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TiHo-Forschung für mehr Lebensmittelqualität

Zentrum für Tiergesundheit und Lebensmittelqualität gegründet

"Um die Qualität von Lebensmitteln zu sichern, muss die gesamte Produktion vom Stall bis auf den Tisch betrachtet werden - die TiHo hat das Potential dazu", sagte Prof. Dr. Günter Klein, Vorsitzender des neu gegründeten virtuellen Zentrums für Tiergesundheit und Lebensmittelqualität. In dem Zentrum haben sich Wissenschaftler aus zehn Einrichtungen der TiHo zusammengeschlossen, um den fachübergreifenden Austausch auf dem Gebiet der Sicherung vom Tier stammender Lebensmittel zu fördern.

Die Sicherheit von Nahrungsmitteln tierischer Herkunft steht durch Lebensmittelskandale und harte Preiskämpfe immer wieder im Fokus, zudem führen neue EU-Regelungen zu Umstellungen in der Produktion dieser Lebensmittel. Um diese Entwicklungen kompetent zu begleiten, Forschungsprojekte zu initiieren und als Ansprechpartner für Medien, Wirtschaft und öffentliche Einrichtungen zur Verfügung zu stehen, haben die TiHo-Wissenschaftler eine Plattform für den fachübergreifenden Austausch ins Leben gerufen. Sie werden die Forschung auf dem Gebiet der Tiergesundheit, Verarbeitung und Qualitätssicherung in der Lebensmittelkette fördern und Modelle erarbeiten, die zur Verbesserung von Qualität und Sicherheit vom Tier stammender Lebensmittel beitragen. Um möglichst früh das Interesse für dieses Gebiet zu wecken, soll die Lehre im Bereich Tiergesundheit und Lebensmittel weiter intensiviert werden.

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Put, Put, Pute - Trotz schlechter Qualität kommt zu Saisonbeginn immer mehr Putenfleisch auf den Grill

PROVIEH kritisiert Putenhaltung

Obwohl es nach Ansicht von PROVIEH inzwischen landläufig bekannt sein sollte, unter welchen Bedingungen Puten in Deutschland gehalten würden, belegen die neuesten Zahlen der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft GmbH, kurz ZMP, dass die Deutschen immer mehr Putenfleisch konsumieren. Inzwischen isst durchschnittlich jeder Deutsche 6,5kg Putenfleisch pro Jahr.

Aber entgegen der weitverbreiteten Meinung vom gesunden und hochwertigen Putenfleisch, weisen bis zu 30 Prozent aller Putenbrüste den Fleischfehler PSE (hell, weich und feucht) auf und in etwa mit dem gleichen Anteil zeigt sich bei Schenkelfleisch DFD (trocken, fest und dunkel). „Dies sind die Folgen einer intensiven Zucht auf Fleischfülle“, erläutert Sandra Gulla, Vorsitzende von PROVIEH – Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V.. Um das billige Fleisch, zum Teil für 4,5 Euro/kg, rentabel zu produzieren, müssen die Mastputen möglichst schnell möglichst viel Muskelfleisch ansetzten. Dass dabei die Qualität auf der Strecke bleibt, ist aus der intensiven Schweinezucht seit Jahren bekannt.

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Schweinefleisch bleibt weltweit gefragt

Viele Länder setzen auf Expansion

China ist mit Abstand der weltweit größte Produzent von Schweinefleisch. Im vergangenen Jahr wurden mit 586 Millionen Schlachtungen rund 45,6 Millionen Tonnen Schweinefleisch erzeugt, das ist die Hälfte der weltweiten Produktion. Die Einführung neuer Produktionstechnologien, der Einsatz besserer Zuchttiere und die verbesserten Gewinnspannen haben die Produktion in den letzten Jahren wachsen lassen. Aufgrund der großen Inlandsnachfrage wird das meiste von der heimischen Bevölkerung verbraucht, nur ein Prozent der Produktion wird exportiert.

Auch in Zukunft ist durch das Wirtschaftswachstum und steigende Einkommen mit einem zunehmenden Verbrauch zu rechnen. Eine stärkere Expansion der Produktion als bisher ist aber wohl nicht zu erwarten, denn kleinbetriebliche Strukturen und insbesondere die begrenzte Verfügbarkeit von Futtermitteln bremsen das Wachstum. Andererseits dürfte die Produktion ein durchaus lukratives Geschäfts für die chinesischen Bauern sein: Die Preise nähern sich immer stärker dem Weltmarktniveau und lagen Anfang 2005 bei bis zu 1,35 Euro je Kilogramm Schweinefleisch.

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Schächten: Hessen bringt Initiative ein

Religiös motivierte Schlachtweisen: Religionsfreiheit und Tierschutz in Einklang bringen – Beitrag zur Integration Hessen wirbt für Elektrokurzzeit -Betäubung – Bundesratsinitiative zur Änderung der tierschutz-rechtlichen Vorschriften

„Hessen bringt eine Gesetzesinitiative zur Änderung der tierschutzrechtlichen Vorgaben zum religiös motivierten Schlachten in den Bundesrat ein. Wir werben für die Elektrokurzzeitbetäubung und leisten hiermit einen wichtigen Beitrag zur Integration“, erklärten der für Tierschutz zuständige Landwirtschaftsminister Dietzel und die für Integration zuständige Sozialministerin Lautenschläger heute in Wiesbaden.

„Seit 2002 ist der Tierschutz als Staatsziel in der Verfassung verankert. Wir wollen mit der Änderung des Paragraphen 4a im Tierschutzgesetz die Problematik, von der viele Personen mit Migrationshintergrund betroffen sind, bundeseinheitlich lösen, indem wir dieser Rechtssituation Rechnung tragen und die entsprechenden Vorschriften für das religiös motivierte Schlachten anpassen“, betonte Minister Dietzel. „Wir sehen in dieser Lösung einen guten Weg, das Grundrecht der freien Religionsausübung und den im Grundgesetz verankerten Tierschutz in Einklang zu bringen“, so Ministerin Lautenschläger.

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Lammfleisch ist Quartalssieger

Einkaufsmengen an Schweinefleisch haben sich verringert

Beim Kauf von Frischfleisch hatten die Verbraucher im ersten Quartal dieses Jahres etwas andere Vorlieben als vor Jahresfrist, obwohl sich ihre Einkaufsmenge insgesamt mit fast 251.000 Tonnen kaum änderte: Die Konsumenten sparten an purem Schweinefleisch und kauften mit rund 160.000 Tonnen sieben Prozent weniger als im ersten Quartal 2004. Dagegen griffen sie sowohl beim Rind- als auch beim Lammfleisch häufiger zu. Mit fast 47.000 Tonnen Rindfleisch und gut 4.000 Tonnen Lammfleisch erhöhten sich die privaten Einkäufe um fünf beziehungsweise 20 Prozent, so die Daten der ZMP/CMA-Marktforschung auf Basis des GfK-Haushaltspanels.

Lammfleisch konnte so stark punkten, weil Ostern in diesem Jahr besonders früh – bereits im März – gefeiert wurde. 2004 fielen die Feiertage dagegen wie üblich in den April und damit verschob sich auch der Höhepunkt beim Lammfleischkauf ins zweite Quartal.

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EU-Kommission schlägt Rechtsvorschriften zum besseren Schutz von Masthähnchen vor

Die Kommission hat einen Vorschlag für eine Richtlinie zum Schutz von Masthühnern (Broilern) vorgeschlagen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die Hühner in der intensiven Tierhaltung unzureichend geschützt sind. Diese Initiative war eine Reaktion auf die seit langem bestehende Forderung von Mitgliedstaaten und Bürgern, die Kommission solle hier etwas unternehmen.

Dazu Markos Kyprianou, Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz:

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Schwarzwälder Schinken mit neuem Markenlogo

Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller stellt Marketingoffensive vor / Einheitliches Logo gibt klare Orientierung für Handel und Konsument

Mit der Präsentation des neuen Markenlogos gab der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller jetzt den Startschuss zu seiner aktuellen Marketingoffensive. Das dreieckige Logo, rot leuchtender Bollenhut, Tannen und der Schriftzug „Schwarzwälder Schinken“ auf schwarzem Grund, ist zukünftig auf Schinkenpackungen der Mitglieder des Schutzverbandes der Schwarzwälder Schinkenhersteller an prominenter Stelle rechts bzw. links oben abgebildet.

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Obstreiche Ernährung senkt Typ-2-Diabetesrisiko um 70%

Wer viel frisches Obst isst und gleichzeitig wenig Fleisch, Hülsenfrüchte, helles Brot, Bier sowie kalorienreiche Erfrischungsgetränke konsumiert, hat ein um 70% niedrigeres Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Dies zeigen neue Ergebnisse der EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition)-Potsdam-Studie, die ein Forscherteam unter der Leitung von Professor Dr. Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) veröffentlichte (Heidemann et al., 2005, Diabetologia Vol. 48, ab 12.05.2005 als „Online First“-Publikation beim Springer-Verlag Heidelberg erhältlich).

In der vorliegenden Untersuchung werteten die Wissenschaftler die Ernährungsgewohnheiten und medizinischen Daten von 192 neuerkrankten Typ-2-Diabetikern und 382 Kontrollpersonen aus. Sie untersuchten zunächst, welche Lebensmittelkombinationen (Lebensmittelmuster) mit den Blutwerten von Biomarkern, die das Typ-2-Diabetesrisiko vorhersagen, verbunden waren. Dabei konnte ein Lebensmittelmuster identifiziert werden, das mit hohen HDL-Cholesterin- und Adiponectin-Werten und niedrigen HbA1c- und CRP-Konzentrationen im Blut der Personen in Zusammenhang stand. Dieses Lebensmittelmuster ist besonders durch den Verzehr von acht Lebensmittelgruppen charakterisiert. Es umfasst die Kombination von viel frischem Obst und wenig kalorienhaltigen Erfrischungsgetränken, Bier, rotem Fleisch, Geflügel, Wurstwaren, Hülsenfrüchten und hellem Brot. Personen, die sich durch eine solche Ernährungsweise auszeichneten, hatten nach Auswertung der epidemiologischen Daten ein deutlich reduziertes Typ-2-Diabetesrisiko. Der beobachtete Zusammenhang zwischen Lebensmittelmuster und verringertem Diabetesrisiko war unabhängig von BMI (body mass index), Raucherstatus, Freizeitaktivitäten, Energieaufnahme, Bildungsstand, Alter und Geschlecht.

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Food, School & Life – Lebensmittel sind mehr wert

Neues didaktisches Begleitheft für Lehrer der Sekundarstufe

Heutzutage verliert die Esskultur immer mehr an Bedeutung, und der Bezug zum natürlichen Lebensmittel und seiner Zubereitung geht oftmals verloren. Bereits im letzten Jahr hat die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH in dem Food, School & Life-Sonderheft „Lebensmittel sind mehr wert“ verschiedene Stimmen aus Gesellschaft, Politik, Landwirtschaft, Kultur etc. zu Wort kommen lassen, die das Thema vielseitig diskutieren.

Mit einem neuen didaktischen Begleitheft zu diesem Sonderheft möchte die CMA darüber hinaus Lehrern der Sekundarstufe vielfältiges fächerübergreifendes Unterrichtsmaterial zum Thema „Lebensmittel sind mehr wert“ anbieten. Ernährung, Nahrungsmittelproduktion, Esskultur und damit verbundene Zusammenhänge und Fragestellungen werden im 52-seitigen Heft mit Arbeitsblättern, Lösungen und Kopiervorlagen für den Unterricht anschaulich und vielseitig aufbereitet. Nicht nur im Hauswirtschafts-Unterricht, sondern auch in den Fächern Biologie, Religion, Politik, Sozialwissenschaften, Erdkunde und Geschichte können Lehrer mit ihren Schülern die einzelnen Teilbereiche erarbeiten. Die komplexen Themen des Sonderhefts „Lebensmittel sind mehr wert“ werden so Schritt für Schritt zugänglich.

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Bund haftet dänischen Schweinezüchtern für Verstoß gegen EU-Recht

Eberfleischurteil nach mehrmaligem Aufschub - Revision beim Bundesgerichtshof möglich

Das OLG Köln hat entschieden: Die Bundesrepublik Deutschland ist dänischen Schweinezüchtern und Schlachthofgesellschaften wegen Verletzung europäischen Gemeinschaftsrechts dem Grunde nach schadensersatzpflichtig. Die Feststellung der Höhe des Anspruchs, der klägerseits mit über 143 Millionen Euro beziffert wird, bleibt dem weiteren Verfahren vorbehalten (Urt. v. 02.06.2005 - 7 U 29/04, nicht rechtskräftig).

Die Klägerin ("Danske Slagterier"), eine Organisation, die die Rechte der dänischen Schweinezüchter und Schlachtereien wahrnimmt, macht gegenüber der beklagten Bundesrepublik Deutschland geltend, in der Zeit von Anfang 1993 bis April 1999 unter Verstoß gegen EU-Recht faktisch ein Importverbot für das Fleisch nicht kastrierter männlicher Schweine aus Dänemark verhängt zu haben. Hintergrund sind unterschiedliche Vorstellungen beider Länder über die Methoden zur Feststellung des - gesundheitlich unbedenklichen, von Verbrauchern aber als beeinträchtigend empfundenen - sog. starken Geschlechtsgeruchs, den das Fleisch nicht kastrierter männlicher Schweine beim Erhitzen entwickelt. Das in Dänemark bevorzugte Verfahren zur Prüfung des sog. Skatolgehalts des Fleischs wird in Deutschland für ungeeignet gehalten und stattdessen die Messung des Androstenonwerts (eines Hormons) für maßgeblich erachtet. Aufgrund zweier EU-Richtlinien sollten in der Zeit ab dem 01.01.1993 veterinärrechtliche Kontrollen von für den Export vorgesehenem Schweinefleisch auf starken Geschlechtsgeruch nur im Ursprungsland nach einer dort anerkannten Methode durchgeführt werden und im Bestimmungsland nur noch Stichproben-Kontrollen zulässig sein. Der Bundesminister für Gesundheit erklärte Anfang 1993, diese Regelung werde nicht bzw. nur derart in deutsches Recht umgesetzt, dass für die Feststellung des starken Geschlechtsgeruchs ein bestimmter Androstenonwert ausschlaggebend sei, bei dessen Überschreitung das Fleisch nicht kastrierter männlicher Schweine nicht als Frischfleisch in die Bundesrepublik verbracht werden dürfe. In einem deshalb von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahren stellte der EuGH mit Urteil vom 12.11.1998 (Rs. C-102/96) einen Verstoß der Bundesrepublik gegen Gemeinschaftsrecht fest. Erst die ab April 1999 geltende Fassung der deutschen Fleischhygieneverordnung stand im Einklang mit dem Gemeinschaftsrecht. Die Produktion nicht kastrierter männlicher Schweine war in Dänemark schon im Laufe des Jahres 1993 fast völlig eingestellt worden, nach Darstellung der Klägerin aufgrund des Verhaltens der Beklagten und der deshalb hierzulande fehlenden Vermarktungsmöglichkeiten. Den dadurch in der Zeit von Anfang 1993 bis April 1999 entgangenen Gewinn beziffert die Klägerin mit über 143 Millionen Euro.

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Fruchtsaftkonsum 2004 rückläufig

Der Pro-Kopf-Verbrauch bei Fruchtsäften und Fruchtnektaren ist nach dem Rekordjahr 2003 rückläufig - die betriebswirtschaftliche Situation der Fruchtsaftindustrie wird anlässlich der Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie als nicht zufrieden stellend beurteilt

Nach dem Sonnenjahr 2003 verzeichnete die deutsche Fruchtsaft-Industrie 2004 einen spürbaren Rückgang des Konsums an Fruchtsäften und Fruchtnektaren. Der Pro-Kopf-Verbrauch ging um 1,7 Liter zurück auf 40,3 Liter (2003: 42,0 Liter). Besonders stark ist der Rückgang bei Orangensaft mit einem Minus von 7,5 % ausgefallen. Knapp 9 Liter Orangensaft tranken die Deutschen 2004. Apfelsaft hatte einen geringeren Rückgang um 2,3 % auf 12,8 Liter zu verzeichnen (2003: 13,1 Liter).

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