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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
In den 80iger und 90iger Jahren wurde der Kontrolle der einzelnen Prozessschritte der Vorzug gegeben, die Endproduktkontrolle als ineffizient, teuer und nur in gewissen Maße als notwendig betrachtet und damit in den Hintergrund gedrängt. Offensichtlich führte diese Strategie nur bedingt zum Ziel, so dass in den letzten Jahren die Rückverfolgbarkeit - also die Ermittlung der Geschichte eines Lebensmittels - auch auf EU-Ebene in zunehmenden Maße Bedeutung erlangt hat.
Unter Prozessqualität soll man nicht nur die Verarbeitung, wie die ausreichende Erhitzung oder den korrekten Einsatz der Zusatzstoffe verstehen, sondern auch die Auswahl des Rohmaterials, die auf die Produktqualität einen wichtigen Einfluss haben kann.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
Die gesetzliche Forderung nach Rückverfolgbarkeit, engl. Traceability, die mit der Basis-Verordnung VO (EG) Nr.178/2002 zu Beginn dieses Jahres Gültigkeit erlangt hat, ist eine zwingende Notwendigkeit um eine verbesserte Lebensmittelsicherheit zu erhalten. Die auf diesem Wege erreichte Transparenz während der gesamten Wertschöpfungskette, die ein Lebensmittel durchläuft, schafft letztlich eine verbesserte Lebensmittelqualität und stärkt das Vertrauen und die Akzeptanz der Verbraucher.
Während große Lebensmittelkonzerne bereits Systemlösungen für ihre Prozessabläufe gefunden und installiert haben, sind kleinere und mittlere Betriebe der Fischindustrie, zum Teil noch auf der Suche nach optimalen Lösungswegen. Die Einführung der Rückverfolgbarkeit bedeutet für viele Unternehmen erst einmal einen hohen Beratungsbedarf, Weiterbildung sowie Austausch von Erfahrungen und Informationen. Das Internet bietet zu all diesen Themen eine große Anzahl verschiedenster Informationen, die sich ungefiltert kaum oder nur sehr schwer erschließen lassen. Aus diesem Grunde wurde das EU - Projekt "Fish-Tracenet" Nr. 2003/C115/08-34 (Laufzeit: Januar 2004 - Juni 2005) speziell für die Belange der Fischwirtschaft ins Leben gerufen.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
Im Zuge der Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung von Lebensmitteln sowie des Schutzes des Verbrauchers vor gesundheitlicher Gefährdung, aber auch vor Irreführung und Täuschung gewinnen Methoden zur Dokumentation der Herkunft immer mehr an Bedeutung. In manchen Fällen kann die Frage nach der geographischen Herkunft relativ eindeutig beantwortet werden, in anderen Fällen gestaltet sich eine Klärung dieser Frage aufgrund der möglichen Komplexität als sehr aufwändig und schwierig.
Einige Substanzklassen von Organochlorverbindungen (OC-Verbindungen), wie z.B. die Dioxine (PCDD/PCDF), ermöglichen Rückschlüsse auf die Prozesse, die zu ihrer Bildung führten. Hierzu wird das Vorkommen bestimmter Dioxin-Einzelverbindungen (Kongenere) in Proben als "Rückstandsmuster" herangezogen und mit dem "Muster" in bekannten Entstehungsquellen verglichen. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Dioxine als Verunreinigungen in bestimmten Chemikalien von Dioxinen aus Verbrennungsprozessen abgrenzen.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
Der Identifizierung von Allergenen in Lebensmitteln kommt eine immer höhere Bedeutung zu, da Nahrungsmittelallergien ein zunehmendes Problem besonders in der westlichen Welt sind und zu den häufigsten chronischen Krankheiten gehören. In Großbritannien werden knapp 10 % aller Besuche bei praktischen Ärzten durch Allergiefälle verursacht, die direkten Gesundheitskosten belaufen sich dort auf deutlich über eine Milliarde € pro Jahr, in den USA auf etwa 5 Milliarden € pro Jahr. Die Industrie der USA verliert jährlich durch Allergien 3.5 Millionen Arbeitstage im Gegenwert von etwa 500 Millionen €. Statistiken aus Deutschland wären vermutlich ähnlich. Entsprechend restriktiv behandelt die Gesetzgebung die Deklaration von Lebensmitteln.
Der übliche Sprachgebrauch von einem Lebensmittel als einem "Allergen" trifft hierbei nicht den Kern der Sache, denn Lebensmittelallergien sind Reaktionen auf einzelne Proteine. Diese Proteine gehören noch nicht einmal der gleichen Klasse an, es gibt vielmehr kein einheitliches Bild dieser molekularen Verursacher von Allergien. Besonders relevant für das Krankheitsbild sind Proteine aus der so genannten Pr10-Familie und der Familie der 2S-Albumine (Speicherproteine). Aus ersterer stammen die Hauptallergene der Kirsche, der Karotte, vieler Gewürze, aber auch der Birkenpollen, so dass Birkenpollenallergiker sehr häufig (> 90 %) auch gegen Kirschen allergisch sind ("Kreuzallergien"). Aus der Beobachtung, dass Allergien oft gegen eine ganze Gruppe von Pflanzen existieren, leiten sich Begriffe wie Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom oder Birkenpollen-Nuss-Obst-Syndrom ab. Aus der Familie der 2S-Albumine stammt zum Beispiel das Hauptallergen der Erdnuss, das jährlich allein in den USA über 100 Todesfälle verursacht und bereits in geringsten Mengen letal wirken kann.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
Durch zahlreiche Lebensmittelskandale wurde der Ruf der Lebensmittelindustrie in den letzten Jahren wiederholt in ein schlechtes Licht gerückt. Insbesondere die neuro-degenerativen Krankheiten wie BSE (bei Rind) und Scrapie (bei Schaf) oder die durch verschiedene Viren verursachte schwere Geflügelpest oder Maul- und Klauenseuche verunsicherten den Konsumenten und führten hinsichtlich des Verbraucherschutzes zu der Forderung nach einer umfassenden und verständlichen Deklaration von zusammengesetzten Lebensmitteln.
Verpackte Fleischerzeugnisse, die an den Endverbraucher abgegeben werden, müssen nach den Bestimmungen der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV) ein Zutatenverzeichnis und darüber hinaus unter bestimmten Voraussetzungen eine Mengenkennzeichnung (QUID-Regelung) aufweisen. Verschärfte Kennzeichnungsvorschriften gelten darüber hinaus für gentechnisch veränderte Lebens-mittel. Gemäß VO (EG) 1829/2003 und 1830/2003 ist prinzipiell jede direkte Anwendung eines GVOs im Verlauf der Herstellung eines Lebensmittels kennzeich-nungspflichtig. Dabei spielt es keine Rolle, ob der GVO-Einsatz im Endprodukt nachweisbar ist. Ausgenommen von der Kennzeichnungspflicht sind Produkte, deren GVO-Beimischungen bis zu einem festgelegten Schwellenwert (i.d.R. 0,9 % bezogen auf die Zutat) nachweislich zufällig und technisch unvermeidbar sind.
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40. Kulmbacher Woche - Kurzfassung Vortrag
I. Begriff geographischer Ursprungs- und Herkunftsangaben und Abgrenzung zu anderen Bezeichnungen 1. Geographische Herkunftsangaben
Geographische Herkunftsangaben dürften die älteste Form der Warenkennzeichnung sein, die noch weiter zurück reicht als das individuelle Herkunftszeichen, die Hersteller- oder Händlermarke. Heute haben solche Angaben zentrale Bedeutung für die Kaufentscheidungen der Konsumenten. Dies wird deutlich, wenn man an bekannte Bezeichnungen denkt wie Parmaschinken, Rioja, Tiroler Speck, Vorarlberger Käse, Nürnberger Lebkuchen und Kulmbacher Bier. Die hier genannten geographischen Herkunftsangaben verwenden einen geographischen Begriff, der auf eine bestimmte geographische Herkunft hinweist, den Namen eines Ortes, eines Landes oder einer Region. Man spricht diesbezüglich von unmittelbaren Herkunftsangaben.
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Parma Alimentare und Euro-Toques gemeinsam für natürliche Nahrungsmittel - Die Lebensmitteltradition Parma am Beispiel von Parmaschinken und Parmigiano Reggiano - dem Lieblingskäse und -schinken der italienischen Euro-Toques-Chefköche
Zwei typisch italienische Produkte - Parmigiano Reggiano und Parma Schinken - werden ab sofort von den Euro-Toques-Chefköchen in den Geschmackstrainings für Schüler und Erwachsene eingesetzt und werden somit nicht nur zum wahren Sinnbild für bestimmte Geschmacksrichtungen, sondern dienen zur Wiederentdeckung ursprünglicher und gesunder Nahrungsmittel.
Gemeinsamer Nenner beider Produkte ist unter anderem die Ursprungsstadt Parma. Das ist kein Zufall, denn der Einsatz dieser Produkte bei den besagten Geschmacksschulen stammt von einer Vereinbarung zwischen Euro-Toques und dem Verband Parma Alimentare.
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Heute (21-06-05) wird der Sitz der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) in Parma offiziell eröffnet. Der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, der Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, Markos Kyprianou, der italienische Premierminister, Silvio Berlusconi, und der geschäftsführende Direktor der Behörde, Geoffrey Podger, nehmen an der Feier teil. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, die im Jahre 2002 errichtet worden war, nahm 2003 ihre Arbeit auf und liefert Politikern und Entscheidungsträgern der EU unabhängige wissenschaftliche Gutachten und Beratung, vor allem im Bereich der Lebensmittelsicherheit.
„Zuversichtliche Verbraucher bilden die Basis einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft, und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit spielt eine wichtige Rolle bei der Stärkung dieser Zuversicht,“ sagte Präsident Barroso. „Die EU-Bürger können darauf vertrauen, dass fundierte und unabhängige wissenschaftliche Gutachten eingeholt werden, um das höchstmögliche Maß an Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in ganz Europa zu gewährleisten.”
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Sympathisch und einprägsam: "Maßgeschneiderte Qualität"
VLAM - Belgian Meat Office- hat auf Grund einer spezifisch durchgeführten Zielgruppen- und Imageanalyse, die von DIMA-Marktforschung aus Frankfurt ausgeführt wurde, eine neue, innovative Imagekampagne entwickelt.
Zielgruppe der Untersuchung waren die wichtigen Einkaufs-Entscheider für frisches Schweinefleisch in den Bereichen Zerlegung und Großhandel, Fleischwarenhersteller und der LEH.
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Bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) in Berlin wurden Dr. Helfried Giesen, Geschäftsführender Vorstand der Westfleisch eG, Münster, und Wolfgang Zoll, Aufsichtsratsvorsitzender der Südfleisch Holding AG, München, auf Vorschlag des Fachausschusses für genossenschaftliche Vieh- und Fleischwirtschaft in das Präsidium gewählt.
Dr. Clemens Große Frie, Vorsitzender des Vorstands der AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster, wurde auf Vorschlag des Warenfachausschusses ins DRV-Präsidium gewählt.
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DRV-Mitgliederversammlung in Berlin
Als Verarbeiter und Vermarkter von Agrarerzeugnissen agieren die genossenschaftlichen Unternehmen in einem beschleunigten Veränderungsprozess. Maßgeblich dafür ist, dass sich die Agrarpolitik in immer schnelleren Schritten aus ihrer Verantwortung für die Gestaltung und Stützung der Märkte zurückzieht. Im Zuge der EU-Osterweiterung und Globalisierung entstehen neue Handelsströme und –strukturen. „Dem muss die Bundesregierung Rechnung tragen und die Wirtschaft stärker bei der Erschließung von Exportmärkten unterstützen“, erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Mitgliederversammlung in Berlin. „Angesichts dieses rasanten Wandels muss die nationale Politik alles daran setzen, hausgemachte Wettbewerbsnachteile zu vermeiden. Es darf in den einzelnen Mitgliedstaaten keine Sonderwege geben. EU-Regelungen müssen ohne Ausnahme europaweit umgesetzt werden“, so der DRV-Präsident.
Als ein Beispiel für nationale Alleingänge nannte Nüssel das Verfütterungsverbot für tierische Fette. „Deutschland ist das einzige Land in der EU, das weiterhin an diesem Verbot festhält. Solche Insellösungen können wir uns nicht länger leisten“, kritisierte Nüssel. Des Weiteren sind die bürokratischen Genehmigungsverfahren bei der so genannten freiwilligen Rindfleisch-Etikettierung zu nennen. Deutsche Behörden mischen sich massiv in das Marketing von QS-Ware ein.