stehen zur Zeit mehrere Modelle zur Diskussion. Wünschenswert sei aber ein bundeseinheitliches, gemeinsames Informations- und Schulungsprogramm, so Martin Fuchs.

Quelle: Frankfurt [ dfv ]

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