Allgemein

Bedeutung der Gegenbezahnung für die Wahl des Zahnersatzes bleibt unklar

Mangels Studien keine belastbaren Aussagen möglich / IQWiG fordert Zahnmedizin zu mehr Forschung auf

Ob die Beschaffenheit der Zähne im gegenüberliegenden Kieferteil einen Einfluss auf den für Patienten bedeutsamen Nutzen von festem oder herausnehmbarem Zahnersatz hat, bleibt eine offene Frage. Weil geeignete Studien fehlen, sind hier derzeit keine belastbaren Aussagen möglich. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seinem am 23. Juni 2009 veröffentlichten Abschlussbericht. Die Autorinnen und Autoren halten zusätzliche klinische Vergleiche für dringend geboten und fordern die wissenschaftliche Zahnmedizin auf, Kompetenz insbesondere im Bereich der Studienplanung aufzubauen. Nicht nur eine Frage des Aussehens

Zahnlücken sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Sie können sich auch ungünstig auf die benachbarten Zähne und die Zähne des gegenüberliegenden Kiefers auswirken: Probleme beim Kauen, Karies, nächtliches Zähneknirschen und migräneartige Kopfschmerzen sind nur einige der möglichen Folgeschäden. Schließen lassen sich die Lücken durch festsitzenden Zahnersatz in Form von Brücken oder durch herausnehmbare Teilprothesen. Beides lässt sich auch auf Implantate aufbauen.

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Unerwünschte Wirkungen des Nahrungsergänzungsmittels Hydroxycut

BVL verweist auf Möglichkeit schwere Leberschädigungen durch die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels Hydroxycut

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weist darauf hin, dass die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels Hydroxycut schwere Leberschädigungen verursachen kann. Wie einer Veröffentlichung Finnlands zu entnehmen ist, wird das Erzeugnis unter den Markennamen "Iovate" und "Muscle Tech" von dem Unternehmen Iovate Health Sciences in Oakville, Ontario, hergestellt. Die Produkte werden durch das Unternehmen Iovate Health Sciences, USA Inc., vertrieben. In Finnland werden die Erzeugnisse über Online Shops angeboten und als Produkte gepriesen, die die Fettverbrennung steigern sollen.

Sofern typische Symptome einer Leberschädigung beobachtet werden wie Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Ermüdungserscheinungen, dunkler Urin oder Ikterus (Gelbsucht), sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen.

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Hormone beschleunigen Gelenkverschleiß

Übergewichtige schaden ihren Hüft- und Kniegelenken nicht nur durch die überflüssigen Pfunde, die darauf lasten. Nach neueren Untersuchungen tragen auch vom Fettgewebe abgesonderten Hormone zur Zerstörung des Gelenkknorpels bei. Gelingt es, diese Zusammenhänge weiter zu erforschen, könnten optimierte Therapien den häufig vorkommenden Gelenkverschleiß reduzieren, so die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).

Viele Menschen, die eine neue Hüfte oder ein künstliches Kniegelenk benötigen, sind übergewichtig. "Nach einer britischen Untersuchung sind ein Viertel aller Gelenkersatzoperationen an der Hüfte und zwei Drittel der Operationen am Kniegelenk auf Übergewicht und Fettleibigkeit in der Bevölkerung zurückzuführen", berichtet DGE- Pressesprecher Professor Dr. med. Helmut Schatz, Bochum: Es läge nahe, dies auf die Überbeanspruchung der Gelenke durch das hohe Gewicht zurückzuführen. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass Hormone dabei ebenfalls eine Rolle spielen.

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Wirkstoff aus Grünem Tee schützt vor HIV-Übertragung aus Samen

Hamburger Forscher entdeckten, dass ein Wirkstoff aus Grünem Tee die Infektiosität von HIV-1 im Laborexperiment drastisch senkt. Ilona Hauber und ihre Kollegen vom Heinrich-Pette-Institut (HPI; www.hpi-hamburg.de) in Hamburg postulieren, dass dieser Hemmstoff, wenn er in konzentrierter Form in mikrobiziden Vaginalcremes enthalten ist, vor der sexuellen Übertragung von HIV schützen könnte. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Virologen jetzt im renommierten Fachjournal PNAS (online Early Edition 18. Mai 2009).

Ulmer Wissenschaftler hatten vor 2 Jahren erkannt, dass im menschlichen Samen feinste Fäden, so genannte amyloide Fibrillen, enthalten sind, die mit HIV und der Zelloberfläche wechselwirken. Dies geschieht, in dem sich HIV in das Proteinnetz der Fibrillen einlagert, dadurch nah an die Zelloberflächen gelangt und so eine effektive Infektion von Zellen ermöglicht wird. Die Fibrillen heißen abgekürzt SEVI (Semen-derived Enhancer of Viral Infection) und sind Abbauprodukte eines Proteins, das in hohen Mengen im Samen enthalten ist. Mit Hilfe von SEVI erhöht sich die Infektiosität von HIV drastisch. Ein Hemmstoff, der SEVI im Samen abbaut und unschädlich macht, könnte somit auch die Ansteckung mit HIV bei der sexuellen Übertragung verringern, so war die Idee der Hamburger Forscher.

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Diagnose HIV: nach wie vor hohe Zahl

Für das Jahr 2008 sind dem Robert Koch-Institut insgesamt 2.806 HIV-Neudiagnosen gemeldet worden. Gegenüber dem Jahr 2007 (2.774 Neudiagnosen) bedeutet dies keine nennenswerte Veränderung. „Die nach wie vor hohe Zahl zeigt, dass Prävention und Forschung weiterhin wichtig sind“, meint Jörg Hacker, Präsident des RKI. Allerdings gibt es regional abweichende Entwicklungen. Der neue Jahresbericht mit umfangreichen Daten zu HIV-Infektionen und AIDS-Erkrankungen ist im Epidemiologischen Bulletin 21/2009 veröffentlicht worden und auf den RKI-Internetseiten abrufbar (www.rki.de).

Angaben zum Infektionsweg lagen für 85 % der im Jahr 2008 neu diagnostizierten HIV-Infektionen vor. Darunter stellen Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), mit 65 % unverändert die größte Gruppe. Hier ist die Zahl der Neudiagnosen im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr (2007) praktisch unverändert - 1.555 beziehungsweise 1.552 (im Jahr 2007 musste bei den MSM noch ein Anstieg um 12 % gegenüber 2006 registriert werden).

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Aids ist nicht besiegt - aber Prävention zeigt Erfolge

Die neuen Daten der Repräsentativerhebung "Aids im öffentlichen Bewusstsein 2008" der  Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen einen weiteren Anstieg des Schutzverhaltens in der Bevölkerung. Auch die Kondomabsatzzahlen liegen im Jahr 2008 auf dem Rekordniveau von 215 Millionen Stück. Dennoch muss der Kampf gegen die HIV-Ausbreitung in Deutschland mit aller Kraft weitergeführt werden, um die positive Entwicklung zu festigen und idealerweise weiter zu verbessern

Die neuen Daten der Repräsentativerhebung "Aids im öffentlichen Bewusstsein 2008", mit der die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) regelmäßig Wissen, Einstellungen und Verhalten der Bevölkerung im Hinblick auf HIV/Aids sowie die Reichweiten der Aufklärungsmaßnahmen untersucht, zeigen einen weiteren Anstieg des Schutzverhaltens in der Bevölkerung.

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Arbeiten im Freien: Mit heiler Haut davonkommen

Jetzt lockt die Sonne wieder Menschen in Straßencafés oder an die Badeseen. Doch ihre wärmende Strahlung hat zwei Gesichter. Die anregende und wohltuende Wirkung eines Sonnenbads verkehrt sich schnell ins Gegenteil, wenn die Haut zu lange der Sonne ausgesetzt wird. Den anschließenden Sonnenbrand vergisst sie nie. Besonders gefährdet sind rund zweieinhalb Millionen Beschäftigte in Deutschland, die sich berufsbedingt häufig acht Stunden oder länger der prallen Sommersonne aussetzen müssen. An sie richtet sich die Broschüre "Licht und Schatten - Schutz vor Sonnenstrahlung für Beschäftigte im Freien", die die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitmedizin (BAuA) veröffentlicht hat.

Insbesondere sind Beschäftigte in der Baubranche, der Land- und Forstwirtschaft aber auch im Dienstleistungsbereich wie Gebäudereiniger, Schornsteinfeger oder Erzieherinnen durch die Sommersonne gefährdet. Schließlich können langjährige, intensive Einwirkungen ihrer ultravioletten Strahlungsanteile zu Hautkrebs führen.

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Darmkrebs erkennen, bevor er entsteht

Forschungsverbund von TU München, Epigenomics AG und Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) entwickelt neue Wege der Prävention

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ein Forschungsvorhaben mit einem Gesamtumfang von 1,3 Millionen Euro zur Früherkennung von Darmkrebs, das Wissenschaftler der 2. Medizinischen Klinik des Klinikums rechts der Isar der TU München, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) und die Firma Epigenomics AG gemeinsam umsetzen. Ziel des Projektes ist es, einen neuartigen Bluttest zu entwickeln, mit dem auch Vorstufen des kolorektalen Karzinoms, so genannte Adenome und Polypen, nachgewiesen werden können. Im Vergleich zu der bisher üblichen Koloskopie wäre diese Möglichkeit für die Patienten deutlich unkomplizierter. Ein nicht- invasiver Bluttest könnte somit ergänzend zur vorhandenen Präventionsstrategie wesentlich dazu beitragen, die Darmkrebs- Sterblichkeit zu verringern.

Das kolorektale Karzinom ist mit rund 73.000 Neuerkrankungen in Deutschland jährlich der häufigste gastrointestinale Tumor und gleichzeitig die Krebserkrankung, die in Europa und den USA die zweitmeisten Todesopfer fordert. Der Großteil der Fälle wird erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, so dass eine Heilung oft nicht mehr möglich ist. Um die Prognose für diese Erkrankung zu verbessern, müsste das Karzinom in möglichst frühen Stadien, idealerweise noch in seiner Vorläuferform (Polypen), erkannt werden. So könnten die Patienten, bei denen der Krebs sich noch nicht ausgebreitet hat, geheilt werden. In diesem Stadium liegen die Heilungschancen bei über 90 Prozent. Durch die Entfernung von Polypen könnte zudem unter Umständen sogar der Ausbruch der Krankheit verhindert werden. Die Einführung der Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren als Screening-Verfahren im Jahr 2002 sollte die Früherkennung von Polypen und frühen Stadien des kolorektalen Karzinoms deutlich verbessern. Da sich jedoch derzeit jährlich nur 2,8 Prozent der zur Teilnahme Berechtigten dieser Untersuchung unterziehen, bezogen auf zehn Jahre sind dies 28 Prozent, blieb der Erfolg bislang begrenzt. Ein blutbasierter Test, der Adenome und frühe Stadien des kolorektalen Karzinoms nachweist, würde die Akzeptanz der Darmkrebsvorsorge in der Bevölkerung deutlich verbessern. Die endoskopische Untersuchung mit der Möglichkeit, gleichzeitig bestehende Polypen zu entfernen, könnte dann insbesondere positiv getesteten Personen empfohlen werden.

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Asiatische Kampfkunst erhöht Schmerzschwellen

Studie untersucht, wie Abhärtungstraining auf Schmerzempfindung wirkt

In vielen asiatischen Kampfkünsten gehört es traditionell zum Training dazu, sich Schmerzen zuzufügen, um auf Dauer gegen Schmerzen abgehärtet zu sein. Wissenschaftler der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Münster haben jetzt experimentell untersucht, wie sich dieses sogenannte Abhärtungstraining auf die Schmerzempfindung auswirkt. In einer Pilotstudie befragten sie dazu über 100 Sportler in Deutschland, die asiatische Kampfkünste ausüben.

"Dabei gab die Mehrheit an, dass sich durch die Abhärtungsübungen sowohl die Schmerzintensität als auch die affektive Bewertung von Schmerzen verändern würde. So berichteten viele Sportler, dass der Schmerz zwar noch gespürt, die Ausübung des Sports aber nicht mehr beeinträchtigt wird," sagte Prof. Dr. Dr. Stefan Evers, Vizepräsident der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) und Leiter der Studie. Es könne also sein, dass die Aktivierung schmerzhemmender Systeme durch Zufügung von Schmerzen langfristig auch zu einer positiven Beeinflussung von Kopfschmerzen führt.

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Kunst am Finger, Pilz am Finger?

Künstliche Fingernägel bringen leicht Gesundheitsrisiken mit sich

Künstliche Fingernägel sind trendy und für viele Frauen das i-Tüpfelchen zum Sommeroutfit. Doch Vorsicht: Mit ihnen kann das Risiko von Allergien und Pilzinfektionen erheblich steigen. Dr. Dieter Reinel, Dermatologe aus Hamburg, klärt auf und gibt Tipps:

Beim Befestigen und Aushärten von künstlichen Fingernägeln werden Dämpfe frei. Mögliche Folgen: Kontaktallergien, Bläschen und Juckreiz, in besonders drastischen Fällen sogar Taubheitsgefühle. Wer zu Allergien neigt, sollte im Nagelstudio nach den Substanzen (häufig enthalten die Gels Acrylmonomere und Methacrylate) fragen und sich bei seinem Hautarzt Rat holen. Es gibt mittlerweile Alternativen, die das Risiko verkleinern.

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Wenn Darmbakterien surfen gehen

Das Bakterium Escherichia coli gehört zur gesunden menschlichen Darmflora. Aber E. coli hat auch krankheitserregende Verwandte, die Durchfallerkrankungen hervorrufen: enterohämorraghische E.coli- Bakterien (EHECs). Während einer Infektion besiedeln sie die Darmschleimhaut und verursachen dabei im Gegensatz zu gutartigen Bakterien Verletzungen. Die EHECs haften sich fest an die Oberfläche der Schleimhautzellen an und verändern deren Inneres: Ein Teil des zellulären Stützskeletts - das Aktin-Skelett - wird derart umgebaut, dass die Zelloberfläche unter den Bakterien sockelförmige Auswüchse bildet, sogenannte Pedestals. Die Bakterien sind auf diesen Sockeln fest verankert; die Pedestals dagegen sind beweglich. So können die Bakterien auf ihnen sitzend über die Zelloberfläche surfen und sich darauf vermehren, ohne aus dem Darm gespült zu werden. Wie aber bringen die Bakterien die Wirtszelle zum Umbau des Aktin-Zellskeletts? Forscher am Helmholtz- Zentrum für Infektionsforschung (HZI) haben jetzt den Signalweg aufgeklärt, der zur Bildung dieser Sockel führt.

"Grundvoraussetzung für diesen Signalweg ist ein spezielles Sekretionssystem - eine Art molekulare Spritze, durch die die Bakterien ganze Proteine in die Wirtszelle einschleusen", erklärt Theresia Stradal, Leiterin der Arbeitsgruppe "Signaltransduktion und Motilität" am HZI. Für die Pedestalbildung werden zwei Faktoren, Tir und EspFU aus dem Bakterium in die Wirtszelle eingebracht. Anschließend präsentiert die Wirtszelle Tir auf ihrer Oberfläche; das Bakterium erkennt "sein" Molekül Tir, und haftet sich an die Wirtszelle an. EspFU löst dann das Signal zum lokalen Aktinumbau aus.

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