Erzeugung & Tiergesundheit

Osterlamm: Immer mehr Fleisch wird importiert

Viele deutsche Schafhalter werfen resigniert das Handtuch

Seit jeher hat Lammfleisch zu Ostern Tradition. Agnus Dei (lateinisch: das Lamm Gottes) ist ein seit ältester Zeit im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus Christus. Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu. Bereits im christlichen Altertum legte man Lammfleisch unter den Altar. Es wurde geweiht und am Auferstehungstag als erste Speise verzehrt.

Bis heute gehört das Lammfleisch für viele zum Osterfest. Die Nachfrage zieht jedes Jahr um diese Zeit kräftig an, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Dabei kann der Bedarf in Deutschland nicht einmal zur Hälfte mit inländischem Lammfleisch gedeckt werden. Der Konsument muss zu tiefgefrorenen Importen greifen, weil immer mehr deutsche Schafhalter resigniert aufgeben.

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Verzicht auf Ferkelkastration – Vision oder kurzfristig realisierbar?

Experten sind vorsichtig optimistisch

Die Ebermast als Alternative zur Ferkelkastration ist nicht kurzfristig zu realisieren. Das ergab jetzt eine aktuelle Befragung von 120 Fleischexperten aus 23 Ländern, die das foodnetcenter der Universität Bonn im Rahmen der 1. Internationalen Fleischwoche in Bonn durchgeführt hat. Die mehrtägige Fachkonferenz wurde von dem Kompetenznetz GIQS (Grenzüberschreitende integrierte Qualitätssicherung e.V) und der Universität Bonn veranstaltet. Wie die vom Cluster Ernährung.NRW unterstützte Studie „Expertenbarometer Ebermast“ weiter ausweist, geht mehr als die Hälfte der dazu Befragten (53%) davon aus, dass eine Etablierung der Ebermast mittelfristig (bis 2019) gelingen kann. Immerhin 35% der Experten halten eine Systemumstellung erst langfristig bzw. gar nicht für realistisch.

Als besonders wichtig für die Lösung der mit der Ebermast verbundenen Probleme bezeichneten die Experten die Entwicklung einer Technik, mit der eine sichere Identifizierung von Ebern mit Geruchsabweichungen möglich ist. Gerade in diesem Bereich wird sowohl der bisherige als auch der in den nächsten vier Jahren zu erwartende Entwicklungsfortschritt als lediglich mittelmäßig eingeschätzt. Die große Mehrheit der Befragten geht vielmehr davon aus, dass die Entwicklung entsprechender Technologien frühestens mittelfristig (bis 2019) realisierbar ist.

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Verzicht auf Ferkelkastration - QS bringt Forschungsprojekte voran

Gesellschafterversammlung beschließt finanzielle Unterstützung

Das Ziel ist klar: Den vollständigen Verzicht auf die Ferkelkastration zügig zu ermöglichen. Um dies mittelfristig zu erreichen und konkrete Maßnahmen voranzutreiben, unterstützt QS aktuell zwei Forschungsprojekte. Dies haben die Gesellschafter der QS Qualität und Sicherheit GmbH in der Versammlung vom 24. November 2009 in Berlin beschlossen.

An dem Projekt des Verbandes der Fleischwirtschaft (VDF) in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut, wird QS sich finanziell beteiligen. Dabei geht es um die Entwicklung einer „elektronischen Nase“ für die Detektion von Ebergeruch direkt am Schlachtband. Das Gesamtvolumen des Projektes, welches zu großen Teilen direkt von der Fleischwirtschaft getragen wird, beläuft sich auf rund eine halbe Million Euro.

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Wenn’s dem Schwein gut ging, schmeckt es auch

Konferenzbericht „Improving the quality of pork for the consumer” in Bonn

Wie kann man erreichen, dass Schweinefleisch dem Verbraucher gut schmeckt? Merkt man dem Fleisch an, ob das Tier artgerecht gehalten wurde? Und wie lässt sich so etwas eventuell auch im Nachhinein überprüfen? Kann man „Wohlfühlen“ standardisieren? Aspekte der Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit werden für alle Bereiche der Tier- und Fleischerzeugung zunehmend wichtiger. Gleichzeitig bestimmen diese Aspekte maßgeblich die Zukunftsfähigkeit der europäischen Schweineproduktion.

Auf der internationalen Konferenz „Improving the quality of pork for the consumer” am 18. November in Bonn diskutierten rund 220 Experten aus 23 Ländern diese und andere Probleme der Schweinefleischproduktion. Veranstaltet wird die Konferenz vom foodnetcenter der Universität Bonn im Rahmen des internationalen Projekts Q-PorkChains, das aus dem 6. Forschungsrahmenprogramm der EU finanziert wird.

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Ferkelkastration: Ein Jahr Düsseldorfer Erklärung

Umsetzung auf gutem Weg

In gemeinsamer Verantwortung für den Tierschutz und für die Erzeugung von einwandfreiem Schweinefleisch haben alle Wirtschaftsbeteiligten vor einem Jahr mit der Düsseldorfer Erklärung das Ziel formuliert, künftig auf die traditionelle Kastration von Ferkeln zu verzichten, ohne die Qualität des Fleisches zu gefährden. Um die Voraussetzungen für eine Umstellung zu erfüllen, wurde in QS eine Koordinierungsplattform eingerichtet, in der auftragsgemäß der Forschungs- und Entwicklungsbedarf systematisch zusammengetragen und koordiniert wurde. Mit Hochdruck werden Lösungen in den Bereichen Geruchsdetektion, Tierhaltung und Züchtung sowie Verarbeitung und Vermarktung gesucht. Bis dahin wird an der Vereinbarung zur Kastration mit Schmerzbehandlung festgehalten.

Die bisherigen Erfahrung und Praxistests lassen unter Berücksichtigung des Verbraucher- und Tierschutzes einen Verzicht auf die Kastration auf breiter Basis derzeit nicht zu. Sie machen aber Hoffnung, dass das anvisierte Ziel in wenigen Jahren erreicht werden kann. Die Praxistests werden geordnet mit wissenschaftlicher Begleitung durchgeführt. Um diese Entwicklung nicht zu gefährden, dürfen die Tests zum Kastrationsverzicht nicht als Wettbewerbsargument in der Vermarktung von Frischfleisch missbraucht werden. Von den Marktbeteiligten wird betont, dass eine getrennt geschlechtliche Vermarktung von Schweinefleisch dem Tierschutz nicht dient. Nur ein gemeinsames Vorgehen zum generellen Ausstieg aus der Kastration wird der Verantwortung für den Verbraucher- und Tierschutz gerecht.

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Aquakultur: Entlastung der Meere, aber Belastung der Umwelt?

DBU startet Förderinitiative zur nachhaltigeren Produktion von Fischen und Meeresfrüchten

Lachs, Hering oder Thunfisch, gegrillt, zu Sushi verarbeitet oder als Beilage für Pizza und Salat - Meeres- Spezialitäten sind bei deutschen Verbrauchern "in". Knapp 16 Kilogramm verzehrt der Bundesbürger laut Fisch-Informationszentrum durchschnittlich im Jahr, Tendenz steigend. Demgegenüber steht ein dramatischer Rückgang der weltweiten Fischbestände. Aquakultur - die kontrollierte Aufzucht von Fischen, Muscheln oder Krebsen - wird als Alternative zum klassischen Wildfang immer wichtiger und kann helfen, überfischte Gewässer zu entlasten. Doch mit dem Wachstum der Branche können auch neue Umweltprobleme entstehen. "Für Zuchtanlangen etwa in Südostasien werden Mangrovenwälder großflächig gerodet. Fischkot und Futterreste belasten Gewässer, Frischwasser wird in Mengen verbraucht", erklärt Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Sie will mit ihrer neuen Förderinitiative "Nachhaltige Aquakultur" helfen, Lösungen für das Problem zu finden.

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Ferkelprotest: Nach McDonald´s handelt auch Burger King

Ab 2011 kein Fleisch von kastrierten Ebern

Nachdem McDonald´s erklärt hatte, dass das Unternehmen ab 2011 kein Fleisch von kastrierten Schweinen mehr verarbeiten will, folgt nun auch Burger King dieser Linie. Seit vergangenem Jahr macht der Deutsche Tierschutzbund intensiv mit der Kampagne "Ferkelprotest" auf die betäubungslose Kastration von Ferkeln aufmerksam. Gerade erst hat der Verband mit einem Angriff auf die Fastfoodketten Burger King und McDonald´s seine Kampagne verschärft. Spätestens ab 2011 wollen beide Unternehmen die Ferkelqual für deren Produkte beenden.

"Das ist für den Tierschutz ein Schritt nach vorne, den nun auch Burger King vollzieht. Der Druck auf alle anderen Anbieter von Produkten mit Schweinefleisch steigt damit täglich. Wir rufen alle Anbieter auf, jetzt nicht mehr zu zögern und ebenso klare Fristen zu nennen. Die können auch früher als 2011 sein, Alternativen gibt es", begrüßt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, die aktuelle Entscheidung von Burger King.

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DBV strebt völligen Verzicht auf die Ferkelkastration an

Wirtschaft, Forschung, Politik und Tierschützer suchen gemeinsam neue Wege

Der Deutsche Bauernverband strebt einen völligen Verzicht auf die Ferkelkastration an. „Bis dieser Verzicht möglich ist, setzen wir – im Interesse des Tierschutzes – auf schmerzstillende Mittel und nicht auf die Betäubung“, erklärte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, im Interview mit dem Politikmagazin Kontraste vor Ausstrahlung der Sendung am 30. Juli 2009. Der DBV fordert auch die Fastfood-Ketten auf, diesen deutschen Weg im Markt, der seit letztem Jahr gemeinsam vom Verband der Fleischwirtschaft (VDF), vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) und vom DBV beschritten wird, voll zu unterstützen. Ziel müsse es sein, im Interesse der Verbraucher an einwandfreiem Schweinefleisch und dem Tierschutz so schnell wie möglich Lösungen zu finden.

Seit Jahrhunderten werden weltweit nahezu alle männlichen Ferkel kastriert, um zu verhindern, dass bei der Zubereitung von Schweinefleisch unangenehmer Ebergeruch entsteht. Tierschutzorganisationen üben massiven Druck auf die Politik und den Lebensmitteleinzelhandel aus, um die betäubungslose Kastration in Deutschland und in Europa zu verbieten. Seit 01. April 2009 dürfen in der Übergangsphase zum vollständigen Kastrationsverzicht alle Ferkel innerhalb des QS-Systems nur noch mit Schmerzmittel kastriert werden, da es keine praxistaugliche Alternative gibt.

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INTERREG Projekt „SafeGuard“: Erstmals grenzüberschreitende Bekämpfung von Tierseuchen

In der deutsch-niederländischen Grenzregion sollen jetzt Tierseuchen und Zoonosen, das heißt von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten, grenzüberschreitend systematisch bekämpft werden. In den nächsten viereinhalb Jahren werden die Projektpartner GIQS (Grenzüberschreitende Integrierte Qualitätssicherung e.V.) und 35 Organisationen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden in dem Projekt „SafeGuard“ Maßnahmen und Konzepte entwickeln, um die Lebensmittelsicherheit und -qualität einschließlich Tiergesundheit für eine der bevölkerungsreichsten und viehdichtesten Regionen Europas weiter zu verbessern. Auf deutscher Seite die Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie die Niederlande und die Europäische Union fördern das Projekt mit insgesamt 9,35 Mio. Euro aus Mitteln des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland. Die EU beteiligt sich mit 50 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit rund 600.000 Euro.

Im Rahmen von „SafeGuard“ sollen Präventions-, Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen aber auch das Krisenmanagement beiderseits der Grenze weiter verbessert und die vorhandenen Ressourcen noch besser miteinander vernetzt werden. Zu den Maßnahmen gehören insbesondere der Aufbau internetbasierter Lösungen für den unternehmens- und behördenübergreifenden Datenaustausch, die Analyse der Kombinierbarkeit staatlicher und privatwirtschaftlicher Kontrollen, die Entwicklung und Erprobung neuer Fortbildungskonzepte für Landwirte und Hoftierärzte, die Analyse der Transportströme innerhalb des Programmgebietes auf der Basis Geografischer-Informations-Systeme, die Entwicklung von Frühwarnsystemen für Tierseuchen (z.B. Schweinepest, etc.) und Zoonosen (z.B. Salmonellen sowie Antibiotika resistente Erreger) oder der Aufbau deutsch-niederländischer Fortbildungsprogramme zur Qualifizierung von Tierärzten für den grenzüberschreitenden Austausch.

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BSE-Fall bei Milchkuh in Hamburg

Kein Fleisch im Handel – Totes Tier wurde fachgerecht beseitigt

Nach der Überprüfung durch das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) wurde in dieser Woche der erste BSE-Fall bei einem in Hamburg gehaltenen Rind bestätigt. Die über zehn Jahre alte Milchkuh war in der vergangenen Woche ohne Anzeichen einer BSE-Erkrankung verendet und anschließend überprüft worden. Die zuständigen Behörden haben entsprechend reagiert, zwei gefährdete Rinder im betreffenden Bestand identifiziert und alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen.

Bei einem aufgetretenen BSE-Fall werden als Schutzmaßnahme umgehend alle gefährdeten Tiere identifiziert. Dazu zählen die Nachkommen, die innerhalb von zwei Jahren vor dem Feststellen der Krankheit geboren wurden und Tiere, die zwölf Monate vor oder nach dem verendeten Rind geboren und im ersten Lebensjahr gemeinsam mit diesem aufgezogen wurden. In diesem beschriebenen zweijährigen Zeitraum hatte das betreffende Tier einen Nachkommen. Dieses Jungtier und eine mit dem verendeten Rind aufgezogene Kuh werden derzeit im Bestand gehalten und amtlich kontrolliert. Die Tiere dürfen nicht, z.B. durch Schlachtung, in die Lebensmittel- oder Futtermittelkette gelangen. Dies wurde durch die zuständige Behörde gegenüber dem Tierhalter verfügt.

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NDR Info exklusiv: noch immer massiver Antibiotika-Einsatz und Schnabelamputation in der Putenhaltung

In der konventionellen Putenhaltung in Deutschland kommen weiterhin regelmäßig Antibiotika zum Einsatz. Nach Informationen von NDR Info werden in einigen Ställen, u. a. in Niedersachsen, ganze Putenbestände während der gesamten Mastdauer mit Antibiotika behandelt. Das belegen entsprechende Dokumente, die NDR Info vorliegen.

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