Personalführung

Altersdiskriminierung als Stressfaktor

Wie die Mitarbeiterbindung in Unternehmen geschwächt wird

Wenn Arbeitnehmer wiederholt erfahren, dass man sie am Arbeitsplatz wegen ihres Lebensalters an den Rand drängt und benachteiligt, lässt ihre emotionale Bindung an das Unternehmen nach. Ältere Arbeitnehmer erleben Altersdiskriminierung dabei stärker als Stressfaktor als ihre jüngeren Kollegen. Sie sind dann eher geneigt, weniger Kraft und Energie für ihr Unternehmen aufzubringen. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die Dr. Tanja Rabl (Universität Bayreuth) und Dr. María del Carmen Triana (University of Wisconsin-Madison, USA) jetzt im International Journal of Human Resource Management veröffentlicht haben. Umfrage in deutschen Großunternehmen

An der Untersuchung haben sich insgesamt 1255 Beschäftigte in sechs großen deutschen Unternehmen beteiligt. Sie gehören jeweils ungefähr zur Hälfte der Gruppe der 30- bis 40jährigen und der Gruppe der 50- bis 60jährigen an. Bei den Unternehmen handelt es sich um Firmen der Kfz- Zulieferindustrie, der Elektroindustrie, der Versicherungswirtschaft, der IT-Dienstleistungen, des Handels sowie der gewerblichen Abfallentsorgung. Mithilfe von Fragebögen haben die Autorinnen der Studie ermittelt, wie die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen in ihren Unternehmen erleben und welche Einstellungen sie gegenüber ihren Unternehmen haben.

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Die Finger leisten am Computer Schwerstarbeit

Büroangestellte "bewegen" am Computer täglich bis zu drei Tonnen - Ergonomischer Arbeitsplatz und Pausen wichtig

Drei Kleinwagen stemmen: Viele Büroangestellte machen das jeden Tag - einfach indem sie auf ihrer Computertastatur tippen. "Wer flott schreibt und 50.000 Anschläge am Tag schafft, drückt zusammengerechnet etwa ein Gesamtgewicht von rund drei Tonnen", sagt Uwe Roth, Experte für Arbeits- und Gesundheitsschutz beim Infocenter der R+V Versicherung. Die Dauerbelastung führt bei vielen Beschäftigten an Bildschirmarbeitsplätzen zu chronischen Schmerzen in Händen und Armen - in deutschen Büros leidet bereits gut jeder Fünfte darunter. Das R+V-Infocenter rät daher: Die Sitzhaltung häufig verändern, manche Arbeiten im Stehen verrichten und kurzes "Finger-Aerobic" in den Arbeitstag einbauen.

In starrer Körperhaltung schreiben, den Fingern zu wenig Ruhepausen gönnen und erste Schmerzen nicht weiter beachten: Das ist im Büroalltag schnell passiert. Doch die gesundheitlichen Folgen können für die Betroffenen oft schwerwiegend sein: "Die Fehlbelastungen führen über die Jahre bei vielen Menschen zu chronischen Schmerzen und Einschränkungen - bis hin zu RSI", warnt Uwe Roth vom R+V-Infocenter. Diese "Repetitive Strain Injuries" sind der Sammelbegriff für Erkrankungen wie Mausarm, Sehnenscheidenentzündung, Taubheitsgefühle, Kraftverlust oder Bewegungs- und Ruheschmerzen. RSI entsteht durch kurze, schnelle und häufig wiederholte Bewegungen.

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Geschäftsreisen: Risikofaktor Apps.

Mobile Anwendungen leisten Reisenden wertvolle Hilfe. Doch zwei Drittel der Unternehmen machen keine Vorgaben zu ihrer Nutzung und gefährden so ihre Datensicherheit.

Mobile Endgeräte sind längst ein fester Bestandteil von Geschäftsreisen. Smartphone-Apps helfen bei Fragen und Problemen vor Ort schnell weiter. Allerdings machen 65 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern keine Vorgaben bei der Nutzung mobiler Angebote. Damit gefährden sie die Sicherheit der auf den mobilen Endgeräten enthaltenen sensiblen Firmendaten. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Umfrage "Chefsache Business Travel" von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband (DRV).

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Abendmenschen gehören nicht in die Frühschicht

Wissenschaftliche Arbeit liefert neue Erkenntnisse zur Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern in der Produktion

Die Leistungsfähigkeit eines Menschen verändert sich im Tagesverlauf. Wie eine wissenschaftliche Arbeit des Instituts für Integrierte Produktion Hannover belegt, hängen die Schwankungen stark vom Typ ab: Morgenmenschen zeigen demnach wesentlich konstantere Leistungen als Abendmenschen. Diese typabhängigen Leistungsschwankungen konnte der Ingenieur Jens-Michael Potthast in seiner Doktorarbeit für manuelle Montagetätigkeiten nachweisen.

Morgenmenschen sind in den frühen Stunden des Tages besonders aktiv und leistungsfähig. Populärwissenschaftlich werden sie deshalb oft als Lerchen bezeichnet. Abendmenschen hingegen laufen – wie Eulen – erst in späteren Stunden zur Höchstform auf. So weit, so bekannt. Eine wissenschaftliche Arbeit, die kürzlich am Institut für Integrierte Produktion Hannover entstanden ist, liefert nun weitere Erkenntnisse: Demnach sind die Leistungshochs und -tiefs der Morgen- und Abendmenschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Morgenmenschen zeigen der Untersuchung zufolge über den Tag konstantere Leistungen. Die Leistung der Eulen schwankt im Vergleich zu den Lerchen wesentlich stärker und erreicht in der Nacht ihren Tiefpunkt.

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SuGA 2011: Jeder Arbeitnehmer 2011 fast 13 Tage krank

Durch die Zahl der Krankheitstage ist der deutschen Wirtschaft im Jahr 2011 ein Produktionsausfall von 46 Milliarden Euro entstanden. Verrechnet man die insgesamt 460,6 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage mit der Zahl der Arbeitnehmer in Deutschland, dann war jeder von ihnen statistisch gesehen 12,6 Tage arbeitsunfähig. Ein Jahr zuvor lagen die Werte noch bei 11,3 Tagen beziehungsweise 39 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2011“ (SuGA, früher Unfallverhütungsbericht Arbeit), den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellt.

Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist in Deutschland laut SuGA im Jahr 2011 gesunken. Dennoch lag ihre Zahl in diesem Zeitraum bei über einer Million. Von 1.000 Vollarbeitern haben im Jahr 2011 statistisch gesehen 26 einen Arbeitsunfall erlitten. Im Jahr davor waren es noch 27,4. Damit nähert sich die Zahl der gemeldeten Arbeitsunfälle langsam wieder dem Tiefststand aus dem Jahr 2009, in dem 25,8 von 1.000 Vollarbeitern Opfer eines Arbeitsunfalls waren. Ausreißer ist jedoch das Baugewerbe: Dort ist die Arbeitsunfallquote von 57,6 im Jahr 2010 auf 70,4 im Jahr 2011 gestiegen.

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Erhebung bestätigt Bedeutungswachstum der Arbeitszufriedenheit

Unternehmen erkennen die Wichtigkeit von "Wohlfühlfaktoren" im Kampf um Nachwuchs- und Fachkräfte

Die aktuelle Auswertung des ifaa-Trendbarometers "Arbeitswelt" belegt: Im Zeichen des demografischen Wandels rücken vor allem Themen in den Vordergrund, die den Mitarbeiter im Fokus haben: Arbeitszufriedenheit, ergonomische Arbeitsgestaltung und betriebliches Gesundheitsmanagement. In der im vierten Quartal 2012 vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) zum achten Mal durchgeführten Befragung mit rund 700 Teilnehmern bestätigt sich damit der Trend zum Bedeutungswachstum mitarbeiterbezogener "Wohlfühlfaktoren" zur Sicherung des Fachkräftebedarfs und der Gewinnung von Nachwuchskräften. Tendenziell an Bedeutung verloren haben die eher betriebsorganisatorischen Themen Prozessorganisation und kontinuierlicher Verbesserungsprozess - sie bleiben aber in der Gruppe der Top-5-Themen bei den befragten Experten aus Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft und sonstigen Bereichen. Thema Demografie für große und mittlere Unternehmen wichtiger

Die größten Einschätzungsunterschiede bei den Themen in Abhängigkeit der Unternehmensgröße bestehen diesmal bei dem Thema demografische Entwicklung - es ist in großen und mittleren Unternehmen sehr viel bedeutsamer als in kleinen Unternehmen. Im Vergleich zur vergangenen Befragung im zweiten Quartal 2012 haben sich die Unterschiede bei der Einschätzung des Themas Arbeitszufriedenheit jedoch zwischen den Unternehmensgrößen egalisiert. Die größte Übereinstimmung über die drei Unternehmenskategorien gibt es bei den Themen kontinuierlicher Verbesserungsprozess und Zielvereinbarung.

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Besserer psychischer Arbeitsschutz braucht konkrete Handlungsleitfäden für die Unternehmen

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe begrüßt die Pläne von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen für eine Initiative zum besseren psychischen Arbeitsschutz. Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, schätzt dabei konkrete Handlungsleitfäden für Unternehmen als wirkungsvoller ein als weitere gesetzliche Regelungen. Vorbildcharakter könnten die Leitfäden für Alkoholerkrankungen am Arbeitsplatz haben.

Der am 29. Januar angekündigten Informationsveranstaltung zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz in Berlin, zu der Frau von der Leyen Vertreter der Arbeitgeber, Gewerkschaften und gesetzlichen Unfallversicherung eingeladen hat, geht eine Diskussion voraus, die die IG Metall im Sommer des vergangenen Jahres mit der Forderung nach einer Anti-Stress-Verordnung befeuerte. Ende 2012 wurden die Begriffe „psychische Belastungen“ und „psychische Gesundheit“ ins Arbeitsschutzgesetz aufgenommen – womit zugleich eine Vorsorgepflicht der Arbeitgeber verbunden ist. Der Konferenz der Arbeits- und Sozialminister ASMK der Länder geht das nicht weit genug – sie hat Ende November die Bundesregierung zu einer Rechtsverordnung zum Schutz vor Gefährdung durch psychische Belastungen am Arbeitsplatz aufgefordert.

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Großer Aufwand - große Erwartung

Wer hart arbeitet, will auch entsprechend dafür belohnt werden. Diese Regel wird offenbar im Gehirn des Menschen ganz automatisch befolgt. Das haben Wissenschaftler des Center for Economics and Neuroscience (CENs) der Universität Bonn gezeigt. Bei Probanden, die schwierige mathematische Aufgaben lösen mussten, hing die Aktivität in belohnungsverarbeitenden Gehirnarealen stärker von der Höhe der Belohnung ab als nach leichten Aufgaben. Die Studie ist nun im Journal „Social Cognitive and Affective Neuroscience“ erschienen.

Stehen Aufwand und Ertrag im richtigen Verhältnis? Dieser Frage folgen praktisch alle Lebewesen bei ihren Entscheidungen. „Ein Tier muss automatisch die Anforderung befolgen, nicht mehr Energie in die Futtersuche zu investieren, als Beute im Gegenwert zu erwarten ist - das ist schlicht ein Prinzip des Überlebens“, sagt Privatdozent Dr. Klaus Fließbach vom Center for Economics and Neuroscience (CENs) der Universität Bonn, der nun am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn forscht. Auch der Mensch folgt erfahrungsgemäß dieser Regel, selbst wenn es nicht um Leben oder Tod geht: Wer sich im Job richtig anstrengt, gibt sich meist nicht mit einem lauwarmen Händedruck als Belohnung zufrieden.

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