Ernährung & Gewicht

Stört "fettige Nahrung" den Zucker-Sensor?

Ulrike Gonder: Typische Fehlinformation über Fett

Viele Typ-2-Diabetiker sind vor Ausbruch ihrer Erkrankung massiv übergewichtig. Massiv übergewichtige Menschen haben oft zu viel Fett im Blut (hohe Triglyzeride), was wiederum das Risiko für Diabetes erhöht. Häufig sind bei Störungen des Zuckerstoffwechsels (Diabetes, Vorstufe: Metabolisches Syndrom) auch die freien Fettsäuren im Blut erhöht. Zu viele freie Fettsäuren können die Insulinwirkung beeinträchtigen. Eine neue Studie (Nature Medicine 2011, doi: 10.1038/nm.2414) an Mäusen und menschlichen Zellen fand nun heraus, dass die freien Fettsäuren offenbar die Zuckersensoren auf den Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigen.

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Macht Geld schlank?

Ein Interview mit Gesundheitsökonom Professor Hans-Helmut König

Die Adipositas-Epidemie greift um sich, weltweit und auch in Deutschland. Geforscht wird mit Nachdruck, denn das Krankheitsbild ist vielschichtig und die Behandlungsmethoden sind noch immer beschränkt. Um dem Problem beizukommen, denken Ärzte und Politiker immer wieder auch über finanzielle Anreize zum Abnehmen oder zur gesünderen Ernährung nach. Doch lassen sich ausgerechnet Gewichtsprobleme finanziell lösen? Der Gesundheitsökonom Professor Hans-Helmut König steht Ideen wie Fettsteuer und Zahlungen für verlorene Pfunde kritisch gegenüber. Letztlich sei es weniger das Geld, sondern vielmehr die erworbene Bildung, die schlank mache.

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Ballaststoffe verbessern Insulinwirkung

Zu viel Eiweiß und zu wenig Getreidefasern lassen Übergewichtige schlechter auf Insulin reagieren

Wie eine aktuelle klinische Studie* unter Führung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) nun zeigt, verschlechtert eine hohe Eiweißaufnahme zumindest vorübergehend die Insulinwirkung übergewichtiger Menschen. Unlösliche Ballaststoffe aus Getreide** verbesserten dagegen die Insulinempfindlichkeit der Studienteilnehmer. Die Studie zeigt zudem erstmals Wirkmechanismen auf, über welche die Eiweiß- und Ballaststoffaufnahme die Insulinwirkung und damit auch das Diabetes-Risiko beeinflussen könnten.

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Der gesunde Dicke und der kranke Dicke

Wessen Stoffwechsel profitiert von einem gesunden Lebensstil?

Neueste Daten aus der Wissenschaft belegen, dass die Fettleibigkeit weltweit ungebremst voranschreitet. Damit steigt auch das Risiko für die beiden häufigsten Stoffwechselstörungen, Typ 2 Diabetes und Herz- Kreislauferkrankungen. Parallel wachsen die Kosten für die Behandlung der Fettsucht (Adipositas) und ihrer Folgen, Präventionsmaßnahmen sind oft durch die geringen Ressourcen nur begrenzt durchführbar. Aber welcher Teil der Übergewichtigen ist besonders behandlungsbedürftig?

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Taillenumfang als Alternative zum Body-Mass-Index

Studie prüft Gradmesser für Krankheitsrisiken

Zahlreiche Erkrankungen lassen sich auf Übergewicht zurückführen. Einige von ihnen enden sogar tödlich. Gemeinhin gilt dabei der sogenannte Body- Mass-Index (BMI) als der wichtigste Indikator und Gradmesser für Übergewicht oder gar Fettleibigkeit. Für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene mittleren Alters trifft dies ohne größere Einschränkungen zu. Dann aber stößt der BMI an seine Grenzen. Denn er unterscheidet nicht zwischen Fettmasse und Muskelmasse. Im Falle von älteren Menschen hat der BMI demnach gewichtige Nachteile, denn durch das Altern nimmt die Muskelmasse im Körper beständig ab – ohne Folgen für das Gesamtgewicht einer Person. Für die Medizin und insbesondere für die Behandlung von älteren Menschen sind somit Alternativen gefragt, die den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krankheitsrisiken oder – im extremen Fall – zwischen Übergewicht und verschiedenen Todesursachen herstellen können.

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Sportmediziner: “Alkoholfreies Weißbier fördert die Gesundheit von Sportlern“

Weltweit größte Marathonstudie „Be-MaGIC“ belegt positive Effekte auf Immunsystem und Entzündungen

Viele Freizeitsportler haben es längst vermutet, was Forscher des Lehrstuhls für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der TU München am Klinikums rechts der Isar nun herausgefunden haben: In der weltweit größten Marathonstudie „Be-MaGIC“ (Beer, Marathon, Genetics, Inflammation and the Cardiovascular system) konnten sie belegen, dass der Konsum von alkoholfreiem Weißbier positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Sportlern hat. Unter Leitung von Dr. Johannes Scherr untersuchten die Sportmediziner 277 Probanden drei Wochen vor und zwei Wochen nach dem München Marathon 2009.

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Sind Kaffee und Fett ein schlechtes Gespann?

Absurder Versuch in allen Medien

Zahlreiche Medien griffen kürzlich eine Studie der Universität von Guelph in Ontario (Kanada) auf und bezogen deren Ergebnisse auf konkrete Mahlzeiten. Beispielsweise meldete Focus online am 3.4.2011, Kaffee und Fett seien "ein schlechtes Gespann". Fette Speisen seien schon ungesund, doch wer sein Fastfood mit Kaffee herunterspüle, treibe seinen Blutzuckerspiegel "über lange Zeit in bedenkliche Höhen". Die Studie zeige, dass gesättigte Fette den Zuckerstoffwechsel behinderten und dass Kaffee alles noch schlimmer mache. Ist die Tasse Kaffee zur Bratwurst nun gefährlich?

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Mit Grünem Tee Darmkrebs vorbeugen?

Wissenschaftler untersuchen Wirkung des Tees auf Darmkrebsvorstufen

Grüner Tee gehört zu den ältesten und am weitesten verbreiteten Getränken der Welt. Er wird hauptsächlich aus den Blättern der Pflanze Camellia Sinensis hergestellt und gilt besonders in Asien als Lebenselixier. Das Heißgetränk wirkt positiv auf  Herz und Kreislauf, es scheint aber auch vor Krebs zu schützen. Wissenschaftler der Universitäten Halle (Saale) und Ulm untersuchen nun in einer Langzeitstudie die krebsvorbeugenden Eigenschaften des Grüntees, insbesondere gegen Darmkrebs. Die Deutsche Krebshilfe fördert das weltweit größte Forschungsvorhaben zu dieser Fragestellung mit insgesamt 2,1 Millionen Euro.

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Ende des "Fettarm-Mythos": Harvard rehabilitiert das Fett

Hoffentlich folgt Deutschland bald nach

Es ist Zeit, den Fettarm-Mythos zu beenden! Diese Botschaft stammt nicht von irgendwem, sondern von den Professoren Walter Willett, Dariush Mozaffarian sowie Ronald Krauss. Sie gehören zur allerersten Riege der amerikanischen Ernährungsforscher, angesiedelt an der Harvard-Universität und am Oakland Research Institut, Berkeley, zwei der bedeutendsten Forschungsanstalten auf dem Gebiet der Ernährung in den USA.

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Eiweißreiche Kost mit einem niedrigen Glykämischen Index wirkt dem Jojo-Effekt entgegen

DIOGENES-Studie zeigt, wie Gewicht besser gehalten werden kann

Die Ergebnisse einer großen europäischen Ernährungsstudie weisen nun darauf hin, dass eine proteinreiche Ernährung mit magerem Fleisch, fettarmen Milchprodukten sowie Hülsenfrüchten und wenig raffinierten Stärkeprodukten wie beispielsweise Weißbrot dem Jojo-Effekt entgegen wirkt. An der von der EU mit 14,5 Millionen Euro geförderten Diogenes-(Diet, Obesity, and Genes)-Studie sind acht europäische Forschungszentren beteiligt. Zu diesen zählt auch das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE).

Die gesamte Diogenes-Studie wird von Wim H.M. Saris vom Maastricht University Medical Centre in den Niederlanden koordiniert. Arne Astrup von der Faculty of Life Sciences der Universität Koppenhagen in Dänemark koordiniert den Ernährungsstudienteil.

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Europäische Wissenschaftler diskutieren Strategien gegen Fettleibigkeit bei Kindern

Das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin der Universität Bremen koordiniert die europaweite IDEFICS-Studie zu Übergewicht und Adipositas bei Kindern. Die an der Erhebung beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutierten die vorliegenden Ergebnisse am 8. bis 9. November 2010 in Zaragoza.

Jedes fünfte Kind in Europa ist übergewichtig. Fettleibigkeit und Adipositas sind dringliche Themen der europäischen Gesundheitsvorsorge. Das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) der Universität Bremen koordiniert dazu die europaweite Studie IDEFICS ("Identification and prevention of Dietary- and lifestyle-induced health EFfects In Children and infantS“) über Ursachen und Vermeidung von Fettleibigkeit bei Kindern, die nun ins fünfte Jahr geht. Daher trafen sich Wissenschaftler der Studie und andere internationale Experten am 8. und 9. November 2010 in Zaragoza, um die bisherigen Ergebnisse und Strategien zu diskutieren.

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