Angebotsstruktur im Eierregal stabilisiert sich

Kein weiteres Wachstum für Ware aus Bodenhaltung

Die Verschiebungen im deutschen Eierangebot, das in den Jahren 2004 und 2005 durch die Abkehr von Käfigware und vermehrte Listung von Bodenhaltungseiern im Einzelhandel gekennzeichnet war, sind im aktuellen Jahr zum Stillstand gekommen. Der Anteil von Käfigeiern an den Haushaltskäufen der Verbraucher hat sich auf niedrigerem Niveau stabilisiert, Eier von Hennen in Bodenhaltung konnten anteilmäßig nicht weiter zulegen. Fortgesetztes Wachstum verzeichnen Eier aus biologischer Erzeugung, die am Gesamtmarkt jedoch weiterhin eine begrenzte Rolle spielen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2006 sind die Käufe der Privathaushalte an Eiern von Hennen in Bodenhaltung (ohne Außer-Haus-Markt) zwar noch um 8,5 Prozent gestiegen, ihr Anteil an den gesamten Käufen blieb aber bei 29 Prozent stecken. Er blieb damit so hoch wie bereits in der zweiten Jahreshälfte 2005, bezogen auf die gesamten Käufe an Eiern, deren Haltungsform durch den seit Anfang 2004 obligatorischen Stempel klar identifiziert werden kann.

Der Vormarsch der Eier aus Bodenhaltung im Einzelhandelsangebot erfolgte in den Jahren 2004 und 2005 durch veränderte Einkaufsstrategien etlicher Einzelhandelsunternehmen. Sie hatten Mitte 2004 begonnen, Eier von Hennen in Käfighaltung aus dem Angebot zu nehmen und stattdessen Ware aus Bodenhaltung gelistet. Dadurch schnellte der Anteil von Bodenhaltungseiern an den Verbraucherkäufen von 18 Prozent im Jahr 2004 hoch auf 28 Prozent in 2005, so die Daten der ZMP/CMAMarktforschung auf Basis des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg.

Dagegen ist die Privatnachfrage nach Eiern von Hennen in Freilandhaltung im laufenden Jahr noch etwas gesunken. In den ersten sechs Monaten von 2006 nahmen die Einkaufsmengen um 4,4 Prozent ab, der Anteil an den Haushaltskäufen sank auf 22 Prozent nach 23 Prozent im zweiten Halbjahr 2005. Auch hier fällt die Angebotsverschiebung stärker in das Jahr 2005. Es brachte eine Reduzierung des Anteils von Freilandeiern an den Haushaltskäufen auf 23 Prozent, 2004 hatte der Wert noch bei 25 Prozent gelegen.

Bei den Eiern von Hennen aus Käfighaltung setzte sich bei abnehmendem Angebot der Trend zu rückläufiger Nachfrage fort: Die Einkäufe sanken in der ersten Jahreshälfte um 6,2 Prozent, der Anteil an der gesamten Privatnachfrage erhöhte sich gegenüber dem zweiten Halbjahr 2005 aber leicht um einen Prozentpunkt auf 44 Prozent. Einen deutlichen Einbruch hatte es im Jahr 2005 gegeben: Damals sank der Anteil der Käfigware an den Käufen der Verbraucher auf 45 Prozent nach noch 53 Prozent in 2004.

Ein dickes Plus verbuchten Eier aus biologischer Erzeugung, die im ersten Halbjahr 2006 nun auf einen Marktanteil von sechs Prozent kommen nach rund fünf Prozent in 2005 und gut drei Prozent in 2004. Die Einkaufsmengen stiegen im bisherigen Jahresverlauf um 45 Prozent, nachdem sie vermehrt in Discounter zu haben sind. Inzwischen sind Discounter sogar die Haupteinkaufsstätte für Bio-Eier geworden.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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