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EU unterzeichnet Übereinkommen des Europarats über den Tierschutz bei internationalen Transporten

Auf der Grundlage eines Vorschlags der Europäischen Kommission hat der Rat beschlossen, dass die Europäische Union das überarbeitete „Europäische Übereinkommen über den Schutz von Tieren beim internationalen Transport“ unterzeichnen wird. Durch dieses Übereinkommen werden die Bestimmungen in Europa verschärft. In der überarbeiteten Fassung des ursprünglich 1968 angenommenen Übereinkommens sind deutliche Verbesserungen bezüglich des Tierschutzes enthalten, die mit dem jüngsten einschlägigen Kommissionsvorschlag (siehe IP/03/1023) und den geltenden EU-Rechtsvorschriften in Einklang stehen.

David Byrne, Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, begrüßt die Aktualisierung des Übereinkommens: „Das Wohlergehen von Tieren während des Transports liegt vielen Europäern sehr am Herzen, und ich freue mich über jede Verbesserung der Bedingungen. Ich war enttäuscht, dass die Mitgliedstaaten keine Einigung über den jüngsten Kommissionsvorschlag zur Verschärfung der EU-Transportbedingungen erzielen konnten, hoffe aber immer noch auf eine baldige Lösung.“

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Lebensmittelwirtschaft begrüßt Diskussion im Bundestag zur Bekämpfung von Übergewicht

Kommentar von Prof. Dr. Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL), zur Aussprache von Bundesministerin Renate Künast

Die deutsche Lebensmittelwirtschaft begrüßt die am 17. Juni 2004 erneut im Bundestag angestoßene breite Debatte über Ursachen, Prävention und effektive Lösungsansätze bei Übergewicht im Kindes- und Jugendalter. Da es sich um ein multifaktoriell bedingtes Problem von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung handelt, kann das Problem Übergewicht nur dann erfolgreich bekämpft werden, wenn alle gesellschaftlichen Akteure an einem Strang ziehen und gemeinsam handeln. Es gibt bereits eine Fülle von Initiativen für eine bessere Ernährungserziehung und Bewegungsförderung, auch seitens der Lebensmittelwirtschaft. Jetzt ist es an der Zeit, all diese Maßnahmen zu bündeln und auf wissenschaftlicher Basis nach einer nachhaltigen gesamtgesellschaftlichen Lösung zu suchen. Die Lebensmittelwirtschaft wird ihre bereits angestoßenen Projekte weiter mit Nachdruck verfolgen.

Eine Fokussierung der Diskussion auf einzelne Lebensmittel, wie dies insbesondere in der Vergangenheit oft der Fall war, wird der komplexen Thematik allerdings nicht gerecht - dies zeigen auch wissenschaftliche Arbeiten. So belegt die Kieler Adipositas Präventionsstudie, dass sich normal- und übergewichtige Kinder kaum in ihrem Ernährungsmuster unterscheiden. Auch eine Erhebung in Bayern bei mehr als 6800 Schulanfängern kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Übergewichtige Kinder verzehren nicht häufiger bestimmte Lebensmittel wie Schokolade und Chips. Darüber hinaus zeigen Verzehrsstudien in Deutschland, dass sich der Konsum von Getreideprodukten, Obst und Gemüse tendenziell entsprechend den Empfehlungen der Ernährungswissenschaft entwickelt positiv entwickelt hat. Auch hat die Kalorienaufnahme von Kindern und Jugendlichen nicht zugenommen, wie die Donald-Studie in Dortmund zeigt. Deutlich abgenommen hat dagegen der Kalorienverbrauch durch verminderte körperliche Aktivität. Daraus ergibt sich ein Problem in der Energiebilanz.

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„Eine neue Ernährungsbewegung für Deutschland“

Bundestagsdebatte im Wortprotokoll

meat-n-more.info dokumentiert die Regierungserklärung der Bundesministerin für Verbraucherschutz,  Ernährung und Landwirtschaft Renate Künast und die nachfolgende  Debatte vom 17. Juni 2004 in Berlin im Wortlaut. Es ist immer wieder erstaunlich, was einzelne Volksvertreter alles so im Bundestag von sich geben.

Lesen Sie das Protokoll der etwa 75 minütigen Debatte hier als [pdf-Datei]

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Weniger Geflügelfleisch in der EU

Erzeugung 2003 gesunken

Die Bruttoeigenerzeugung von Geflügelfleisch in der EU sank im Jahr 2003 nach vorläufigen Angaben um 3,6 Prozent auf 9,03 Millionen Tonnen. Nennenswerte Zuwächse konnten lediglich in Großbritannien und Deutschland verbucht werden, in allen anderen großen Erzeugerländern verringerte sich die Produktion.

Die stärksten Rückgänge verzeichneten die Niederlanden und der Wirtschaftsraum Belgien/Luxemburg. Ursache war der Ausbruch der Geflügelpest in den Niederlanden, von der auch Betriebe in Belgien betroffen waren: Die Bruttoeigenerzeugung in den Niederlanden schrumpfte um 171.000 Tonnen oder 24 Prozent; in Belgien/Luxemburg betrug die Abnahme 12,8 Prozent oder 41.000 Tonnen. Für die Produktionseinschränkungen in Frankreich um vier Prozent und in Italien um 5,5 Prozent dürfte die für die Anbieter unbefriedigende Preissituation 2002 ausschlaggebend gewesen sein.

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Künast bei Schweinehaltungs-VO unbelehrbar

Union fordert Umsetzung der EU-Richtlinie eins zu eins

Anlässlich der erneuten Vorlage eines Entwurfes der Schweinehaltungsverordnung durch Bundesministerin Künast erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Harry Carstensen MdB, und die zuständige Berichterstatterin, Gitta Connemann MdB:

Versuch macht Klug - diese Weisheit gilt offensichtlich nicht für Ministerin Künast. Denn sie hat ihre umstrittene Schweinehaltungsverordnung weitgehend unverändert erneut eingebracht, obwohl sie bereits im vergangenen Jahr mit ihrem Entwurf im Bundesrat gescheitert war. Aus gutem Grund. Denn dieser Entwurf zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Schweinehaltungsverordnung beinhaltet nach wie vor unzumutbare Wettbewerbsnachteile für die deutsche Landwirtschaft. Dies gilt u. a. für die großen Flächenvorgaben für Ställe und Boxen. Allem Sachverstand zum Trotz will Frau Künast auch jetzt an ihren Forderungen festhalten.

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Lebensmittel von Tieren sind sicher

Schweizer Zoonosebericht 2003

Fleisch und Lebensmittel aus tierischen Produkten erwiesen sich auch 2003 als überaus sicher. Das berichtet das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) im "Schweizer Zoonosebericht 2003". Zoonosen sind Tierkrankheiten, die auch den Menschen befallen können.

Die häufigste Zoonose beim Menschen waren wie in den Vorjahren Campylobacter-Erkrankungen mit teils heftigem Durchfall. Insgesamt 5692 Personen erkrankten 2003 daran; etwas weniger als 2002 (6740 Erkrankungen). Als wichtigste Risikofaktoren gelten Auslandreisen und der Konsum von ungenügend erhitztem Geflügelfleisch. Beim lebenden Geflügel ging das Campylobacter-Vorkommen markant um rund einen Drittel gegenüber dem Vorjahr zurück.

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Neuordnung des Lebens- und Futtermittelrechts verbraucherunfreundlich

Das geplante Gesetz zur Neuordnung des Lebensmittel- und des Futtermittelrechts wird vom Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, als unübersichtlich und nicht anwenderfreundlich kritisiert. Durch die Zusammenfassung der Bereiche Lebensmittel und Futtermittel zu einem Gesetz würden Vorschriften, die im bisher geltenden Recht nur für eine Produktgruppe gegolten hatten, undifferenziert auf sämtliche Erzeugnisse des Anwendungsbereiches ausgedehnt werden. Damit sei zwangsläufig eine Überreglementierung vorprogrammiert. Die vom zuständigen Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft erhoffte Erleichterung der Rechtsanwendung werde damit nicht erreicht. Für eine Vereinfachung der Rechtsanwendung schlage daher der DBV vor, die Verordnungsermächtigungen des Gesetzentwurfes auf ihre Erfordernisse zu überprüfen. 

Aus Sicht des DBV würde nur eine Beibehaltung von zwei unabhängigen Bereichen, nämlich für Futtermittel und für Lebens- und Bedarfsmittel, eine Erleichterung der Rechtsanwendung für Verbraucher, Wirtschaftbeteiligte und Verwaltung garantieren. Die notwendige Anpassung der beiden Regelungsbereiche an das EU-Recht könne im Rahmen eines gemeinsamen Artikelgesetzes zur Neuordnung des Lebens- und Futtermittelrechts mit zwei voneinander getrennten Bereichen erfolgen. Sonnleitner betonte, dass das Futtermittelrecht trotz der getrennten Betrachtung von Lebens- und Futtermitteln als Teil der Kette in der Lebensmittelsicherheit zu verstehen sei. Gerade bewährte Strukturen in der Rechtsordnung würden die Aufrechterhaltung des hohen Verbraucherschutzniveaus ermöglichen, da sich Rechtsanwender und Rechtsunterworfene einer vertrauten Gesetzgebung gegenüber ständen. Zudem würden künftig notwendige Änderungen für die Rechtssetzung und den Gesetzesvollzug für Bund und Länder dadurch erheblich erleichtert.

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Lebensmittelqualität weiter verbessern

EU unterstützt Forschungsprojekte mit 192 Mio. Euro

Die Europäische Union wird im nächsten Jahr Forschungen zur Qualitätssicherung bei Lebensmitteln und zum Lebensmittelschutz mit 192 Millionen Euro unterstützen. Das hat die Europäische Kommission anlässlich einer Konferenz zum Lebensmittelschutz in Dublin bekannt gegeben. Die Mittel aus dem EU-Programm für Forschungsförderung gehen an insgesamt 31 Forschungsprojekte und 13 kleinere Forschungseinheiten. Alle diese Projekte bzw. Initiativen forschen über Tierseuchen, aufkommende Krankheitserreger, Fremdstoffe (z. B. in der Kühlluft), Lebensmittelallergien etc. Insgesamt hatten sich 185 Projekte um Förderung bei der EU beworben. Die Kommission wird nun mit den Trägern der Forschungsprojekte, meist Konsortien, in Verhandlungen über die Forschungsverträge treten.

EU-Forschungskommissar Busquin erklärte zum Engagement der EU in der Lebensmittelforschung: Die Forschung auf den Gebieten Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit ist entscheidend, um eine hohe Lebensqualität für alle Bürger im erweiterten Europa zu sichern. Dies gilt heute mehr als je zuvor. Auf der anderen Seite muss die Wettbewerbsfähigkeit von Europas größtem Industriesektor aufrechterhalten und weiter gefördert werden. Darüber hinaus werden viele der geförderten Forschungsinitiativen dazu beitragen, dass die EU ihre Politik auf eine wissenschaftliche gesicherte Grundlagen stellen kann.“

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Erzeugerpreise Mai 2004 um 1,6% über Mai 2003

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag im Mai 2004 um 1,6% höher als im Mai 2003. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, hatte die Jahresveränderungsrate im April noch bei + 0,9% und im März 2004 bei + 0,3% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat ist der Index im Mai 2004 um 0,5% gestiegen.

Der Anstieg der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahr ist wesentlich von der Entwicklung der Energiepreise beeinflusst, die sich gegenüber Mai 2003 um durchschnittlich 3,9% erhöht haben. Einen besonders starken Preisschub gab es bei den Mineralölerzeugnissen (+ 12,9% gegenüber Mai 2003). Darin spiegeln sich die stark gestiegenen Weltmarktpreise für Erdöl wider. Im Einzelnen gab es folgende Preisveränderungen im Jahresvergleich: Kraftstoffe + 11,6% (darunter Benzin + 11,7%, Diesel + 11,6%), leichtes Heizöl + 23,0%, schweres Heizöl + 12,9%, Flüssiggas + 21,5%.

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Marktreife Shrimps in Aquakulturanlagen gezüchtet

Kieler Unternehmen Ecomares will sechs Tonnen pro Jahr produzieren

Wissenschaftlern des Kieler Unternehmens Ecomares ist es erstmals gelungen, marktreife Shrimps in geschlossenen Aquakulturanlagen zu züchten. Ein Jahr lang haben die Forscher in ihrem Stützpunkt MariFarm in Strande daran gearbeitet, teilte das Unternehmen Ecomares am Freitag mit.

Das Besondere an der neuen Technik: Die Krustentiere wachsen in einer sogenannten ökologischen Kreislaufanlage auf. Dabei wird das verschmutzte Wasser nach Angaben von Ecomares in einem eigenen Klärwerk ohne chemische Zusätze aufbereitet und wieder in das Zuchtbecken zurückgeführt. "Durch diese Technik wird zum Beispiel wesentlich weniger Energie als in herkömmlichen Zuchtanlagen verbraucht. Zudem ist das Verfahren sehr umweltschonend", berichtet Gerrit Quantz, der Diplom-Biologe und Chief Technical Officer (CTO) von Ecomares. Bei der Aufzucht der Tiere hat Ecomares auf Antibiotika oder andere Medikamente verzichtet. Das Landwirtschaftministerium von Schleswig-Holstein hat deshalb das Forschungsprojekt mit 94.000 Euro gefördert.

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Die Märkte für Nutzkälber und Ferkel im Juli

Leichte Preisschwächen

 Der Juli wird aus derzeitiger Sicht vermutlich leicht rückläufige Erzeugerpreise für Nutzkälber aus der Fleckviehzucht bringen. Bereits Mitte Juni kündigte sich in den südlichen Regionen Deutschlands ein Ende des Preisanstiegs an. Bullenmäster werden sich im Verlauf des Juli zurückhaltender mit Einstallungen zeigen, da die Erlöse für männliche Schlachtrinder in den Sommermonaten zur Schwäche neigen dürften. Der eine oder andere Mäster wird zudem mit dem Gedanken spielen, die Bullenmast mit der Entkopplung der Rinderprämien einzuschränken oder ganz aufzugeben. Die Erzeugerpreise für Fleckviehkälber dürften sich im Junidurchschnitt oberhalb der Grenze von vier Euro je Kilogramm bewegen. Dieses Niveau wird im Juli aber voraussichtlich nicht zu halten sein.

Schwarzbunte Bullenkälber dürften den Juni über seitens der Kälbermäster als Einstalltiere noch rege gefragt sein und vergleichsweise hohe Erlöse bringen. In der ersten Junihälfte wurden Bullenkälber aus der Schwarzbuntzucht mit über 170 Euro je Bullenkalb abgerechnet, damit wurden die sehr hohen Preise aus dem Vorjahr nur knapp verfehlt. Im Juli sind Tiere für die Kälbermast nicht mehr so rege gefragt, und der saisonale Abschwung der Nutzkälberpreise wird vermutlich nicht aufzuhalten sein, ohne dass es jedoch zu einem ähnlich deutlichen Preisrückgang wie im Vorjahr kommen muss.

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