Hygiene & Mikrobiologie

Rolle von Textilien für Hygiene

Hohenstein Forscher veröffentlichen Studie über ein vielseitiges Keim-Übertragungsmodell - Die Methode erlaubt auch eine Einschätzung von Infektionsrisiken durch Textilien im Gesundheitssystem

Infektionskrankheiten sind weltweit verbreitet und haben erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Auch deutsche Versicherer sehen in kommenden Pandemien das größte Risiko für unsere Gesellschaft (Ärzte Zeitung, Januar 2012). Die mit Abstand häufigsten Infektionserkrankungen sind Magen-Darm-Infektionen: Ob die alljährlich wiederkehrende Norovirus-Welle oder die EHEC-Epidemie im Jahre 2011, fast jeder Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens ein- oder mehrmals an einem Magen-Darm-Infekt.

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Antibiotikaresistente Bakterien im Stall - welches Risiko besteht für den Menschen?

Resistenzen sind in der Klinik und im Stall gleichermaßen zu bekämpfen

Nicht nur in den Krankenhäusern, auch in Beständen von Nutztieren nehmen die Resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika zu. Resistente Stämme sind dabei sowohl unter krankmachenden Keimen als auch unter nicht krankmachenden Bakterien, sogenannten Kommensalen, zu beobachten. Diese Entwicklung überrascht nicht. Denn immer, wenn Antibiotika eingesetzt werden, entsteht ein Selektionsdruck, und Bakterienstämme, die Abwehrmechanismen gegen die eingesetzten Antibiotika entwickelt haben, können sich ausbreiten. Das ist in den Tierställen nicht anders als in den Kliniken. Funde von resistenten Keimen sind keine neue Erkenntnis: Antibiotikaresistente Bakterien wurden sowohl in Nutztierbeständen (Geflügel, Schwein, Rind) als auch auf Lebensmittelproben (Schweinefleisch, Geflügelfleisch und Rohmilch) nachgewiesen. „Sowohl in der Klinik als auch in der Tierhaltung muss der Einsatz von Antibiotika auf das therapeutisch notwendige Maß beschränkt werden“, sagt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Im Bereich der Nutztierbestände müssen wir durch die Aufzucht robuster Tiere und verbesserte Haltungsbedingungen, zu denen eine gute Impfprophylaxe, eine verbesserte Hygiene und gutes Stallmanagement gehören, dafür sorgen, dass die Tiere insgesamt gesünder sind und möglichst keine Antibiotikabehandlungen benötigen.“ Eine Untersuchung aus Nordrhein-Westfalen zeigt, dass ein genereller Zusammenhang zwischen Behandlungsintensität und Betriebsgröße nicht erkennbar ist.

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Wertvolle Erkenntnisse zur Belastung von Lebensmitteln mit Zoonoseerregern

BVL veröffentlicht zum zweiten Mal die Ergebnisse des Zoonosen-Monitorings

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat zum zweiten Mal einen Bericht über die Ergebnisse des bundesweit durchgeführten Zoonosen-Monitorings veröffentlicht. Die Ergebnisse für das Jahr 2010 zeigen unter anderem, dass die Belastung von Putenfleisch mit Campylobacter (17,3 Prozent) und Salmonellen (5,5 Prozent) auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr liegt.

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Hackepeter und rohes Mett sind nichts für kleine Kinder!

BfR rät besonders empfindlichen Personengruppen vom Verzehr von rohen, vom Tier stammenden Lebensmitteln ab, da diese häufig mit Krankheitserregern belastet sind.

In Deutschland wird einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts zufolge rohes Fleisch öfter als erwartet auch von kleinen Kindern verzehrt. „Rohe, vom Tier stammende Lebensmittel sind häufig mit Krankheitserregern belastet“, erklärt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „Besonders empfindliche Personengruppen, wie kleine Kinder, Schwangere, Senioren oder Personen mit geschwächter Immunabwehr, sollten diese Lebensmittel daher grundsätzlich nicht roh verzehren“. Mit rohem Fleisch können unter anderem Salmonellen, Campylo­bacter, E. coli einschließlich EHEC, Yersinien, Listerien aber auch Viren und Parasiten übertragen werden.

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Salmonellen infizieren Pflanzen und Menschen auf die gleiche Weise

Salmonellose ist die häufigste Lebensmittelvergiftung, die durch Bakterien der Gattung Salmonella verursacht wird. Jährlich infizieren sich 100 Millionen Menschen weltweit. Sie ist auch die häufigste Ursache für Gastro-Enteritis und Typhus. In den letzten Jahren konnten Forscher wissenschaftlich nachweisen, dass eine Lebensmittelvergiftung durch das Bakterium Salmonella typhimurium nicht nur durch den Verzehr von Eiern oder rohem Fleisch, sondern auch von kontaminiertem rohem Obst und Gemüse hervorgerufen werden kann. Bakterien können also in der gesamten Nahrungsmittelkette vorkommen. Wie das Bakterium Pflanzen infiziert, war bisher allerdings unbekannt.

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Welche Lehre ziehen wir aus EHEC?

Bundesverbraucherministerium veröffentlicht Hygiene-Checkkarten

Die schweren EHEC-Infektionen in Deutschland haben gezeigt, wie wichtig es ist, Hygieneregeln einzuhalten - in der Küche und beim Umgang mit Lebensmitteln. Das Bundesverbraucherministerium (BMELV) hat jetzt im Internet zwei kostenlose Service-Checkkarten veröffentlicht, die wichtige Hinweise zum Schutz vor Lebensmittelinfektionen zusammenfassen.

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Kontaktmaterialien in der Nahrungskette

Wie sicher sind Materialien und Gegenstände, die mit Lebensmitteln, Futtermitteln und Lebensmittel liefernden Tieren in Kontakt kommen? - Statusseminar am BfR zu Kontaktmaterialien in der Nahrungskette

Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, müssen spezielle gesetzliche Sicherheitsanforderungen erfüllen. Es dürfen aus ihnen keine Stoffe in das Lebensmittel übergehen, die die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher schädigen können. Für Materialien, die mit Futtermitteln in Kontakt kommen, gibt es solche speziellen Regelungen nicht. In dem Statusseminar „Kontaktmaterialien in der Nahrungskette“ stellten sich rund 50 Expertinnen und Experten aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, Verbänden, Industrie, Bundes- und Landesbehörden im Juli am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin die Frage, ob durch Stoffe, die bei der Produktion, Lagerung und Verarbeitung von Futtermitteln in das Futtermittel übergehen können, von dort auf das Tier und nicht zuletzt durch den Verzehr tierischer Produkte auch auf den Menschen, ein Risiko besteht. „Wir müssen prüfen, ob es erforderlich und möglich ist, Regelungen aus dem Lebensmittelbereich auf Futtermittel zu übertragen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.

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Einweghandschuhe: Beim Putzen eher Gefahr als Schutz

Eine wissenschaftliche Auswertung der Behandlungsdaten von mehr als 800 Reinigungskräften mit Hauterkrankungen belegt, dass sich die Mitarbeiter dieser Branche nicht effektiv vor den Gefahren des Berufs schützen. In einer aktuellen Studie stellten die Wissenschaftler der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden fest, dass besonders der Gummi-Zusatz Thiuram und die in vielen Desinfektionsmitteln enthaltenen Chemikalien wie Formaldehyd, Glyoxal, Glutaraldehyd und Benzalkoniumchlorid Ursache für schwere Hautreizungen und -allergien der Reinigungskräfte sind.

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Goodbye Haltbarkeitsdatum: Lebensmittel dank Bisin für Jahre frisch?

Jährlich finden Tonnen von Lebensmitteln aufgrund eines abgelaufenen Mindeshaltbarkeitsdatums den Weg in den Müll. Das kürzlich entdeckte, antimikrobiell wirkende Bisin könnte die Haltbarkeit um Monate bis Jahre verlängern – so die Vision des Entdeckers. Doch liefert uns der Mikrobiologe damit wirklich das Wundermittel gegen Lebensmittelverderb?

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EHEC: BfR, BVL und RKI konkretisieren Verzehrsempfehlung zu rohen Sprossen und Keimlingen

Aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen sowie deren Sprossen und Keimlinge sollten weiterhin nicht roh verzehrt werden

Aus Sicht der Bundesbehörden gibt es nach Vorlage weiterer Informationen aus den Bundesländern keinen Grund mehr für die Empfehlung, zum Schutz vor Infektionen mit EHEC O104:H4 Sprossen und Keimlinge generell nicht roh zu verzehren. Die aktuellen Ermittlungsergebnisse ergaben keine Hinweise, dass andere Samenarten als Bockshornkleesamen mit EHEC-Infektionen in Zusammenhang stehen. Aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen sowie Sprossen und Keimlinge, die aus diesen Samen gezogen wurden, sollten aber weiterhin nicht roh verzehrt werden. Die Bundesländer haben nach Abschluss der Rückverfolgungsmaßnahmen mitgeteilt, dass sich eine mögliche Gefährdung durch Kreuzkontamination anderer Samenprodukte durch Bockshornkleesamen in Deutschland nicht bestätigt hat. Die im Fokus der Ermittlungen stehenden Chargen Bockshornkleesamen aus Ägypten werden derzeit von den Landesbehörden vom Markt auf allen Stufen zurückgenommen. Die Verfolgung der Chargen ist in großen Teilen abgeschlossen.

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Ein resistenter Keim kommt selten allein

MRSA-Bakterien bleiben in Altenheimen oft unerkannt.

Mehr Menschen als vermutet tragen sogenannte MRSA-Bakterien in ihrem Körper. Zu diesem überraschenden Ergebnis kamen Ärzte und Wissenschaftler des Städtischen Klinikums Braunschweig und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in einer Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Stadt Braunschweig. Sie haben untersucht, wie häufig Antibiotika- resistente Staphylococcus aureus-Bakterien in Braunschweiger Altenheimen vorkommen. Die Häufigkeit lag im Mittel sechsfach über dem geschätzten Wert. In fast allen untersuchten Altenheimen fanden die Forscher MRSA- Bakterien. MRSA steht für Methicillin-resistente Staphylococcus aureus.

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