Pilotprojekt soll Rückverfolgbarkeit von Fleisch verbessern

Bundesamt für Verbraucherschutz und GS1 Germany arbeiten an übergreifenden Standards

GS1 Germany und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) starten ein Pilotprojekt zur übergreifenden Rückverfolgbarkeit in der Fleischwirtschaft. Ziel ist die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit durch die schnelle Identifikation gefährlicher oder nicht zum Verzehr geeigneter Waren auf jeder Produktionsstufe. Das Pilotprojekt wird im Rahmen des eBusiness-Projekts PROZEUS vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert.

Angesichts der aktuellen Fleischskandale wünschen sich Verbraucher insbesondere mehr Informationen über die Herkunft des Fleisches. Qualitätssicherungs- und Warenverfolgungssysteme über die Logistikkette hinweg ermöglichen es auch bei Produktionsfehlern oder unvorhersehbaren Ereignissen schnell und gezielt zu reagieren, um einer Gefährdung des Verbrauchers, Imageverlusten und Einnahmeausfällen entgegenzuwirken. Dazu ist es notwendig, jedes Tier korrekt identifizieren und jedes Fleischprodukt effizient zurückverfolgen zu können. Um dies leisten zu können, bedarf es stufenübergreifender Standards bei der Erhebung von Daten zu Tieren und Produkten sowie IT-Lösungen, durch die eine Vernetzung von Informationen in bestehenden Rückverfolgungssystemen der Wirtschaft gelingt.

Der Aufbau und Betrieb von Rückverfolgbarkeitssystemen ist Aufgabe der Unternehmen. Um im Bedarfsfall einen effizienten Datenaustausch zwischen Behörden und Wirtschaft zu ermöglichen, ist eine enge Zusammenarbeit notwendig. Das BVL beteiligt sich deshalb aktiv an der Einführung und Weiterentwicklung von Standards.

In einem Teilprojekt werden Daten zu Schweinefleisch von der EDEKA Nord in Zusammenarbeit mit der Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh, der Rüdiger Thomsen Großschlachterei und der Mitteldeutschen Agentur für Informationsservice zur Verfügung gestellt.

"GS1 Germany bietet die notwendigen einheitlichen und länderübergreifenden Standards zur Rückverfolgbarkeit", sagt Jörg Pretzel, Geschäftsführer von GS1 Germany. "Damit unterstützen wir die Prüfinstitute und Zertifizierer der Fleischbranche und kommen den Anforderungen von Politik und Gesellschaft nach. So ist ein hochwertiges Qualitätsmanagement im Sinne der Verbraucher gesichert." GS1 Germany stellt im Pilotprojekt sicher, dass einheitliche Standards und etablierte Prozesse zur Datenerhebung, -übermittlung und -verarbeitung verwendet werden und dabei verschiedene Systeme und Konzepte intelligent miteinander verknüpft werden. Damit können anschließend auch weitere Branchen der Lebensmittelwirtschaft von den Erfahrungen und Erkenntnissen aus dem Pilotprojekt profitieren.

GS1 Germany

GS1 Germany ist das Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für unternehmensübergreifende Geschäftsabläufe in der deutschen Konsumgüterwirtschaft und ihren angrenzenden Wirtschaftsbereichen. Als Teil des Netzwerks von GS1 auf internationaler Ebene erarbeitet GS1 Germany weltweit gültige Standards und Rationalisierungsempfehlungen mit dem Ziel, den Daten- und Warenverkehr und die Organisationsabläufe zwischen Produktionsstätte und Verkaufsregal so effizient wie möglich zu gestalten.

Quelle: Köln [ GS1 ]

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