Aldi verzichtet künftig auf Handwerkswerbung
Erfolg für Fleischerhandwerk
Im Streit zwischen dem Deutschen Fleischer-Verband (DFV) und Aldi Süd über die Werbung für die Wurst der Discount-Marke „Meine Metzgerei“ zeichnet sich eine Einigung ab. Das Mülheimer Unternehmen sichert zu, künftig in Werbeaussagen auf den Begriff „Handwerk“ zu verzichten, wenn es sich bei den beworbenen Artikeln um Industrieprodukte handelt.
Aldi Süd reagiert damit auf eine Abmahnung des Deutschen Fleischer-Verbands, der die Werbung des Discounters in diesem Zusammenhang als wettbewerbswidrig angesehen hatte. Nach Auffassung des DFV wird insbesondere mit Aussagen wie „Nach guter handwerklicher Tradition hergestellt“ der Unterschied zwischen Industrie und Handwerk verschleiert. Dem Verbraucher wird damit bewusst das falsche Bild eines handwerklich hergestellten Erzeugnisses vorgetäuscht.
Dieser Rechtsauffassung widersprach Aldi zwar, hat aber dennoch eine entsprechende Erklärung abgegeben, um einen langwierigen Rechtsstreit zu verhindern. DFV-Präsident Heinz-Werner Süss bewertet diese grundsätzliche Anerkennung des Unterschieds zwischen handwerklicher und industrieller Fertigung als wichtigen Schritt in die richtige Richtung: „Wir beklagen seit langem, dass Industrie und Lebensmitteleinzelhandel gegenüber dem Verbraucher oftmals den falschen Eindruck erwecken, handwerklich hergestellte Produkte anzubieten. Es besteht jedoch ein substanzieller Unterschied zwischen industrieller und handwerklicher Fertigung, der Verbraucher darf hier nicht getäuscht werden.“
Insbesondere die Erklärung des Discounters, künftig auf den Handwerksbegriff zu verzichten, wenn für industriell gefertigte Produkte geworben wird, hat nach Angaben von DFV-Hauptgeschäftsführer Martin Fuchs den Ausschlag gegeben, den Wettbewerbsverstoß nicht weiter zu verfolgen.
Quelle: Frankfurt am Main [ DFV ]