Förderergesellschaft für Fleischforschung – mit 50 jung und leistungsfähig
Die Kulmbacher Fleischforschung dankt für jahrzehntelange Unterstützung – Ehrung für Fleischer – Ehrenpräsident Albert Pröller
Im Rahmen der 42. Kulmbacher Woche feierte die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Standort Kulmbach, das 50. Jubiläum ihrer Förderergesellschaft für Fleischforschung. Gleichzeitig wurde der festliche Anlass genutzt, eine besondere Ehrung vorzunehmen: Der Ehrenpräsident des Deutschen Fleischerverbandes Albert Pröller erhielt für seine Verdienste um die Fleischforschung von der Förderergesellschaft die Professor-Dr.-Heinrich-Rievel-Gedenkmünze.Der Ehrenpräsident des Deutschen Fleischerverbandes erhielt wegen seiner Verdienste um die Fleischforschung in Kulmbach die Prof.-Heinrich-Rievel-Medaille der Förderergesellschaft für Fleischforschung Kulmbach. Bei der Überreichung: vorne von rechts: Albert Pröller und der Vorsitzende des Vorstandes der Förderergesellschaft Dr. Joachim Wiegner; zweite Reihe von links: Prof. Dr. Wolfgang Branscheid; Prof. Dr. Klaus Troeger; Wissenschaftlicher Direktor Dr. Fredi Schwägele; ganz hinten: Prof. Dr. Manfred Gareis (letztere vier alle BfEL Kulmbach). Quelle: BFEL Kulmbach |
Nach der Gründung brauchte die innere Organisation der Förderergesellschaft noch ein wenig Zeit, aber mit der Wahl des ersten Vorstandes im Mai 1959 waren alle Voraussetzungen geschaffen. Als erster Vorsitzender stellte sich damals der Bayerische Landesinnungsmeister Hans Insenhöfer zur Verfügung. Er hatte dieses Amt bis 1967 inne. Ihm zur Seite stand u. a. der namhafte Fleischwarenfabrikant Karl Schweisfurth sen., Fa. Herta, der sich ebenfalls jahrelang für die Förderergesellschaft einsetzte. In der Folgezeit lenkte vor allem Dr. Gotthard Hilse die Geschicke der Gesellschaft. Neben seiner Aufgabe als Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fleischwarenindustrie erfüllte er das Amt des Vorstandsvorsitzenden von 1975 bis 1994 mit kräftigem Leben. In dieser ganzen Zeit begleitete ihn als Geschäftsführer Dir. und Prof. Dr. Fritz Wirth, der im Hauptamt Leiter des Kulmbacher Instituts für Technologie war.
Mit zunächst lediglich 34 Mitgliedern im Jahr 1959 wuchs die Förderergesellschaft rasch an. Heute zählt sie auf einen Bestand von ca. 750 Mitgliedern aus dem Handwerk, der Schlacht- und Verarbeitungsindustrie, aus der Zulieferindustrie und dem Handel sowie der Landwirtschaft, aber auch aus der staatlichen Verwaltung und Überwachung, aus den Universitäten und Fachhochschulen. Die Ziele der Förderergesellschaft sind ideell, aber für die Forschungsinstitute in Kulmbach durchaus fassbar. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Forschungsprojekte durch die Förderergesellschaft gefördert. Insbesondere die Projekte, die bei der „Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AIF)“ eingebracht wurden, werden jeweils mit 10 % von der Förderergesellschaft bezuschusst. Gerade diese Projekte kommen der beteiligten Wirtschaft unmittelbar zugute.
„Unsere Förderergesellschaft zeigt, wie sich kleine Einzelbeiträge zu großen Effekten summieren“, kommentierte der Standortkoordinator der BfEL, Standort Kulmbach, Dir. und Prof. Dr. Wolfgang Branscheid. Durch die finanziellen Schubkraft der Förderermittel seien zahlreiche Arbeiten in Gang gebracht worden, beispielsweise zu den Handelsklassen von Fleisch, zu Pökeln, Räuchern und Reifen von Fleischwaren, zu Fragen von Schadkeimen und Starterkulturen und zu den Grundlagen der Fleischqualität bis hin zu den kostenträchtigen Qualitätsabweichungen.
Das Jubiläum war der Förderergesellschaft für Fleischforschung ein willkommener Anlass, den Ehrenpräsidenten des Deutschen Fleischerverbandes Albert Pröller mit der Verleihung der Prof.-Dr.-Heinrich-Rievel-Medaille auszuzeichnen. Albert Pröller ist der 19. Träger dieser Ehrung. In deren Ahnengalerie stehen Namen wie Reinhold Grau - als erster Träger der Medaille – sowie die herausragenden Wissenschaftler Martin Lerche als Begründer der deutsche Fleischforschung, Helmut Bartels als jahrelanger Chefredakteur der Zeitschrift „Fleischwirtschaft“ und Hans-Jürgen Sinell als einer der wichtigsten Exponenten der modernen Fleischhygiene. Auch Kulmbacher Politikgrößen tauchen auf, so etwa Staatssekretär Karl Herold, Oberbürgermeister Erich Stammberger und Landrat Herbert Hoffmann. Mit Rudolf Kunze wurde bisher nur ein weiterer Präsident des Deutschen Fleischerverbandes geehrt.
Albert Pröller war selbst über 13 Jahre im Vorstand der Förderergesellschaft, dazu 6 Jahre lang ihr Vorsitzender. Die Verleihung verband der jetzige Vorsitzende Dr. Joachim Wiegner, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fleischwarenindustrie mit großem Lob: „Sie waren nicht nur der Mann des Ausgleichs, sondern haben uns stets als tiefer Kenner der Materie auch fachlich unterstützt.“ Vor allem seine Interpretationen und Kommentare zum Lebensmittelrecht, wie auch die Anstöße zu Forschungsprojekten hätten die Fleischforschung bereichert und vorangebracht. In seinem Dank zeigte sich Albert Pröller bescheiden: „Mir ging es immer nur um die Sache, und die Förderung der Forschung ist dafür eine goldene Brücke.“
Mehr zur Förderergesellschaft für Fleischforschung erfahren Sie im Internet unter www.fgbaff.de
Quelle: Kulmbach [ Prof. Dr. Wolfgang Branscheid ]