Der Rindermarkt im Mai

Preise für Jungbullen und Kälber schwächer

Der Jungbullenmarkt war im Mai durch ein gut ausreichendes Angebot und kontinuierlich nachgebende Preise gekennzeichnet. Auch die Kälberpreise neigten im Monatsverlauf zu Schwäche, lagen aber fortgesetzt auf recht hohem Niveau.

Der Druck auf die Auszahlungspreise für Jungbullen kam nicht überraschend. Saisontypisch konzentrierte sich die Rindfleischnachfrage auf die Edelteile und Kurzbratartikel; Teilstücke aus der Keule und insbesondere aus den vorderen Partien gerieten dagegen stark ins Hintertreffen. Dies betraf sowohl die Vermarktungsmöglichkeiten im Inland als auch im Ausland. Dementsprechend verhalten fiel die Nachfrage der Schlachtereien nach Jungbullen aus, und die Erzeugerpreise pendelten von Woche zu Woche weiter zurück. Jungbullen der Handelsklasse R3 kosteten im Maidurchschnitt 3,10 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht und damit 14 Cent weniger als im April. Das Vorjahresniveau wurde aber noch um acht Cent übertroffen.

Am Schlachtkuhmarkt konkurrierten die Schlachtunternehmen nach dem Start der Weidesaison verstärkt um das knappe Angebot, so dass die Anbieter bis Mitte Mai Preisaufschläge durchsetzen konnten. Erst in der zweiten Monatshälfte waren die Schlachtereien aufgrund der schwierigen Absatzmöglichkeiten für Rindfleisch nicht mehr bereit, höhere Preisforderungen zu akzeptieren. Für Kühe der Handelsklasse O3 erzielten Erzeuger im Schnitt 2,49 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht, zehn Cent mehr als im Monat zuvor und 15 Cent mehr als im Mai 2005.

Die zur Meldung verpflichteten Versandschlachtereien und Fleischwarenfabriken rechneten bundesweit im Mai wöchentlich rund 44.500 Rinder nach Handelsklassen ab. Das sind über fünf Prozent mehr als im April und knapp acht Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Auch am Schlachtkälbermarkt standen Edelteile und Kurzbratartikel im Mittelpunkt der Nachfrage. Die Erzeugerpreise für schlachtreife Tiere gerieten im Monatsverlauf unter Druck und sanken im Monatsdurchschnitt auf 4,86 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Das waren 67 Cent weniger als im April, aber noch 95 Cent mehr als im Mai vorigen Jahres. Die meldepflichtigen Betriebe rechneten im Mai in Deutschland im Schnitt je Woche rund 4.600 Kälber pauschal oder nach Handelsklassen ab und damit knapp ein Prozent mehr als im Vormonat; im Vorjahresvergleich waren es aber gut fünf Prozent weniger.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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