Göttinger Mikrobiologen entschlüsseln Genom des Erregers – Erklärung für aggressives Verhalten
Wissenschaftler der Universität Göttingen haben die genetische Information des Bakteriums Escherichia coli (E. coli O104:H4) entschlüsselt, das die sogenannten EHEC-Erkrankungen verursacht. Zum Einsatz kam dabei die Roche-454-Sequenzierungstechnologie. Die untersuchten Proben stammen von zwei Patienten aus Hamburg. „Die Ergebnisse erlauben wichtige Rückschlüsse darauf, weshalb das besonders in Norddeutschland grassierende Bakterium so aggressiv ist“, so Dr. Rolf Daniel, Leiter des Göttinger Laboratoriums für Genomanalyse.
In ersten Experimenten reduzieren Prototypen alltagstauglicher Geräte die Zahl der gefährlichen Erreger drastisch.
Die nächste Welle von Infektionen mit Ehec-Bakterien lässt sich möglicherweise verhindern. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching und des Münchener Klinikums Schwabing haben verschiedene Ehec-Bakterienstämme wirkungsvoll mit kaltem Plasma abgetötet. Kaltes Plasma besteht aus einem Gas, das bei moderater Temperatur stark ionisiert wird. Es erwies sich nun auch als wirkungsvolles Mittel gegen die Erreger des Stamms O104:H4, der den aktuellen Ausbruch mit tausenden schweren Krankheitsverläufen ausgelöst hat. Für ihre Experimente benutzten die Forscher Prototypen von Geräten, die sich für den kostengünstigen Einsatz in Lebensmittelbetrieben und in privaten Haushalten eignen könnten.
Hohe Sterblichkeit, immense Kosten – Sepsis stellt die Medizin vor große Probleme. Das schnelle Aufspüren krankmachender Keime rettet Leben. Die vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekte FastDiagnosis und RAMADEK zeigen auf der Fachmesse LASER World of PHOTONICS in München vom 23. bis 26. Mai, wie ein schneller optischer Nachweis gefährlicher Krankheitserreger in Zukunft Leben retten kann.
Das Bakterium Staphylococcus aureus ist einer der wichtigsten Erreger von Infektionen, der beim Menschen eine Vielzahl von Erkrankungen mit zum Teil lebensbedrohlichen Komplikationen auslösen kann. Insbesondere Methicillin- resistente Varianten dieses Erregers, sogenannte MRSA, stellen eine zunehmende Bedrohung für unser Gesundheitssystem dar, da Infektionen, die durch diesen Erregertyp hervorgerufen werden, nur schwer therapierbar sind.
Braunschweiger Forscher entdecken neuen Eindringmechanismus in Wirtszellen.
Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig haben einen bisher unbekannten Infektionsmechanismus entdeckt, den sich Salmonellen beim Eindringen in Darmzellen zunutze machen: Sie lassen sich über spezielle Fasern der Wirtszellen sozusagen durch Muskelkraft in diese hineinziehen. Die Bakterien besitzen demnach komplexere Strategien zur Infektion als bisher vermutet.
Fluoreszierende DNAzyme als Sonden für bakterielle Stoffwechselprodukte
Keime in Lebensmitteln, Bioterrorismus, Resistenz von Bakterien und Viren – das sind einige Probleme unserer Zeit, die eine möglichst frühzeitige Erkennung von Krankheitserregern besonders wichtig machen. Während konventionelle Methoden entweder langsam sind oder aufwändige Geräte benötigen, haben Yingfu Li und ein Team von der McMaster University in Hamilton (Ontario, Canada), unterstützt durch das Sentinel Bioactive Paper Network, nun ein besonders einfaches, universelles Fluoreszenz-Testsystem entwickelt, das Keime rasch und spezifisch anhand eines ihrer Stoffwechselprodukte nachweist. Wie die Forscher in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten, muss dazu nicht einmal bekannt sein, auf welche Substanz der Test reagiert.
Einem Bericht zufolge konnte die Zahl der Salmonellen-Fälle beim Menschen innerhalb von fünf Jahren durch EU-Maßnahmen von 196 000 im Jahr 2004 auf 108 000 im Jahr 2009 beinahe halbiert werden. Der zusammenfassende Bericht über Zoonosen in der EU 2009 wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) veröffentlicht. Die in diesem Bericht dargelegten Erfolge gehen auf das Jahr 2003 zurück, in dem das Europäische Parlament und der Rat eine Verordnung erließen, mit der die Umsetzung von Programmen zur verschärften Kontrolle auf Salmonellen in allen Mitgliedstaaten begann. Es wurden Zielvorgaben für die Reduzierung von Salmonellen in Geflügelbeständen (z. B. bei Legehennen, Hähnchen und Puten) festgelegt, und die Mitgliedstaaten führten Kontrollprogramme und Handelsbeschränkungen für Erzeugnisse aus befallenen Beständen ein.
Bakterien wie etwa Salmonellen infizieren ihre Wirtszellen über nadelartige Fortsätze, die sie bei einer Attacke in großer Zahl aufbauen. Mit neu entwickelten Methoden der Kryo-Elektronenmikroskopie konnten Wiener Forscher um Thomas Marlovits die Struktur dieses Infektionsapparats im nahezu atomaren Bereich auflösen. Das Wissen um den exakten Bauplan soll bei der Entwicklung von Medikamenten helfen, die die Infektion unterbinden.
BfR veröffentlicht zwei Berichte zur Resistenz-Situation bei verschiedenen Bakteriengruppen
Die Nationalen Referenzlabore für Salmonellen und für Antibiotikaresistenz am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) haben in den Jahren 2000 bis 2008 Salmonella-Isolate aus diagnostischen Einsendungen auf Antibiotikaresistenz getestet und nach epidemiologischen Kriterien bewertet. Die Isolate stammten vor allem von Tieren und aus Lebensmitteln, aber auch aus Futtermitteln und aus der Umwelt. Von den 33.625 Isolaten waren 48 Prozent resistent gegen mindestens eine und 35 Prozent sogar resistent gegen mehr als eine Antibiotikaklasse. Bei den Isolaten von Nutztieren und aus Lebensmitteln lagen die Resistenzraten dabei wesentlich höher. Eine zweite, nunmehr repräsentative, Untersuchung aus dem Jahr 2009 bestätigt die Ergebnisse für Salmonellen und kommt zu ähnlichen Ergebnissen auch für Escherichia coli und Campylobacter. „Resistenzen bei Krankheitserregern in Tieren und auf Lebensmitteln sind ein gravierendes Problem im gesundheitlichen Verbraucherschutz“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Infektionen mit resistenten Erregern können beim Menschen den Verlauf von Erkrankungen verlängern und erschweren. Sie können Krankenhausaufenthalte erforderlich machen und in bestimmten Fällen auch lebensbedrohlich werden.
Salmonellen gehören zu den häufigsten Auslösern von Lebensmittelinfektionen beim Menschen. Die sogenannte Salmonellose äußert sich meist in Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen. Gesunde Menschen überstehen dies in der Regel innerhalb einiger Tage, doch bei Abwehr geschwächten Patienten, Älteren und Kindern kann die Infektion auch einen schweren Verlauf nehmen. Dann kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig werden.
Erstmals repräsentative Zahlen zum Vorkommen von Zoonoseerregern
Zoonosen sind Krankheiten bzw. Infektionen, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können - sei es durch direkten Kontakt oder indirekt, beispielsweise über Lebensmittel. Die Übertragung über Lebensmittel spielt bei einigen bedeutenden Zoonosen, wie der Salmonellose, eine wichtige Rolle. Um effiziente Maßnahmen gegen lebensmittelbedingte Zoonosen ergreifen zu können, müssen ausreichend Informationen zum Vorkommen der Erreger zur Verfügung stehen. Hierzu leistet das im Jahr 2009 erstmalig von den Ländern durchgeführte Zoonosen-Monitoring einen wichtigen Beitrag. Den Bericht dazu hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nun veröffentlicht.
Die Daten über das Auftreten von Zoonoseerregern in Lebensmitteln und Tieren beruhen auf 5.474 Proben, die von den Ländern im Rahmen der Lebensmittel- und Veterinärüberwachung im Jahr 2009 in Erzeugerbetrieben, in Schlachthöfen und im Einzelhandel genommen und untersucht wurden. Zu der Gruppe der Zoonoseerreger gehören u.a. Salmonellen, Campylobacter und Verotoxinbildende E. coli (VTEC), auf welche im Rahmen des Zoonosen-Monitorings 2009 hin untersucht wurde. Weiterhin wurden im Rahmen des Antibiotikaresistenzmonitorings 2.826 Isolate der genannten Zoonoseerreger, Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und kommensale E. coli (Bestandteil der normalen Darmflora) auf ihre Resistenz gegen antimikrobielle Substanzen untersucht.
Praxisbericht: Metzgerei Burmeister setzt auf UV-C-Entkeimung von BÄRO
Die optimale Lufthygiene ist die beste Basis für eine hohe Produktqualität und Garant zur Vermeidung unnötiger Waren- wie Umsatzverluste. Das weiß auch Frank Jenniges. Der Inhaber der Metzgerei Burmeister in Odenthal-Blecher hatte früher immer wieder Hygiene-Probleme in seinem Kühlraum. „Insbesondere durch die intensive Salzverwendung mussten wir auf Wurst- und Fleischwaren trotz umfangreicher Maßnahmen oft Beschlag und auch Schimmelbildung feststellen. Deshalb haben wir umgehend angefangen, eine Lösung zu suchen – und mit der UV-C-Entkeimung von BÄRO schließlich auch gefunden - denn Qualität hat bei uns oberste Priorität!“ erklärt der Fleischergeselle mit Sonderzertifikat.
Die Luft ist rein: Vor dem Luftauslass des Verdampferkühlers installiert, sorgt das AirTube für nahezu keimfreie Luft im Kühlraum