Einfluss von Nahrungs-Cholesterin auf den Cholesterin-Spiegel im Blut
Lange Zeit galt die Meinung, dass Atherome (auch Plaques = Verdickungen in Arterien) überwiegend aus Cholesterin bestehen. Die Arterien-Plaque besteht nach späteren genaueren Analysen aber nur zu ca. 5 % aus Lipiden und Cholesterin, der überwiegende Anteil sind Bindegewebe (80 %), Kalk (7 %) sowie Schaumzellen und Lymphozyten. Die Empfehlungen, das KHK-Risiko durch cholesterinarme Kost zu senken, werden ungeachtet aller entgegengesetzten Belege bis heute gegeben.
Die durch diätetische Maßnahmen zu erwartende Senkung des Serum-Cholesterins beträgt gewöhnlich 5–10 %. Im Mittel zahlreicher kontrollierter Studien und Gesundheitssurveys betrug die Senkung sogar nur 3–6 %. Die Korrektur eines erhöhten Cholesterinspiegels über eine Veränderung der Ernährung allein ist also keine geeignete Maßnahme. Zudem leidet die Nahrungsvielfalt beträchtlich, lässt Frust- und Verzichtsgefühle sowie Ängste aufkommen (verstärkter Stress) und führt nicht selten zu Essstörungen. Durch Stress kann der Serumspiegel um 65 mg/100 ml steigen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass man selbst bei geringerer Cholesterinaufnahme nicht auf Fleisch oder Fleischerzeugnisse verzichten muss. Die mit diesen Nahrungsmitteln aufgenommene Cholesterinmenge wird oft überschätzt. Mit 150 g Fleisch pro Tag, einem mittleren Cholesteringehalt von 45-65 mg Cholesterin/100 g Rohware (Rind, Schwein, Geflügel) und einer Absorbierbarkeit des Cholesterins von 35-50 % werden zwischen 25 und 50 mg absorbierbares Cholesterin pro Tag aufgenommen. Dabei sinkt die Absorbierbarkeit mit steigendem Cholesteringehalt und mit dem Anteil an Pflanzensterolen in der Nahrung.