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Das Bundesministerium für Verbraucherschutz Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) hat dem VDF (Verband der Fleischwirtschaft) bestätigt, dass für den Absatz von Bisonfleisch die Etikettierungsangabe "Bison" benutzt werden darf, ohne dass dies als freiwillige Angabe im Rahmen der Rindfleischetikettierung gilt. Die Angabe "Bison" sei sogar verpflichtend, da nach anderen Rechtsvorschriften die Tierart anzugeben sei, von der das Fleisch stammt. Bisonfleisch gehört zwar zolltariflich wie anderes Rindfleisch zum KN-Code 0201 und 0202 und muss daher die Regeln der Rindfleischetikettierung nach der Verordnung 1760/2000 erfüllen. Zoologisch ist der Bison (und der europäische Wisent) aber eine eigene Tierart. Daher ist die Angabe "Bison" nicht vergleichbar mit einer Rassenangabe (z.B. Limousin, Angus), die eine freiwillige Angabe im Sinne der Rindfleischetikettierung darstellt und für die ein freiwilliges System nach Art. 16 der Verordnung 1760/2000 zu beantragen ist.
Wäre "Bison" eine freiwillige Angabe, hätte dies zur Folge gehabt, dass Einfuhren z.B. aus Kanada derzeit nicht mit dieser Angabe hätten versehen werden können. Die Verwendung freiwilliger Angaben bei Rindfleisch aus Drittländern setzt voraus, dass das Drittland von der EG-Kommission die Verwendung der betreffenden Angaben genehmigt bekommen hat. Dies ist bislang für die Angabe Bison für kein Drittland geschehen.
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Preise über Vorjahresniveau
Die Preise am deutschen Schlachtviehmarkt werden sich in den kommenden Wochen uneinheitlich entwickeln: Für Jungbullen sind Schwächen absehbar, während Kühe und Schweine zunächst noch stabil bis fest bewertet werden; zum Monatsende hin sind aber auch hier leichte Abschläge nicht auszuschließen. Bei den Schlachtkälbern zeigt die Preiskurve voraussichtlich eindeutig nach unten. Ausnahmslos aber werden die Erzeuger für Schlachtvieh im Juli höhere Preise erzielen als vor einem Jahr. Jungbullen mit Schwächeneigung
Die Rindfleischnachfrage wird sich auf Grillware und Kurzbratartikel konzentrieren, Teilstücke für die Produktion von Hackfleisch dürften ebenfalls noch gefragt sein. Das restliche Sortiment wird aber nur schwer am Markt zu platzieren sein. Zudem dürfte sich der Einfluss der Sommerferien mit der Kernzeit im August bereits im Juli bemerkbar machen, da sich Bevorratungskäufe der Zerlege- und Verarbeitungsbetriebe in Erwartung rückläufiger Nachfrage während der Ferienzeit in sehr engen Grenzen bewegen werden. Der Bedarf der Schlachtunternehmen ist daher entsprechend klein.
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Vorjahresniveau wird überschritten
Aufgrund der außergewöhnlichen Hitzewelle im Sommer 2003 fiel das Ferkelangebot in den ersten Monaten 2004 EU-weit etwas geringer aus als im Vorjahr. Bei anziehenden Schlachtschweinepreisen wurden auch Ferkel von Woche zu Woche höher notiert. Von Jahresanfang bis Ende März stieg der durchschnittliche Preis für ein 25 Kilogramm schweres Ringferkel in Deutschland um 13,50 Euro und erreichte damit die Marke von 50 Euro. Die Preisschwäche am Schlachtschweinemarkt und das saisonal größere Angebot sorgten im Folgenden aber wieder für nachgebende Ferkelreise, was im zweiten und dritten Quartal eines Jahres nicht unüblich ist. In den letzten zehn Jahren gaben die Ferkelpreise im Zeitraum von März bis September im Schnitt um 17 Euro nach.
Am EU-Schlachtschweinemarkt ist nun aber seit einigen Wochen ein kräftiger Preisanstieg zu beobachten. Ganz unerwartet kommt das nicht, denn Branchenkenner hatten seit längerem darauf hingewiesen, dass die Sommerhitze 2003 zu einem reduzierten Schlachtschweineangebot im zweiten Quartal 2004 führen werde. Tatsächlich fällt das Schlachtschweineangebot derzeit in ganz Europa begrenzt aus. Gleichzeitig zeigt die Nachfrage seit einigen Wochen die lang ersehnten Impulse, da mit der wärmeren Witterung der Start in die Grillsaison beginnen konnte. Bei kleinem Angebot und lebhafterer Nachfrage war der Weg für steigende Preise frei.
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In den vergangenen Jahren überwogen rückläufige Preise
Mit einem Stundenlohn können sich deutsche Verbraucher wieder mehr Hähnchenfleisch leisten. So konnte ein Industriearbeiter im Jahr 2003 für den Bruttoarbeitslohn einer Stunde 8,7 Kilogramm gefrorenes Hähnchenfleisch kaufen, das waren rund 860 Gramm mehr als 2002 und sogar rund 1,4 Kilogramm mehr als 2001. Ursache für diese Entwicklung sind in erster Linie die gesunkenen Verbraucherpreise und nicht etwa Lohnsteigerungen der Arbeiter. Umgekehrt verhielt es sich seit Anfang der 1970er bis Mitte der 1990er Jahre. Damals stiegen die Löhne, die Ladenpreise hingegen bewegten sich auf einem recht stabilen Niveau.
2003 waren die Geflügelpreise im deutschen Einzelhandel ganz allgemein von einer deutlich rückläufigen Tendenz gekennzeichnet, die bereits in der zweiten Hälfte der 90er Jahre einsetzte. Einen Ausreißer bildete nur das Jahr 2001, das im Zeichen der BSE-Krise am Rindfleischmarkt stand und zu einer boomartigen Nachfrage nach Geflügel geführt hatte. Im Jahresdurchschnitt 2003 hatten die hiesigen Konsumenten für ein Kilogramm gefrorenes Hähnchenfleisch nur noch 1,77 Euro zu zahlen, das waren 15 Cent weniger als 2002, und 25 Cent weniger als im Jahr 1996. Auch frische Brathähnchen waren im vergangenen Jahr nicht mehr so teuer, im Schnitt lag der Kilopreis bei 3,35 Euro gegenüber 3,56 Euro im Jahr 2002 und 3,46 Euro im Jahr 1996. Für Hähnchenschnitzel waren auf der Ladenstufe durchschnittlich 7,91 Euro pro Kilogramm zu zahlen, gegenüber 8,51 Euro im Jahr 2002 und 8,89 Euro im Jahr 1996. Auch der Einkauf von Putenfleisch hat sich 2003 für die Bundesbürger verbilligt, im Schnitt auf 7,76 Euro, gegenüber 7,87 Euro in 2002 und 8,56 Euro in 1996.
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ZMP-Marktgrafik
In Deutschland gehörte Geflügel 2003 zu den Wachstumsprodukten. Nach der zwischen ZMP und Bundesverbraucherschutzministerium abgestimmten Versorgungsbilanz zum deutschen Geflügelmarkt stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch im vergangenen Jahr – ungeachtet aller Auswirkungen der Geflügelpest in den Niederlanden – recht deutlich. Nach noch vorläufigen Angaben belief er sich auf insgesamt 18,2 Kilogramm je Einwohner, das war 1,0 Kilogramm mehr als 2002. Damit bewegte man sich bereits wieder auf dem bisherigen Rekordniveau des „BSE-Jahres“ 2001.
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Verbraucherministerin Renate Künast hat in ihrer Regierungserklärung vor den Gefahren falscher Ernähung und mangelnder Bewegung gewarnt. Mit einem umfassenden Programm will die Bundesregierung den Stellenwert gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung für Kinder, Jugendliche und Senioren unterstreichen.
Wichtig für eine gesunde Ernährung sei, dass alle gesellschaftlichen Kräfte zusammenarbeiten, sagte Künast am 17. Juni vor dem Deutschen Bundestag in Berlin. Gesunde Ernährung und Bewegung spiele eine wichtige Rolle in den Kindertagesstätten, in den Schulen, in Unternehmen und auch in Seniorenheimen. Deshalb baue man gegenwärtig an einer Plattform "Ernährung und Bewegung".
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SPD Gabriele Hiller-Ohm zur Ernährungsbewegung
Zur heutigen Regierungserklärung "Eine neue Ernährungsbewegung für Deutschland" äußerrte sich die zuständige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft der SPD-Bundestagsfraktion, Gabriele Hiller-Ohm.
Krasser können die Gegensätze nicht sein: Im Sudan sterben Kinder unter den Augen ihrer Mütter und Väter einen schrecklichen Hungertod. In Schweden wird Eltern das Sorgerecht entzogen, weil ihr fünfjähriges Kind mit einem Gewicht von 43 Kilogramm zu verfetten droht.
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Anlässlich einer Regierungserklärung von Bundesverbraucherministerin Renate Künast (B'90/Grüne) hat der Bundestag über Defizite bei der Ernährung und in der Bewegung von Kindern und Jugendlichen debattiert. Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland sind zu dick. Laut Bundesverbraucherministerium sind neueren Studien zufolge bereits 10 bis 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen übergewichtig. 7 bis 8 Prozent von ihnen sind stark übergewichtig. Besonders betroffen sind Kinder aus sozial schwachen und Migrantenfamilien. Parallel zu immer weniger Bewegung konsumieren junge Leute Lebensmittel mit zu viel Fett und Zucker.
Die Regierungspolitik ist nach Ansicht der CDU-Abgeordneten Julia Klöckner jedoch unkoordiniert und bevormundend. Klöckner sprach sich in der Debatte dafür aus, alle Ernährungsprobleme bei Kindern und Jugendlichen gleichwertig zu behandeln. Die einseitige Ausrichtung der Politik des Ministeriums auf Übergewichtige vernachlässige jedoch die ebenso zahlreichen Fälle von Mangelernährung und Magersüchtigen. Der Ministerin fehlten Lösungsansätze, sie produziere lediglich Imagekampagnen, meinte Klöckner.
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Höfken [Bündnis 90/Die Grünen]: Ernährungswirtschaft soll ihren Beitrag leisten - Union und Liberale sollen aufhören gesunde Ernährung lächerlich zu machen - notfalls muss Staat regulieren
Anlässlich der heutigen Regierungserklärung für eine neue Ernährungsbewegung in Deutschland erklärt Ulrike Höfken, verbraucher- und agrarpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen:
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Zukunftsthemen der Landwirtschaft in fünf Foren
Die Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) am 28. und 29. Juni 2004 in Bonn wird von der Diskussion über die zukünftigen Entwicklungen der Politik und der Märkte im Zuge der EU-Agrarreform geprägt sein. Nach der Sitzung des DBV-Präsidiums am 28. Juni wird der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Peer Steinbrück, zu den Delegierten sprechen. Anschließend werden die 481 Delegierten der Landesbauernverbände und die Teilnehmer des Junglandwirte-Treffs in fünf Foren mit Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Berufsstand über die Zukunft des Milchmarktes, der Fleischproduktion, des Ackerbaus mit innovativen erneuerbaren Energien, der Agrarsozialpolitik, des Obst- und Gemüsemarktes sowie der Agrarsozialpolitik diskutieren.
Die Zukunft der agrarsozialen Sicherungssysteme erörtern in Forum 1 die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt, die stellvertretende Sprecherin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft der SPD-Bundestagsfraktion, Waltraud Wolff, mit Franziska Eichstädt-Bohlig, Mitglied des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages (Bündnis 90/ Die Grünen) und Leo Blum, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Sozialpolitik. Die Entwicklung der Milchmarktes und wie sich Molkereien und Berufsstand in den Preisverhandlungen verhalten sollen, zeigen Otto-Dietrich Steensen, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Milch, der Vertreter des Bundes der Deutschen Landjugend und Milchbauer Harald Schneider in Forum 2 auf, die mit Hans-Michael Goldmann, Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für Ernährung und Landwirtschaft, Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels, Albert Große Frie, Vorstandssprecher der Molkerei Humana Milchunion und Dr. Theodor Seegers als Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministeriums diskutieren.
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Im Portrait: Tauscher, Rudolf (52), Hausschlachterei Tauscher in Boddin
Gute Wurst ist für Rudolf Tauscher eine Frage des Geschmacks und der Gesundheit. Seit 1993 betreibt der studierte Gartenbau-Ingenieur und Fleischermeister in Boddin seine Hausschlachterei. In die Wurst kommen bei ihm nur "glückliche" Schweine und Rinder, reichlich handgemischte Kräuter und Gewürze, jedoch keine Farb-, Zusatz- oder Konservierungsstoffe. Jetzt hat er eine reine Rinderwurst kreiert, die selbst Allergikern bekommt. "Ganz so wie früher üblich" produziert der 52-Jährige, der schon vor einem Vierteljahrhundert aus dem Erzgebirge nach Mecklenburg umgesiedelt war. ##|n##
Nach der Wende musste der Pflanzenschutzexperte ganz von vorn anfangen. Er schulte zum Fleischer um, machte seinen Meister. Die Rezepte aus der sächsischen Heimat stets auf der Zunge, ging er ans Wurstmachen. Aus einst fünf Sorten sind mittlerweile mehr als 30 geworden, hinzu kommen Fertiggerichte wie Soljanka, Braten, Klopse, Rouladen.