Allgemein

Lymphdrüsenkrebs: Risiko ist abhängig von Vorerkrankungen und deren Behandlung

Hepatitis B und C sowie das Pfeiffersche Drüsenfieber erhöhen das Risiko für Krebserkrankungen des Lymphsystems. Das bestätigte jetzt eine europaweite Studie unter der Leitung von Wissenschaftlern aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum. Auch die rheumatoide Arthritis galt bisher als Risikofaktor für Lymphdrüsenkrebs. Doch möglicherweise spielt bei dieser Erkrankung auch die medikamentöse Behandlung eine Rolle: Die Forscher fanden erste Hinweise darauf, dass nur diejenigen Arthritis-Patienten ein erhöhtes Lymphomrisiko tragen, die ihre Gelenkschmerzen mit dem Wirkstoff Paracetamol bekämpfen.

Welche Krankheiten und welche Therapien erhöhen das Risiko, später an einem Lymphdrüsenkrebs zu erkranken? Dieser Frage gingen Wissenschaftler aus sieben europäischen Ländern im Rahmen einer groß angelegten Studie nach. Sie untersuchten knapp 2500 Patienten mit einer Krebserkrankung des Lymphsystems und ebenso viele Kontrollpersonen. Per Fragebogen gaben die Teilnehmer darüber Auskunft, welche Krankheiten sie im Lauf ihres Lebens bereits hatten und wie diese behandelt wurden. Ganz gezielt fragten die Wissenschaftler nach Erkrankungen, die bereits im Verdacht stehen, das Lymphomrisiko zu beeinflussen. Dazu zählen Infektionskrankheiten wie Hepatitis B und C oder das durch das Epstein-Barr-Virus verursachte Pfeiffersche Drüsenfieber, aber auch Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes oder rheumatoide Arthritis.

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Krebsmedikamente zum Einatmen - Neuer Therapieansatz bei Lungenkrebs

Wissenschaftler in Saarbrücken und Stuttgart verfolgen einen neuen Therapieansatz bei Lungenkrebs: Sie entwickeln Substanzen zur Krebsbekämpfung, die eingeatmet werden können. So wollen sie ein Enzym in den Krebszellen hemmen, das den bösartigen Zellen uneingeschränktes Wachstum ermöglicht. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Forschungsprojekt mit 516.600 Euro.

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Grippewelle fast überstanden

Letzte Gebiete in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt betroffen

Die Grippe-Saison scheint ihrem Ende zuzugehen. In einigen Bundesländern ist die Zahl der Neuinfektionen bereits auf ein weitgehend normales Maß zurückgegangen, nur im Süden und in Teilen Mitteldeutschlands sind noch Gebiete mit stark erhöhter Influenza-Aktivität zu verzeichnen. Nach wie vor sind Kinder und Jugendliche am häufigsten betroffen.

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Toxoplasmose: Gelähmte Parasiten

Fehlt dem Erreger der Infektionskrankheit Toxoplasmose ein bestimmtes Protein, kann er seine Wirtszelle nicht mehr befallen / Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg publizieren in Current Biology

Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg haben ein bisher unbekanntes Protein entdeckt, das für den Erreger der Toxoplasmose unentbehrlich ist. Die häufig auftretende Infektionskrankheit wird vor allem durch Katzen auf den Menschen übertragen und ist besonders für Schwangere gefährlich, da sie das ungeborene Kind schädigen kann. Laborversuche zeigen: Ist das so genannte Dynamin B des Erregers nicht funktionstüchtig, kann er menschliche Zellen nicht mehr befallen, da wichtige Parasitenstrukturen nicht gebildet werden. Die Erkenntnisse geben nicht nur Einblick in den Vermehrungszyklus der circa 15 Mikrometer kleinen Parasiten - sie könnten auch ein neues Ziel in der Bekämpfung von Toxoplasmose aufzeigen.

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Neuer Marker zur Diagnose von Prostatakrebs: Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. dämpft die Erwartungen

Er macht derzeit Schlagzeilen in allen wichtigen Print- und online- Medien: Ein neuer Marker zur Diagnose von Prostatakrebs. Mit dem Sarkosin entdeckten jetzt amerikanische Forscher im Urin einen neuen Biomarker für den Tumor.

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Wundauflagen mit Wirkstoffdepots

Neue Behandlungsmethoden für chronische Wunden in Aussicht

Allein in Deutschland müssen jährlich schätzungsweise vier Millionen Patienten mit chronischen Wunden versorgt werden. Eine Wundauflage, die von den Hohenstein Instituten in Bönnigheim im Rahmen eines Forschungsprojektes (AiF-Nr. 15143 BG) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien e.V. (GMBU) in Dresden entwickelt wurde, eröffnet hier neue Behandlungsmöglichkeiten. Beider neuartigen Wundauflage werden die Wirkstoffe auf Basis der Nanosol-Technik eingebunden und kontinuierlich abgegeben.

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Eigener Körper außer Kontrolle - bessere Versorgung für Patienten mit Tourette-Syndrom

Unkontrolliertes Zucken und Bewegen, ungehemmtes Räuspern und Grunzen oder das Verwenden von Kraft- und Fäkalausdrücken können Anzeichen einer Tic-Störung sein, die vor allem bei Kindern im Alter von drei bis elf Jahren erstmals auftritt. Kommen verschiedene solcher Tics dauerhaft vor, spricht man vom Tourette-Syndrom. Da das Wissen über diese Störung oft noch unzureichend ist, sind Betroffene lange Zeit selbst im Unklaren über ihr Störungsbild. Die Ulmer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie weitet nun ihr Sprechstundenangebot und die Erforschung dieser Störung aus.

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Krankheitskonzepte - Wie rational entscheiden Ärzte?

Wittener Mediziner als Ko-Autor einer Studie, die zum ersten Mal nach den unbewussten Handlungs-Kriterien von Hausärzten fragt

Patienten bringen in der Begegnung mit ihrem Arzt immer auch eigene Vorstellungen von den Ursachen und Folgen ihrer Krankheit mit. Die Wissenschaft nennt diese Vorstellungen Krankheitskonzepte. Bisher wurde davon ausgegangen, dass den laienhaften naiven Konzepten der Patienten die richtigen medizinisch objektiven Konzepte der Ärzte gegenüberstehen. Denn die Medizin ist eine Naturwissenschaft und deren exakte Methoden bilden die Grundlage für rationale Diagnosen und Entscheidungen der Ärzte - soweit das immer noch weit verbreitete Bild über Ärzte in der Öffentlichkeit und bei vielen Ärzten.

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Zitronenmelisse hält Herpes-Viren in der Zellkultur in Schach

Heidelberger Wissenschaftler für Untersuchungen zur Wirksamkeit von Arzneipflanzen mit dem Sebastian-Kneipp-Preis 2008 ausgezeichnet

Schon die Kräutermedizin des Mittelalters setzte bei Entzündungen auf die Zitronenmelisse. Jetzt haben Wissenschaftler am Universitätsklinikum und der Universität Heidelberg nachgewiesen, dass sie das Herpesvirus, das bei rund 20 Prozent der Bevölkerung Entzündungen an der Lippe (Lippenherpes) hervorruft, im Reagenzglas in Schach halten kann. Die Wissenschaftler wurden dafür im November 2008 mit dem Sebastian-Kneipp-Preis 2008 ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ging zu gleichen Teilen an das Forscherteam Privatdozent Dr. Paul Schnitzler, Abteilung Virologie des Hygiene- Instituts am Universitätsklinikum Heidelberg, und Professor Dr. Jürgen Reichling, Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg, und Professor Dr. Veronika Butterweck, University of Florida, USA, für ihre Untersuchung der angstlösenden Wirkung von Arzneipflanzen..

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