Cannabis beeinflusst die Geruchswahrnehmung
Wissenschaftler der Universitätsmedizin Göttingen haben zum ersten Mal nachweisen können, dass die Funktion von Sinneszellen in der Riechschleimhaut durch Cannabinoide beeinflusst wird. Sie zeigten, dass Riechzellen auf Duftstoffe verzögert, schwächer oder gar nicht reagierten, wenn sie zuvor mit einem Cannabis-Antagonisten (Hemmstoff) behandelt wurden. Die Erkennung der Duftstoffe normalisierte sich, sobald Cannabis hinzugefügt und die Wirkung des Gegenstoffs aufgehoben wurde. Die Studie stand unter gemeinsamer Leitung von Prof. Dr. Dr. Detlev Schild, Dr. Dirk Czesnik und Dr. Ivan Manzini, Abteilung Neurophysiologie und zelluläre Biophysik der Universitätsmedizin Göttingen und des DFG Forschungszentrums für Molekularphysiologie des Gehirns (CMPB). Die Forscher schließen aus den Ergebnissen, dass körpereigene Substanzen, die wie Cannabis Einfluss nehmen, die Empfindlichkeit zumindest einiger Sinnessysteme verstärkt. Die Ergebnisse wurden im Februar in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America veröffentlicht.