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Dioxinfutter:FDP fordert Dioxin-Tierfutter sofort und vollständig sicherzustellen

Goldmann nicht mit Forderung nach strengerem Futtermittelrecht - Klarheit finden

Zu den Meldungen über eine Verseuchung von Tierfutter mit Dioxin erklärt der agrar- und ernährungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Michael Goldmann:

Jetzt müssen alle notwendigen Kontroll- und Sicherheitsmaßnahmen schnellstens greifen. Die Verbraucher und Verbraucherinnen müssen vor einer möglichen Gesundheitsgefährdung durch das krebserregende Gift Dioxin geschützt werden. Die Landwirte dürfen nicht mit noch mehr Schadstoff belastetem Futter beliefert werden.
 
Möglicherweise ist die Verunreinigung beim Sortieren von Kartoffeln zur Herstellung von Pommes frites erfolgt. Dabei wurde Mergelklei, der für die Dioxin-Verseuchung verantwortlich sein könnte, zum Sortieren der Kartoffeln verwendet. Laut Medienberichten soll das betreffende Unternehmen in den Niederlanden den Mergelklei bereits aus dem Produktionsprozess entfernt haben. Das wäre ein erster und notwendiger Schritt.

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Dioxinfutter: Kaolinit aus Rheinland-Pfalz auch nach Bayern geliefert

Dioxinbelastung noch offen - Aber kein belastetes Tierfutter im Freistaat

Wie die zuständigen Behörden zwischenzeitlich mitteilten, hat die rheinland-pfälzische Firma, die dioxinbelastetes Kaolinit in die Niederlande lieferte, Kaolinit auch nach Bayern abgegeben.

Es handelt sich dabei um eine Lieferung von 121 Tonnen Kaolinit an einen Kartoffelsortierbetrieb. Ca. 1.000 Tonnen der insgesamt ca. 45.000 Tonnen im laufenden Jahr verarbeiteten Kartoffeln wurden dort in Trennbädern mit diesem Kaolinit sortiert. Das fragliche Kaolinit wird derzeit auf Dioxinbelastung untersucht. Ergebnisse liegen voraussichtlich Ende nächster Woche vor. Noch vorhandenes Kaolinit wird der Betrieb vorsorglich nicht mehr einsetzen.

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Dioxine: Chemisch - historisch - natürlich

Hintergrundinformationen

Der Begriff Dioxin bezeichnet eine große Chemikalienfamilie. Es sind polychlorierte aromatische Verbindungen mit ähnlicher Struktur und ähnlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften. Sie werden nicht vorsätzlich erzeugt, sondern bilden sich als Nebenprodukt chemischer Reaktionen, die das gesamte Spektrum von natürlichen Ereignissen wie Vulkanausbrüchen und Waldbränden bis hin zu anthropogenen Prozessen, wie die Herstellung von Chemikalien, Pestiziden, Stahl und Anstrichfarben, das Bleichen von Zellstoff und Papier oder Abgasemissionen und Müllverbrennung, abdecken. Beispielsweise sind Dioxine in den Emissionen enthalten, die bei der unkontrollierten Verbrennung chlorierter Abfälle in einer Müllverbrennungsanlage entstehen.

Von den 210 verschiedenen Dioxinverbindungen sind nur 17 in toxikologischer Hinsicht bedenklich. Am gründlichsten untersucht wurde das giftigste Dioxin, nämlich 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-p-Dioxin, abgekürzt 2,3,7,8-TCDD. Dioxin wird in "parts per trillion" (ppt) gemessen.

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Glykämischer Index - Tabellenwerte nicht zuverlässig

Mahlzeit im Zusammenhang beurteilen

Tabellenwerte zum Glykämischen Index – dem so genannten Glyxfaktor – sind kein verlässlicher Maßstab für die Blutzuckerwirksamkeit von Mahlzeiten. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universität Frederiksberg in Dänemark.

Die Forscher protokollierten den Blutzuckerverlauf bei 28 gesunden jungen Männern nach dem Verzehr von 13 verschiedenen, in Europa typischen Frühstücksmahlzeiten und verglichen die Messdaten mit aus Tabellen errechneten Werten. Die Mahlzeiten hatten den gleichen Kohlenhydratgehalt, unterschieden sich aber in ihrem Fett-, Protein- und Energiegehalt.

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Mit Lebensmitteln heilen?

Experten für Gesundheit und Ernährung diskutierten am 27.10.04 in der Industrie und Handelskammer in Potsdam über das Thema Wachstumsmarkt "Functional Food".

Über hundert Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Medien informierten sich über neue Erkenntnisse aus der Ernährungsforschung. "Functional Foods" sind Lebensmittel, die neben ihrem Nähr- und Genusswert einen gesundheitlichen Zusatznutzen bieten sollen, wie zum Beispiel die Prävention von Krankheiten oder die Stärkung des Immunsystems. "Das Potenzial der Ernährung, lebensverkürzende und kostenintensive Erkrankungen wie Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und deren kardiovaskuläre Komplikationen zu verhindern, ist hoch. Es hängt aber nicht nur vom Zusatznutzen eines neuen Lebensmittels ab, sondern auch von dessen Akzeptanz!" betont Prof. Dr. Hans Joost vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam.

Weltweit stellt der Markt für funktionelle Lebensmittel ein Wachstumspotenzial von 230 Milliarden US Dollar dar. Das Umsatzvolumen liegt in Deutschland bei knapp einer Milliarde Euro, Tendenz steigend. Das Marktpotential wird auf 5,5 bis 6 Milliarden Euro geschätzt, was einem Anteil von 5-10 Prozent des Nahrungsmittelvolumens insgesamt entsprechen würde. In der EU nehmen insbesondere Milchprodukte mit 65 Prozent den größten Anteil des "Functional Food" Marktes ein.

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Auswirkungen der EU-Osterweiterung am Geflügelmarkt

Rund ein halbes Jahr nach dem Beitritt von acht mittel- und osteuropäischen Staaten zur EU zog die ZMP Mitte Oktober auf dem ZMP-Osteuropaforum in Berlin eine erste Bilanz. Dabei ging es auch um die Auswirkungen der EU-Osterweiterung am Geflügelmarkt.

Viele Marktbeteiligte in der alten EU hatten erwartet, dass es durch die EU-Osterweiterung zu stark steigenden Lieferungen aus den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) in die Länder der alten EU-15 kommen würde. Alle bislang vorliegenden Informationen zeigen jedoch, dass diese Befürchtungen insgesamt gesehen nicht eintrafen. Offensichtlich wurde der EU-Beitritt durch die zwischen der alten EU und den Beitrittskandidaten im Vorfeld geschlossenen Assoziierungsabkommen vorweggenommen. Diese Vereinbarungen sahen zunächst deutlich reduzierte Importzölle und im Jahr vor dem Beitritt teilweise auch zollfreie Importe vor. Aufgrund dieser Abkommen waren die Importe der EU-15 an Eiern und Geflügelfleisch aus den MOEL schon vor der Osterweiterung gestiegen.

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Frankreich plant Kampagne für Biofleisch

In Frankreich werden zurzeit jährlich rund 6.000 Tonnen Bio-Rindfleisch und jeweils 400 Tonnen Bio-Lammfleisch und Bio-Kalbfleisch konsumiert. Damit werden dort nur rund 20 Prozent eines biologisch erzeugten Schlachtkörpers auch als „biologisch“ vermarktet. Derzeit sind etwa 2.500 Biofleisch-Erzeuger aktiv.

Nach Presseangaben plant das französische staatliche Produktamt für Vieh unf Fleisch Ofival gemeinsam mit der Interprofession für Vieh und Fleisch Interbev in diesem Herbst eine sechswöchige Kommunikationskampagne für biologisch erzeugtes Fleisch. Ziel der Kampagne ist es, neue Distributeure von Biofleisch als Stammkunden zu gewinnen und dadurch den Absatz von Biofleisch zu erhöhen.

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Die Jagd ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Mecklenburg-Vorpommern

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus stellt Bedeutung heraus

Durch die Jagd wird in Mecklenburg-Vorpommern Wildbret im Wert von rund 6 Mio. Euro gewonnen. Dazu werden jedes Jahr ca. 130.000 Stück Schalenwild erlegt. Insgesamt sind im Land sieben wildbearbeitende Betriebe ansässig, darunter die entsprechenden Einrichtungen in den Forstämtern in Schildfeld und in Torgelow. "Dadurch bleibt die Weiterverarbeitung und so die Wertschöpfung im Land", sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) auf dem Parlamentarischen Abend in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin. Die Jagd sei ein durchaus bedeutender wirtschaftlicher Faktor für das Land. Die Veranstaltung in Berlin stand unter dem Thema "Wald und Jagd in Mecklenburg-Vorpommern vor neuen Herausforderungen".

Mit einer abwechslungsreichen und gut strukturierten Landschaft habe das Wild optimale Einstands- und Ernährungsbedingungen im Land. Ein Schwerpunkt bei der Bejagung liegt bei der Hege und Bejagung beim Schalenwild. In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 10.500 Jäger aktiv. Dazu kommen rund 1.000 Jagdpächter. Außerdem besuchen mehrere Tausend Jagdgäste aus anderen Bundesländern jedes Jahr Mecklenburg-Vorpommern. Viele bringen für einen Kurzurlaub ihre Familie mit. "Hier liegt touristisches Potenzial", sagte Minister Backhaus.

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Kommission gibt Cargill grünes Licht für Übernahme von brasilianischem Schweine- und Geflügelfleischhersteller

Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme des brasilianischen Schweine- und Geflügelfleischherstellers Seara Alimentos S.A. durch das US-Unternehmen Cargill im Rahmen der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Die Übernahme wird den europäischen Markt zwar beeinflussen, ist aus wettbewerbsrechtlicher Sicht aber unbedenklich.

Am 27. September 2004 war der Kommission im Rahmen der Fusionskontrollverordnung mitgeteilt worden, dass Cargill einen Mehrheitsanteil an der Seara Alimentos S.A. (Seara) übernehmen wolle. Beide Unternehmen sind sowohl im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) wie auch weltweit als Geflügelfleischanbieter tätig.

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TSE-Verdacht bei Ziege

EU-Kommission legt Sachverständigengremium französische Forschungsergebnisse über TSE bei einer Ziege vor

Nachdem eine Forschungsgruppe in Frankreich im Gehirn einer Ziege einen Verdacht auf eine TSE-Infektion festgestellt hat, die mit Hilfe von Tests nicht von BSE zu unterscheiden ist, hat die Europäische Kommission die von den französischen Behörden erhaltenen Daten dem gemeinschaftlichen Referenzlaboratorium (GRL) für TSE mit Sitz in Weybridge, England, zur Prüfung durch ein Sachverständigengremium vorgelegt. Bei TSE handelt es sich um übertragbare spongiforme Enzephalopathien, die als BSE bei Rindern und als Traberkrankheit bei Ziegen und Schafen auftreten. Das Sachverständigengremium wird in den nächsten zwei Wochen die wissenschaftlichen Befunde bewerten und prüfen, ob damit BSE bei der Ziege nachgewiesen wird. Dieser einzelne Vorfall stellt keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung dar, da die Ziege und ihre Herde nicht in die Lebens- und Futtermittelkette gelangten.

BSE wurde unter natürlichen Umständen bisher nie bei anderen Wiederkäuern als Rindern festgestellt. Dass die Krankheit auch bei Ziegen oder anderen Wiederkäuern auftreten kann, wurde theoretisch für möglich gehalten, jedoch nie tatsächlich festgestellt. Dennoch wurden viele Jahre lang Sicherheitsmaßnahmen bei allen als Nutztiere gehaltenen Wiederkäuern (Rinder, Ziegen, Schafe) angewandt, damit der Gesundheit der Bevölkerung größtmöglicher Schutz gewährt wird. Zu diesen Sicherheitsmaßnahmen zählt das Verbot der Verfütterung tierischer Proteine in Form von Fleisch- und Knochenmehl, die Entfernung spezifizierten Risikomaterials aus der Lebens- und Futtermittelkette (d. h. die Entfernung von Geweben, wie z. B. Gehirn, Rückenmark und Teile des Darms), die Schlachtung von mit der Traberkrankheit befallenen Herden (einer bei Ziegen und Schafen auftretenden BSE-ähnlichen Krankheit, die jedoch für den Menschen nicht ansteckend ist) sowie ein TSE-Überwachungs- und Kontrollprogramm in allen Mitgliedstaaten.

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Fragen und Antworten zu TSE bei Ziegen

Nach einer Untersuchung in Frankreich hat sich der erhärtete Verdacht ergeben, dass eine Ziege an TSE erkrankt sei. Verschiedene Institutionen in der EU überprüfen zur Zeit das französische Forschungsmaterial. Die Bundesregierung informiert in einem Fragen - Antworten - Katalog über den Stand der Dinge. Was sind transmissible spongiforme Enzephalopathien (TSE)?

Bei TSE handelt es sich um eine Familie von bei Mensch und Tier auftretenden Krankheiten, zu deren Merkmalen ein Verfall des Hirngewebes zählt, was zu einem schwammartigen Aussehen führt. Zu dieser Familie zählen Krankheiten wie z. B. die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) beim Menschen, die bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE) beim Rind und die Traberkrankheit bei Schafen und Ziegen. BSE wurde erst vor kurzem identifiziert, während die Traberkrankheit schon seit Jahrhunderten bekannt ist und nach den verfügbaren Daten weder als auf den Menschen übertragbar noch als für den Menschen gefährlich gilt. Vorsichtshalber gelten jedoch die EU-Vorschriften zur Verhinderung einer Ausbreitung und Übertragung von BSE auch für Schafe und Ziegen.

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