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Bundesrat sieht geplante Neuordnung von Lebens- und Futtermittelgesetz kritisch

Bedenken des DBV gegenüber dem Gesetzesvorhaben werden bestätigt

Trotz deutlicher Kritik hat der Bundesrat die geplante Neuordnung des Lebensmittel- und des Futtermittelrechts nicht grundsätzlich abgelehnt. Die Zusammenlegung der bisher eigenständigen Gesetze im Bereich Lebensmittelhygiene, Futtermittel, Bedarfsgegenstände und Kosmetika zu einem Regelwerk geschehe auf Kosten der Klarheit der gesetzlichen Regelungen für den Anwender, so der Bundesrat in seiner Stellungnahme. In Zukunft würden nur noch Fachleute des Lebens- und Futtermittelrechts zuverlässig wissen, welche Regelungen anzuwenden sind. Der Bundesrat sieht ebenso die große Zahl an Verordnungsermächtigungen als problematisch an. Bei zukünftigen Änderungen wichtiger Entscheidungen im Lebens- und Futtermittelrecht werde mit diesen Ermächtigungen der Bundestag als Entscheidungsgremium übergangen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der federführende Agrarausschuss des Bundesrates in Bonn auf die kritische Stellungnahme verständigt. Das grundsätzliche Ziel des Gesetzesentwurfes, nämlich die Vereinfachung für den Anwender, wurde von den Ländervertretern als unbefriedigend beurteilt. Trotzdem hat sich der Ausschuss gegen einen Antrag von Sachsen und Baden-Württemberg ausgesprochen, das Lebens- und Futtermittelrecht in zwei eigenständigen Regelungsbereichen zu belassen.

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Schutz der Bezeichnung „Parmigiano Reggiano”: Kommission klagt gegen Deutschland

Die Europäische Kommission hat beschlossen, beim Europäischen Gerichtshof gegen Deutschland Klage wegen nicht ordnungsgemäßer Anwendung der den Schutz von geschützten Ursprungsbezeichnungen (g.U.) betreffenden EU-Rechtsvorschriften auf die Bezeichnung „Parmigiano Reggiano“ zu erheben. Deutschland gewährleistet in seinem Hoheitsgebiet nicht den vollen Schutz dieser g.U. Die Verwendung dieser seit 1996 auf Ebene der Europäischen Union eingetragenen Bezeichnung ist de jure ausschließlich den Erzeugern eines abgegrenzten italienischen Gebiets vorbehalten, die diesen Käse gemäß einer verbindlichen Spezifikation herstellen.

Nach den europäischen Rechtsvorschriften über geschützte Ursprungsbezeichnungen (g.U.) und geschützte geografische Angaben (g.g.A.)[1] müssen die Mitgliedstaaten die geschützten Bezeichnungen gegen jede widerrechtliche Aneignung, Nachahmung oder Anspielung schützen, und zwar auch dann, wenn der wirkliche Ursprung des Erzeugnisses angegeben ist oder wenn es sich um eine Übersetzung der geschätzten Bezeichnung handelt. Dies gilt auch für die Bezeichnung „Parmigiano Reggiano“, die seit 1996 eingetragen ist[2].

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Seminar „Fleischvermarktung“ im Haus Düsse

Rund um die Fleisch- und Direktvermarktung

Ein Seminar rund um die Fleisch- und Direktvermarktung bietet der Bundesverband Deutscher Galloway-Züchter am 29./30. Oktober 2004 im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse an. Es werden hilfreiche Tipps und Ratschläge rund um das Thema Direktvermarktung vermittelt. Dies teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. Thematischer Schwerpunkt werden dabei hygienische Vorschriften, Öffentlichkeitsarbeit und Kundenbindung sein. Daneben werden in Vorträgen Rechtsgrundlagen, Absatzstrukturen und Trends in der Direktvermarktung beleuchtet. Um auch einen Einblick in die Praxis zu erhalten, ist darüber hinaus der Besuch eines Direktvermarkterbetriebes vorgesehen.

Für zahlreiche Rinderhalter ist die Direktvermarktung längst ein wichtiges Standbein. Um gegenüber Discountern bestehen zu können, werden die Anforderungen an den Landwirt immer umfangreicher. Qualität und Frische sind dabei oberstes Gebot, aber auch die entsprechende Kundenansprache sollte nicht vernachlässigt werden. Daher wird es für den einzelnen Landwirt immer wichtiger, sich durch Fort- und Weiterbildung auf dem Laufenden zu halten. Das Seminar „Fleischvermarktung“ biete dabei eine Möglichkeit, Wissen zu erwerben und aufzufrischen.

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Jahresbericht des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)

Schnappauf: Bayerische Lebensmittel sind ausgesprochen sicher - LGL baut Schlüsselrolle in der Risikovorsorge aus

Bayerische Lebensmittel sind ausgesprochen sicher. Diese Bilanz zog Gesundheits- und Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2003 vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Umweltausschuss des Bayerischen Landtages. "Nur 0,46 Prozent der 79.000 untersuchten Lebensmittel und Bedarfsgegenstände waren als gesundheitsschädlich einzustufen. Hierzu zählen etwa Fälle bakteriellen Verderbs. Die geringe Quote ist ein aussagekräftiger Beleg für eine gut funktionierende Lebensmittelkontrolle. Die Hersteller kommen ganz überwiegend ihrer Verantwortung nach und nehmen Lebensmittelsicherheit als Qualitätskriterium ernst", betonte Schnappauf. Bei der Kennzeichnung gebe es dagegen deutliche Mängel. Kennzeichnungsverstöße sind der überwiegende Grund für die Beanstandungsquote von insgesamt 13,6 Prozent.

Den Verbrauchern empfiehlt Schnappauf, auf heimische Produkte und regionale Erzeuger zu achten. "Heimisches Obst und Gemüse ist deutlich weniger mit Rückständen an Pflanzenschutzmitteln belastet als Produkte aus anderen deutschen Ländern oder besonders Importe aus dem Ausland. Der Kauf regionaler Produkte ist nicht nur gesünder, sondern nützt wegen der kurzen Transportwege auch der Ökologie", ergänzte der Minister. 64 Prozent der bayerischen Obstproben und 73 Prozent der bayerischen Gemüseproben waren ohne Rückstände. Im Vergleich dazu waren bei ausländischer Ware nur 29 Prozent des Obstes und 43 Prozent des Gemüses rückstandsfrei. Besonders häufig belastet sind Tafeltrauben und Erdbeeren, sowie Paprikaschoten.

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Eiermarkt gut versorgt

Verbraucherpreise so niedrig wie lange nicht

An Eiern herrscht am deutschen Markt gegenwärtig kein Mangel, und die hiesigen Verbraucher werden auch in nächster Zeit mit sehr günstigen Preisen rechnen können. Mit der steigenden Produktion in Deutschland und anderen Ländern der EU hält die Nachfrage nicht Schritt; vor allem in der Ferienzeit ist das Kaufinteresse für Eier nicht so groß. Das hält die Marktpreise auf ihrem niedrigen Niveau.

Auf der Ladenstufe waren im Juni für eine Zehnerpackung Eier, die überwiegend aus Käfighaltung stammen, Gewichtsklasse M, durchschnittlich nur 90 Cent zu zahlen, neun Cent weniger als im Juni 2003 und ebenso wenig wie bereits in den Jahren 2002 und 2001. Der Ladenpreis für Eier aus konventioneller Freilandhaltung, Gewichtsklasse M, blieb im Juni bei durchschnittlich 1,82 Euro je zehn Stück stabil. Er lag damit um acht Cent höher als im Vorjahresmonat und um zehn Cent höher als im Juni 2002, gegenüber Juni 2001 beträgt der Preisvorsprung aber lediglich einen Cent.

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EU genehmigt Übernahme von Linde–Kältetechnik durch United Technologies

Die Europäische Kommission hat gemäß der Fusionskontroll-Verordnung die Übernahme der Kältetechnik-Sparte der Linde AG durch United Technologies Corporation genehmigt. Die Übernahme wirft keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf, da auf dem Markt sowohl starke Wettbewerber als auch schlagkräftige Abnehmer präsent sind.

Die US-amerikanische Holdinggesellschaft United Technologies Corporation (UTC) ist weltweit tätig und stellt verschiedene Industrieausrüstungen her wie Flugzeugmotoren, Flugsteuerungssysteme und Aufzüge. In der Geschäftssparte Kältetechnik betätigt sich UTC über ihre Carrier group. Die Linde AG ist ein in Deutschland ansässiger internationaler Technologiekonzern, der u.a. die Geschäftsbereiche Engineering, Materialtransport und Kältetechnik umfasst. Bei der Übernahme geht es ausschließlich um die Kältetechnik-Sparte der Linde AG.
Zu Überschneidungen kommt es im Bereich der Kühlsysteme, die in Supermärkten und Lebensmittelgeschäften für Tiefkühlkost oder gekühlte Lebensmittel sowie für Getränke zum Einsatz kommen. Die Kühlung erfolgt entweder durch ein externes Kältesystem, z.B. in Supermärkten, oder durch Kühlmöbel in steckerfertiger Ausführung, so genannte Plug-in, z.B. für Eis und Flaschen.

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Alternative Legehennenhaltung - Ministerin Künast ignoriert schwere Tierschutzmängel

Wie ein Niedersächsicher Staatssekretär die Ministerin bei Schweizer Freilandhennen beobachtete und was er dort anders sah

Als Meisterstück selektiver Wahrnehmung bezeichnete der Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Gert Lindemann, die Ausführungen von Bundesministerin Künast über einen gemeinsamen Besuch in der Schweiz in Sachen alternativer Legehennenhaltung.

Während Frau Künast ein rundherum positives Bild der dort besichtigten Legehennenhaltung über die Medien verbreite, sei der vor Ort gesehene Zustand alles andere als lobenswert. "Frau Künast hat offenbar nur den ihr präsentierten Vorzeigestall mit jungen Legehennen aufgesucht um aus deren Zustand auf den gesamten Bestand zu schließen. Entweder hat sich Frau Künast nicht die Mühe gemacht, einmal den im letzten Legestadium befindlichen nur 30 Meter entfernten Bestand anzusehen, der in einem katastrophalen Zustand gewesen ist, oder aber sie will die Probleme der alternativen Haltungssysteme einfach nicht zur Kenntnis nehmen, weil sie ihr nicht ins Konzept passen", sagte Lindemann in Hannover. Die dort zu sehenden Tiere seien teilweise völlig kahl gepickt und blutig gewesen, der dortige Hennenhalter gab auf Nachfrage eine Sterblichkeit von 17,5% an.

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Kulinarisches vom Schwarzwälder Schinken mit Jörg Sackmann

Die Genuss-Akademie in Gaggenau bot die Bühne für den "Kulinarischen Workshop" mit Sternekoch Jörg Sackmann. Inszeniert wurde Kochkunst auf höchstem Niveau. Unangefochtener Star in unzähligen Rollen: Schwarzwälder Schinken.

Zahlreiche Gäste aus Gastronomie, Handel und Medien waren Ende Juni einer Einladung des Schutzverbandes der Schwarzwälder Schinkenhersteller nach Gaggenau gefolgt. Sie alle wollten beim Thema "Schwarzwälder Schinken in der feinen Küche" dem Sternekoch und Schwarzwälder Jörg Sackmann nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst Hand und Löffel anlegen.

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Lactobacillus johnsonii Genom entschlüsselt

Quelle: Proceedings of the National Academy of Sciences 101, 2512-2517

Der Magen-Darm-Trakt (MDT) des Menschen ist ein nährstoffreiches Milieu, das von einer großen und komplexen Sammlung von Mikroorganismen kolonisiert wird. Die Mikroorganismen spielen eine wichtige Rolle für die Funktion und Entwicklung des Darms. Die Zusammensetzung der Mikroflora variiert individuell, altersabhängig und von Darmabschnitt zu Darmabschnitt. Mehr als 500 Bakterienarten sind in ihr enthalten. Die Bakterien wirken bei der Verdauung von Polysacchariden und Proteinen mit, und sie sind für einen großen Teil des MDT-Stoffwechsels verantwortlich. Sie produzieren zudem Vitamine, kurzkettige Fettsäuren und andere Nährstoffe für ihren Wirt.

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