Erzeugung & Tiergesundheit

Tierschutz oder Etikettenschwindel

Label zur Verbraucherinformation reichen nicht aus – Ein Diskussionsbeitrag

Tierwohl ist in aller Munde! Könnte meinen, wer die aktuellen Medienberichte verfolgt. Gerade die Fleischverarbeiter sind dabei auffällig aktiv bei der Veröffentlichung neuer Labels, die einen hinreichenden Tierschutz propagieren sollen. Dabei kritisieren Nichtregierungsorganisationen, sofern sie nicht daran beteiligt sind, nachdrücklich die Wirkung solcher Programme zur Tiergesundheit. Auch in der Medienlandschaft finden sich regelmäßig Hintergrundberichte, die nicht selten auch den Vorwurf des Greenwashings im Kontext aktueller Tierwohlkampagnen enthalten. Und der Verbraucher? Steht vor dem Kühlregal und ist durch die Vielzahl unterschiedlicher Labels überfordert.

Dabei wird das Thema Nachhaltigkeit und insbesondere CSR (Corporate Social Responsibility) in der Agrar- und Ernährungswirtschaft seit Jahren ausführlich und auch kontrovers diskutiert. Nahezu alle branchenrelevanten Medien haben dieses Thema eingehend und bisweilen inflationär aufgegriffen. Und das doch offenbar immer im Sinne der Wertigkeit einer nachhaltigen Wirtschaftweise entlang der gesamten Lieferkette, die vom Verbraucher letztlich honoriert werden soll.

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Neue Stallungen für Versuchsbetrieb Geflügelhaltung in Geel

Der Versuchsbetrieb Geflügelhaltung eröffnet 2014 zwei neue Stallungen. Über fünf Millionen Euro investieren die Provinz Antwerpen und die Flämische Regierung sowie die Geflügelwirtschaft in dieses Projekt. Getestet werden in den Ställen u.a. neue energiesparende Entlüftungssysteme, die zugleich die Ammoniakemissionen reduzieren. So unterstützt der Versuchsbetrieb die Wirtschaft bei deren Bemühungen, noch umwelt- und tierfreundlicher sowie kostensparender zu arbeiten.

Flandernweit erzielt die Geflügelwirtschaft einen Umsatz von 500 Millionen Euro; voriges Jahr stellte sie neun Prozent des Gesamtumsatzes der flämischen Land- und Gartenbauwirtschaft. “Einen sehr hohen Stellenwert hat die Provinz Antwerpen für diesen Sektor”, betonte Ludwig Caluwé, der in der Provinzregierung das Agrarressort führt. “Hier befinden sich die meisten Geflügelhaltungen, Zulieferer und Abnehmer. Deshalb finden wir es als Provinzregierung wichtig, die Geflügelhaltung als Wirtschaftszweig zu fördern”.

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Futtermittelindustrie: Tierhaltung und Tierernährung benötigen langfristige Rohstoffstrategie

Die aktuell hohen Preise auf den Getreide- und Futtermittelmärkten sind nicht nur die Folge zeitweilig schlechter Ernten, sondern auch struktureller und dauerhafter Steigerungen der weltweiten Nachfrage. Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) fordert daher mehr politische Unterstützung für eine langfristige Rohstoffstrategie und sieht dies als wichtigen Beitrag zur Standortsicherung für die Tierhaltung in Deutschland.

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Backhaus: Nachfrage nach Geflügelfleisch steigt kontinuierlich an

Angesichts der anhaltenden Proteste gegen den Bau von Tierhaltungsanlagen insbesondere im Bereich Geflügel unterstreicht Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus: „Die Nachfrage nach Geflügelfleisch steigt weltweit, aber auch in Deutschland kontinuierlich an. So stieg der Verbrauch von Geflügelfleisch pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2010 auf 19,3 kg an.“ Dies sei für ihn auch nicht verwunderlich, trägt doch der Verzehr von Geflügel zur gesunden Ernährung bei. Geflügel ist fettarm, und dabei reich an Eiweiß. Es enthält viel Folsäure, die vor Arteriosklerose schützt. Beim Fett in der Hähnchenkeule handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäure, die Herzinfarkten vorbeugen kann. Gleiches trifft für Putenfleisch zu.

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Putenhalter ergreifen Initiative und überarbeiten "Eckwerte"

Tierschutz, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an einem Tisch

Die deutschen Putenhalter nehmen ihre Verpflichtung für das Tierwohl ernst. Aus diesem Grund hat der Verband Deutscher Putenerzeuger (VDP) unter dem Dach des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) aus eigener Initiative eine Überarbeitung der sogenannten "Bundeseinheitlichen Eckwerte" angestoßen, die als Regelwerk für die Putenhaltung eine freiwillige, für die Branche allerdings bindende Vereinbarung darstellen. Zu den Beratungen hat der VDP nicht allein Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft an einen Tisch geholt, sondern insbesondere auch Vertreter von Tierschutzorganisationen: "Uns ist wichtig, mit allen relevanten gesellschaftlichen Institutionen gemeinsam und konstruktiv an einer kontinuierlichen Weiterentwicklung sämtlicher Aspekte der deutschen Putenwirtschaft zu arbeiten", betont VDP-Vorsitzender und ZDG-Vizepräsident Thomas Storck. Nach dem Auftakt der Beratungen im März 2011 widmen sich aktuell rund 30 Experten in Unterarbeitsgruppen den Themen Haltungsbedingungen, Tiergesundheit und Tierbetreuung. Zum Abschluss kommen sollen die Beratungen mit einem neuen Regelwerk voraussichtlich Mitte 2012.

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Belgien: Schluss mit betäubungsloser Ferkelkastration

Ab 01. Januar 2012 wird die chirurgische Ferkelkastration ohne Verabreichung von Betäubungsmitteln in Belgien nicht mehr toleriert. Das geht aus der Pressemitteilung des Verbands der belgischen Schlachthöfe und Zerlegebetriebe (FEBEV) vom 07. September 2011 hervor.

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Ombudsmann begleitet"Aktion Tierwohl"

"Aktion Tierwohl" benennt Ombudsmann für sachgerechten Dialog / Prof. David verfügt über jahrzehntelange Erfahrung bei Tierschutz und Verbraucherschutz / Erste Produkte im Handel

Anlässlich der Generalversammlung der Westfleisch eG. am 8.6.2011 in der Halle Münsterland in Münster informierte der Sprecher des Vorstandes Dr. Helfried Giesen über den aktuellen Status der Einführung des neuen AKTION TIERWOHL- Konzeptes. Sieben Fleisch- und sieben Wurst- und Schinken-Produkte sind seit Anfang Juni in den ersten Märkten erhältlich. Die Resonanz beim Handel sei sehr erfreulich, ebenso die erster befragter Kunden.

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Diskurs zur Geflügelwirtschaft: Positionsbestimmung zur deutschen Geflügelhaltung

Die deutsche Geflügelwirtschaft wird seit einigen Monaten mit heftigen Vorwürfen und Unterstellungen konfrontiert. Es wird hier unter Verwendung des negativ behafteten Begriffs „Massentierhaltung“ die Behauptung aufgestellt, dass in den Betrieben massive tierschutzwidrige Zustände herrschen. Zudem gehe von den Geflügelhaltungen eine unmittelbare gesundheitliche Gefährdung für die Bevölkerung aus und maßgeblich ignoriere der Ausbau der Geflügelfleischerzeugung in Deutschland die tatsächlichen Markterfordernisse.

Die extremste Form dieser Kritik sind persönliche Beschimpfungen von aktiven und künftigen Geflügelhaltern und deren Familien sowie deren Ausgrenzung aus sozialen und gesellschaftlichen Strukturen bis hin zu Sachbeschädigungen und Brandanschlägen mit der Folge eines Totalverlustes der Investitionen.

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QS: Verzicht auf Ferkelkastration rückt näher

Experten favorisieren die Jungebermast

Ein Verzicht auf die Ferkelkastration rückt näher. Die Jungebermast eröffnet dabei nach Einschätzung von Fachleuten den besten Weg zu einem flächendeckenden, dauerhaften Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration männlicher Ferkel. Dies ist das wesentliche Fazit des Expertenworkshops "Verzicht auf Ferkelkastration – Stand und Perspektiven", der vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der QS Qualität und Sicherheit GmbH am 11. November 2010 in Berlin veranstaltet wurde.

Über 200 Wissenschaftler, Politiker, Tierärzte, Vertreter des Tier- und Verbraucherschutzes sowie der Landwirtschaft, der Fleischwirtschaft und des Lebensmitteleinzelhandels diskutierten im Rahmen der eintägigen Konferenz den Stand der Forschung und Entwicklung von Alternativen zur jetzt üblichen Praxis der Ferkelkastration. Dabei wurde deutlich, dass in den vergangenen zwei Jahren große Fortschritte in den wissenschaftlichen Erkenntnissen und in praktischen Erfahrungen erzielt wurden. Außerdem wurde wiederholt betont, dass die Koordinierungsarbeit durch QS ein Gewinn für die gesamte Branche ist.

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Belgien hebt Impfpflicht gegen Blauzungenkrankheit zum 01.01.2011 auf

2010 wurde kein einziger Fall von BT im belgischen Rindvieh-, Ziegen- und Schafbestand festgestellt. Deshalb hat sich der belgische Sanitärfonds einstimmig für eine Abschaffung der Impfpflicht ausgesprochen.

Die Blauzungenkrankheit ist 2006 erstmals in Belgien aufgetreten. 2008 wurde die Impfpflicht eingeführt. Die Kosten wurden von der EU, dem belgischen Föderalstaat und dem Sanitärfonds getragen. Die belgische Landwirtschaftsministerin Sabine Laruelle stellte nunmehr fest: „Die gemeinsamen Anstrengungen der Viehhalter, Tierärzte und der Belgischen Agentur für die Sicherheit der Lebensmittelkette (FASNK) haben Früchte getragen, denn im laufenden Jahr konnte das Virus nicht mehr nachgewiesen werden.“ Aufgrund dieser Fakten hat der belgische Sanitärfonds am 7. Oktober einstimmig beschlossen, die Impfpflicht ab 2011 aufzuheben. Impfungen können in Zukunft weiterhin auf freiwilliger Basis durchgeführt werden.

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Verzicht auf Ferkelkastration: QS treibt Thema in Koordinierungsplattform voran

Experten diskutieren aktuellen Forschungsstand

Um das Ziel, den vollständigen Verzicht auf die Ferkelkastration zu erreichen, treibt QS konkrete Maßnahmen voran. Als zusätzliche Maßnahme für den Tierschutz ist im QS-System seit vergangenem Jahr der Einsatz von geeigneten Schmerzmitteln bei der Ferkelkastration verpflichtend und Prüfkriterium im QS-Audit. Zurzeit unterstützt QS zudem verschiedene Forschungsprojekte.

Ergänzend dazu beraten in regelmäßigen Abständen Experten im Rahmen der QS-Koordinierungsplattform über den aktuellen Forschungsstand. Beim letzten Treffen am 16. März 2010 in Bonn diskutierten Vertreter aus allen Stufen der Lebensmittelkette sowie des Deutschen Tierschutzbundes und des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über neueste Erkenntnisse bei der Jungebermast. Weitere Themenschwerpunkte waren u. a. die Sensorik und Geruchs-Detektion von Fleischpartien sowie unterschiedliche Fütterungs- und Haltungsmethoden.

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