Kleinere Schulessens-Anbieter werden EU-Opfer
PARTY SERVICE BUND DEUTSCHLAND kritisiert Fehlentwicklung
„Kleinere Unternehmen aus der Partyservice- und Catering-Branche werden in zunehmendem Maße verdrängt und zum Opfer der Europäischen Union“, empört sich Wolfgang Finken, der Bundesgeschäftsführer des PARTY SERVICE BUND DEUTSCHLAND e.V.. Der Berufs- und Branchenfachverband bezieht sich mit seiner Kritik auf das Tätigkeitsgebiet der Schulverpflegung, bei dem den kleineren Anbietern immer öfter ein Strich durch die Rechnung gemacht werde – durch europaweite Ausschreibungen, die bereits bei einem Schwellenauftragswert von 193.000 Euro vorgeschrieben seien. In der Folge kämen in der Regel große Unternehmen der Branche zum Zuge und verdrängten die kleineren, weil sie völlig anders kalkulieren könnten.
„Wir können das EU-Recht und seine zum Teil existenzbedrohenden Auswirkungen nicht abschaffen“, bedauert Wolfgang Finken. „Aber wir können zumindest auf diese Problematik deutlich hinweisen und alle Betriebe bitten, bei möglichen Bewerbungen um die Schulverpflegung das EU-Ausschreibungs-Thema im Hinterkopf zu behalten.“ Denn in vielen Fällen werde sich eine Bewerbung dann schon gar nicht mehr lohnen, vermutet Finken.
Der PARTY SERVICE BUND DEUTSCHLAND erinnert auch an seine Stellungnahme vom November 2010, in der ein großer Handlungsbedarf bei der Schulverpflegung festgestellt wurde. Politik und die Schulverantwortlichen müssten das Thema wesentlich ernster nehmen, weil es um die Akzeptanz der in den Schulen servierten Speisen nicht gut bestellt sei: Die Gerichte würden von den Schülerinnen und Schülern im Durchschnitt lediglich mit der Schulnote „befriedigend“ bewertet. Aus unternehmerischer Sicht seien die Schwierigkeiten beim Decken der betriebswirtschaftlichen Kosten der springende Punkt, so der Bundesgeschäftsführer. Die Politik müsse hier für eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung sorgen, fordert er namens seines Verbandes.
Der will seine Aktivitäten auf dem Gebiet der Schulverpflegung künftig noch verstärken. In diesem Sinne veranstaltet der PARTY SERVICE BUND DEUTSCHLAND am 13. und 21. September einen Workshop in Massen/Finsterwalde. Bei dem geht es neben der Schulverpflegung auch um „Essen auf Rädern“. Schwerpunktmäßig werden bei dieser Veranstaltung Software-Lösungen durch das Logistikprogramm „RCS-Speiseservice“ vorgestellt, aber auch Organisationsmöglichkeiten in der Schulversorgung erörtert und vor allem ein Erfahrungsaustausch betrieben.
Quelle: Osterholz-Scharmbeck [ PARTY SERVICE BUND DEUTSCHLAND e.V. ]