Diabetes

Rückblick Weltdiabetestag: Liefern Masterpläne tatsächlich Lösungsansätze für die Diabetesepidemie?

Führende Diabetesorganisationen forderten anlässlich des Weltdiabetestages einen Nationalen Diabetesplan. Doch kann ein solcher Masterplan die vermeintliche Diabetesepidemie wirklich aufhalten?

Aktuelle Zahlen zur Diabeteshäufigkeit lehren dem Gesundheitssystem das Fürchten. Laut ärzte Zeitung erkranken jährlich rund 270.000 Bürger an Diabetes, das entspricht über 700 Neuerkrankungen täglich (1). Um der Krankheit endlich Einhalt zu gebieten, fordern führende Diabetesorganisationen einen Nationalen Diabetesplan. Während die International Diabetes Federation (IDF) bereits einen Aktionsplan vorstellte, legt nun auch die Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) erste Entwürfe für einen entsprechenden Maßnahmenkatalog vor. Dieser sieht Handlungsbedarf vorrangig bei der Primärprävention, der Früherkennung, der Versorgung und der Forschung sowie der Information und Schulung.

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DDG warnt vor überzogenen Erwartungen: Blutzuckermessen mit Tränen statt Blut

Forscher der Universität Michigan meldeten kürzlich, dass sich mit Hilfe eines Glukose-Sensors der Zuckergehalt in Tränenflüssigkeit bestimmen lässt. Menschen mit Diabetes mellitus könnten dadurch auf tägliche Bluttests verzichten. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) sieht in diesem Verfahren jedoch keine Alternative zur herkömmlichen Blutzuckermessung. Diese ließe sich laut DDG schonend, schmerzarm und verlässlich durchführen, wenn Patienten einige Hinweise berücksichtigen.

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Auffälligkeiten in der Insulin-Medikation beschreiben Handlungsbedarf

INSIGHT Health zum Insulinverbrauch in Deutschland

In einer aktuellen Versorgungsanalyse des Informationsdienstleisters INSIGHT Health zeigen sich erhebliche regionale Unterschiede in der ambulanten Verordnung von Insulin. Bei insgesamt 11,9 Millionen Insulin-Verordnungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wurden im vergangenen Jahr deutschlandweit 171 Insulin-Verordnungen pro 1.000 GKV-Versicherte abgerechnet. Den Spitzenwert erreicht die Region der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Mecklenburg-Vorpommern mit 294 Verordnungen pro 1.000 Versicherte. Auch die anderen neuen Bundesländer liegen deutlich über dem Schnitt (245-280 Verordnungen/1.000 Versicherte). Die geringste Verordnungsdichte verzeichnen die KV-Regionen Bayerns und Baden-Württembergs mit jeweils rund 130 Verordnungen pro 1.000 Versicherte.

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Erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenentzündung durch neuere Diabetes- Medikamente?

Aktuelle Zahlen von der Datenbank der Amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA weisen auf ein gesteigertes Risiko für Pankreatitis und Pankreaskarzinom mit „Inkretin-basierten“ Therapieformen hin

Seit einigen Jahren setzen Ärzte zur Behandlung des Typ-2-Diabetes vermehrt Medikamente ein, die auf einem körpereigenen Hormon, einem im Darm gebildeten „Inkretin“ basieren. Dieses „Glukagon-ähnliche Peptid“ GLP-1 kann entweder in abgewandelter Form unter die Haut injiziert werden. Es gibt aber auch Hemmstoffe in Tablettenform, die den Abbau des im eigenen Körper gebildeten GLP-1 unterdrücken, was die Wirkung des körpereigenen GLP-1 verlängert. GLP-1 setzt noch vorhandenes, körpereigenes Insulin frei und unterdrückt gleichzeitig das blutzuckersteigernde Glukagon. Dadurch senkt es den Blutzuckerspiegel in den Normbereich. „Das Besondere bei den GLP-1-basierten Therapieformen ist, dass diese für sich nicht zu den vielfach gefürchteten Unterzuckerungen, den Hypoglykämien führen und es zu keiner Zunahme, mit den GLP-1-Analoga sogar zu einer Gewichtsabnahme kommt“, erklärt Professor Helmut Schatz, Bochum, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Eine aktuelle Analyse der Datenbank der Amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA weist jetzt auf die Möglichkeit zwar seltener, aber ernstzunehmender Nebenwirkungen dieser neuen Medikamentengruppe hin.

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Unseriöses Angebot für Typ-1-Diabetiker: Therapie soll Insulinzufuhr dauerhaft ersetzen können

Eine aktuelle Stellungnahme der Deutschen Diabetes-Gesellschaft

DDG und diabetesDE warnt Typ-1-Diabetiker vor einem unseriösen Angebot im Internet: Dort bietet Prof. Ulrich von Arnim ein „Neuartiges Behandlungsschema für Typ-1-Diabetes“ an. Dieses solle Betroffene in 80 Prozent der Fälle heilen. Belegt werden die Erfolge mit Studien, Namen von Diabetes-Experten in Deutschland und Aussagen von Patienten, die geheilt worden seien. Es existieren jedoch weder die Studien noch eine Zusammenarbeit mit den genannten Diabetes-Experten.

„Es gibt bisher keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Diabetiker von der angebotenen Therapie profitieren“, betont Professor Dr. med. Thomas Danne, Präsident der DDG und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten daran, Typ-1-Diabetes zu verhindern oder zu heilen. Dazu gibt es mehrere vielversprechende Teilergebnisse in der Forschung. Allerdings ist das Endziel noch nicht erreicht: Zu verhindern, dass der Körper die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört beziehungsweise zerstörte Zellen dauerhaft zu ersetzen.

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Eier gut für Diabetiker

Zwei Eier täglich verbessern zahlreiche Blutwerte

Tierisches Eiweiß, Fett und Cholesterin - für viele zählen Eier noch immer zu den Lebensmitteln, die nur selten auf dem Speiseplan stehen sollten. Dass die Frucht vor dem Ei nicht nur für Gesunde, sondern auch für Typ-2-Diabetiker unbegründet ist, zeigt eine neue Studie aus Australien (Pearce, KL et , Brit J Nutr 2010, online am 7.12.10). Dafür aßen 65 übergewichtige Typ-2-Diabetiker eine mäßig kalorienreduzierte, eiweißreiche Kost, die entweder zwei Eier (590 mg Cholesterin) täglich oder stattdessen 100 g mageres Fleisch (213 mg Cholesterin) enthielt.

Nach drei Monaten hatten beide Gruppen gleich viel abgenommen (6 kg). Das "böse" LDL-Cholesterin war unverändert, obwohl die Hälfte der Teilnehmer fast dreimal soviel Cholesterin gegessen hatte. Dies zeigt, wie gut die körpereigene Regulation des Cholesterinspiegels funktioniert. Viele weitere Risikoparamter (Blutdruck, Triglyzeride, apo-B, HbA1c und Nüchternzucker) besserten sich ebenfalls in beiden Gruppen. Doch es gab auch Unterschiede: Das "gute" HDL-Cholesterin war nur bei den Eieressern gestiegen. Bei jenen, die keine Eier gegessen hatten, war es gesunken - ein unerwünschter Effekt. Auch die Versorgung mit dem B-Vitamin Folsäure und dem Karotinoid Lutein (günstig für die Augengesundheit) war bei den Eieressern besser.

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Frühe Hilfe bei Diabetes und Depression notwendig

Aktuelle Studien zeigen, dass Menschen mit Diabetes und Depression früher sterben. Grund dafür ist, dass Diabetiker mit depressiven Störungen ein deutlich erhöhtes Risiko für Schädigungen ihrer Blutgefäße und damit verbundene Erkrankungen haben. Depressionen oder andere psychische Erkrankungen werden häufig erst spät erkannt oder nicht ausreichend behandelt. Wie Ärzte betroffenen Diabetikern erfolgreich helfen können, war ein Thema der 4. Herbsttagung der Deutschen Diabetes- Gesellschaft (DDG), die gemeinsam mit der 26. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) vom 4. bis 6. November 2010 in Berlin stattfand.

Etwa zehn Prozent der Allgemeinbevölkerung erkrankt im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Diabetiker leiden etwa doppelt so häufig darunter. Depressive Störungen zählen damit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und stellen in Verbindung mit einem Diabetes mellitus ein großes Problem dar: Für depressive Diabetiker ist es schwierig, aktiv an einer erfolgreichen Diabetes-Therapie mitzuarbeiten. „Entscheidend für die Lebensqualität und die Prognose der Patienten ist das frühzeitige Erkennen einer Depressivität und die Einleitung einer adäquaten Behandlung“, beton Privatdozent Dr. med. habil. Rainer Lundershausen, Tagungspräsident der DDG-Herbsttagung. Häufig werden Depressionen in der Allgemeinbevölkerung und bei Diabetikern jedoch spät erkannt.

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Hypoglykämien schädigen Leistungsfähigkeit von Herz und Hirn

Unterzuckerungen, die sogenannten Hypoglykämien, sind die häufigsten akuten Komplikationen bei Diabetes mellitus. Fällt der Zuckerspiegel im Blut, können Diabetiker das Bewusstsein verlieren, Krampfanfälle erleiden und sich bei Stürzen verletzen. Ebenso gefährlich sind die Folgen nach einer Komplikation: Neuen Studien zufolge, haben Betroffene eingeschränkte geistige Leistungen und eine erhöhte Demenzrate. Schwere Hypoglykämien können außerdem Herz und Gefäße schädigen.

Die aktuellen Erkenntnisse über Unterzuckerungen und wie diese bei gefährdeten Diabetikern erfolgreich verhindert werden können, ist ein Thema der 4. Herbsttagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG), die gemeinsam mit der 26. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) vom 4. bis 6. November 2010 stattfindet.

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Gesättigte Fette keine Gefahr für die Insulinwirkung

Zwei aufwändige Studien sprechen die gesättigten Fette frei

Gesättigte Fettsäuren, die von Natur aus vor allem in Butter, Sahne, Talg, Kokos- und Palmkernfett vorkommen, gelten seit Jahrzehnten als ungesund. Dafür hat unter anderem die Margarinelobby gesorgt. Während man die Panik vor diesen Fetten zunächst mit ihrem Einfluss auf den Cholesterinspiegel schürte, kam in jüngster Zeit ein weiterer Vorwurf hinzu: Gesättigte Fette sollten dazu führen, dass das Insulin im Körper nicht mehr richtig wirkt. Die so genannte Insulinresistenz ist in der Tat ein großes Problem, denn sie steht im Mittelpunkt zahlreicher Gesundheitsstörungen, insbesondere des Metabolischen Syndroms. Doch sind wirklich die Butter oder das Kokosfett auf unseren Tellern schuld daran, wenn das Insulin seine Wirkung verliert?

Stichhaltige Belege beim Menschen für diese Behauptung lagen nie vor. Nun geben zwei aufwändige Interventionsstudien erneut Entwarnung: In der LIPGENE-Studie (Tierney, AC et al: Int J Obesity doi: 10.1038/ijo.2010.209) wurden gut 400 Europäer mit Metabolischem Syndrom angehalten, ihren Konsum an gesättigten Fettsäuren zu senken, ohne jedoch die Kalorienzufuhr zu verringern. Es fand sich keinerlei Effekt auf die Insulinsensititvität. Auch die Cholesterinwerte und die Entzündungsmarker änderten sich nicht.

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Vitamin B1-Verluste bei Diabetikern fördern Nerven- und Organschäden

Wenn sich bei Diabetikern Folgeerkrankungen entwickeln, wie Nervenstörungen, Nieren- und Augenschäden, ist wahrscheinlich oftmals auch ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) mit im Spiel: Wie Wissenschaftler auf einem Symposium im Vorfeld der Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft in Stuttgart berichteten, weisen Patienten mit Diabetes im Vergleich zu Gesunden eine um 75% niedrigere Thiaminkonzentration im Blutplasma auf. Die Ursache des Thiaminproblems: Schon in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung beeinträchtigt der erhöhte Blutzucker die Nierenfunktion, wodurch das Vitamin in großen Mengen über den Urin verloren geht.

Bei einem Thiaminmangel können sich aber vermehrt aggressive Zuckerabbauprodukte im Körper anreichern. Die zerstörerischen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers auf Nerven und Blutgefäße werden dadurch forciert.

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Auch Füße leiden unter dem Diabetes

Neue umfangreiche Broschüre zu Diabetes mellitus Typ 2 gibt wertvolle Ernährungstipps

Pro Minute verlieren durchschnittlich zwei Diabetiker auf der Welt aufgrund ihrer Erkrankung einen Fuß oder ein Bein, denn vielen Betroffenen ist die Bedeutung gesunder Füße bei ihrer Krankheit nicht bewusst.

Den meisten Diabetikern ist mittlerweile bekannt, dass sie durch ihre Erkrankung anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind und mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden können. Dass auch die Gliedmaßen unter hohen Blutzuckerwerten zu leiden haben, ist weit weniger Betroffenen bewusst. Dabei ist Diabetes mellitus weltweit eine der häufigsten Ursachen für Fußamputationen. Ein Großteil davon wäre vermeidbar gewesen. Doch das diabetische Fußsyndrom findet nach wie vor zu wenig Beachtung.

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