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Schnellbestimmung bei Fleisch: Fortschritte der Elektronik und Digitalisierung

Erstes Bayreuth-Kulmbacher Fachgespräch - Aktuell

Dass Elektronik bestens geeignet ist, Messgrößen zu erfassen, ist nicht neu. Neu ist jedoch die immer größere Verfügbarkeit von elektronischen Messgeräten und deren Kombination mit außerordentlich schnellen, zunehmend kompakten und gleichzeitig kostengünstigen Rechnern. Am Lebensmittel Fleisch werden vor allem mit Hilfe der Messung von Video- und Audiosignalen sowie von elektrischen Potentialen Schnellbestimmungen wirtschaftlich entscheidender Merkmale durchgeführt. Die Daten werden digitalisiert erfasst und können daher sofort ausgewertet werden, wenn die entsprechenden Vorarbeiten hierzu geleistet sind. Eine wichtige Voraussetzung ist die zumeist methodisch aufwändige Ermittlung von Schätzformeln, da die meisten Erfassungen sich nur indirekt auf die gesuchten Merkmale selbst beziehen.

Gerade bei biologischen Substraten ist Messen in der Prozesskontrolle besonders wichtig, da biologische  Merkmale eine große Streubreite aufweisen und deshalb die Vorhersage der Merkmalsausprägung mit einer beachtlichen Unsicherheit behaftet ist. Streuungsursachen bei Fleisch tauchen auf allen Organisationsebenen auf, z. B. zwischen Rassen und Geschlechtern ebenso wie zwischen einzelnen Muskeln und sogar Muskelregionen. Merkmale, die bei Fleisch wirtschaftlich von Interesse sind, beziehen sich auf quantitative Merkmale (Teilstückgewicht und -größe, Anteil von Muskel- und Fettgewebe), zunehmend aber auch auf qualitative Merkmale wie den Genusswert und die küchentechnische Zubereitung. An diesen sind vor allem die Verbraucher interessiert, da sie nur aus der Qualität des tafelfertigen Lebensmittels Nutzen ziehen.

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Funktionelle Fleischerzeugnisse: Ein Beitrag zur gesunden Ernährung?

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Funktionelle Lebensmittel haben in den Sektoren Cerealien/Backwaren, Milchprodukte und Getränke eine erhebliche Bedeutung erlangt. Dagegen ist der Bereich Fleisch- und Wurstwaren im Hinblick auf funktionelle Lebensmittel unterentwickelt. Um veränderten Lebens- und Ernährungsbedürfnissen besser gerecht zu werden, könnten dem Verbraucher künftig auch modifizierte Fleischerzeugnisse mit einem gesundheitlichen Zusatznutzen (= funktionelle Fleischerzeugnisse) angeboten werden. Als Zielgruppen für derartige Erzeugnisse gelten generell alle Altersgruppen beiderlei Geschlechts. Insbesondere könnten die Gruppen spezielle Aufmerksamkeit finden, die viel Fleisch und Wurst, aber relativ wenig Obst und Gemüse verzehren ("Obst-Gemüse-Vermeider"). Auch Senioren und übergewichtige Kinder kämen als besondere Zielgruppen in Frage.

Bei der Entwicklung von funktionellen Fleischerzeugnissen bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Als negativ diskutierte Inhaltsstoffe (Fett, Cholesterin) können entfernt oder im Gehalt verringert werden. Die Energiedichte kann durch den Ersatz von Fett und Fleisch durch Ballaststoffe vermindert werden. Neue Komponenten, von denen  positive gesundheitliche Effekte erwartet werden, wie Probiotika, Präbiotika oder so genannte sekundäre Pflanzenstoffe können zugesetzt werden. Dabei sollten Geschmack sowie Mundgefühl und Textur nicht leiden.

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Nahrungsmittelallergene - molekulare Strukturen und neue Therapien

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Nahrungsmittelallergien sind ein zunehmendes Problem besonders in der westlichen Welt und gehören zu den häufigsten chronischen Krankheiten. In Großbritannien werden knapp 10 % aller Besuche bei praktischen Ärzten durch Allergiefälle verursacht, die direkten Gesundheitskosten belaufen sich dort auf deutlich über eine Milliarde € pro Jahr, in den USA auf etwa 5 Milliarden € pro Jahr. Die Industrie der USA verliert jährlich durch Allergien 3.5 Millionen Arbeitstage im Gegenwert von etwa 500 Millionen €. Statistiken aus Deutschland wären vermutlich ähnlich.

Lebensmittelallergien sind in den meisten Fällen Reaktionen auf Proteine. Diese Proteine gehören aber nicht einer einheitlichen Klasse an, die sich beispielsweise durch ihre räumliche Struktur von anderen abhebt. Es gibt vielmehr kein einheitliches Bild der Verursacher von Allergien. Besonders relevant für das Krankheitsbild sind Proteine aus der Pr10-Familie und der Familie der 2S-Albumine (Speicherproteine). Aus ersterer stammen die Hauptallergene der Kirsche, der Karotte, vieler Gewürze, aber auch der Birkenpollen, so dass Birkenpollenallergiker sehr häufig (> 90 %) auch gegen Kirschen allergisch sind ("Kreuzallergien"). Aus der Beobachtung, dass Allergien oft gegen eine ganze Gruppe von Pflanzen existieren, leiten sich Begriffe wie Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom oder Birkenpollen-Nuss-Obst-Syndrom ab. Aus der Familie der 2S-Albumine stammt um Beispiel das Hauptallergen der Erdnuss, das jährlich allein in den USA über 100 Todesfälle verursacht und bereits in geringsten Mengen lethal wirken kann.

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Nachweis von Tier- und Pflanzenarten in verschiedenen Lebensmitteln - inwieweit ist Quantifizierung möglich?

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Der Ruf der Lebensmittelwirtschaft wurde in den letzten Jahren aufgrund zahlreicher Lebensmittelskandale zunehmend in ein aus Sicht des Verbrauchers schlechtes Licht gerückt. Neurodegenerative Krankheiten bei Tieren wie BSE und Scrapie, die durch Influenza A Viren verursachte Geflügelpest und die Existenz von gentechnisch veränderten Pflanzen verunsicherten den Konsumenten und führten hinsichtlich eines verbesserten Verbraucherschutzes zur Forderung nach einer umfassenden und verständlichen Deklaration von zusammengesetzten Lebensmitteln.

Aus diesem Grunde müssen z. B. verpackte Fleischerzeugnisse, die direkt für den Endverbraucher bestimmt sind, entsprechend der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV) ein Zutatenverzeichnis und zusätzlich seit dem 01.07.2003 die Mengenkennzeichnung gemäß der QUID-Leitlinie (Quantitative Ingredient Declaration) aufweisen. Der Gesetzgeber erhofft sich, dass die Konsumenten auf diese Weise beim Kauf von Produkten objektiver informiert werden und eine "bessere" Auswahl treffen können.

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Fleischerhandwerk 2004 mit Umsatzplus

Präsident Rycken sieht Talsohle durchschritten

Im Vorfeld der Internationalen Handwerksmesse in Müchen zog der Deutsche Fleischer-Verband eine erste Bilanz des Jahres 2004. Zusätzlich griff Präsident Rycken aktuelle Themen von der Belastung der Betriebe duch Steuern und Abgaben bis zu den Zerlegekolonnen aus dem Osten auf. Durchaus interessant hierbei die Ausführungen zum Thema Steuersenkungen die durch Subventionsabbau finanziert sind; leider nur eine gute Sachanalyse ohne folgerichtige Forderungen für die Zukunft. Wir dokumentieren für Sie das Skript zu Präsident Ryckens Ausführungen:

Welche Themen beschäftigen das Fleischerhandwerk heute und in absehbarer Zukunft? Wie will das Fleischerhandwerk die Herausforderungen der Zukunft bewältigen?

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Ohne Durchblick geht mit Sicherheit nichts!

Spot zum QS-Prüfzeichen erneut im TV

Mit QS-geprüften Lebensmitteln ist man in der Küche auf der sicheren Seite – wer beim Einkauf auf das QS-Prüfzeichen achtet, kann sicher sein, dass diese Lebensmittel neutral kontrolliert und durchgängig dokumentiert sind. Ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Partner im QS-System für geprüfte Qualitätssicherung vom Feld bis zur Ladentheke sorgen und damit für mehr Transparenz und Sicherheit bei der Lebensmittelproduktion.

Damit das gemeinsame Kochen ein Vergnügen bleibt und eine beschlagene Brille – wie im TV-Spot zum QS-Prüfzeichen für Lebensmittel – nicht mit einem kleinen Malheur endet, sollte mindestens einer der Partner den Durchblick behalten. Und so ist genau wie im QS-System die Partnerschaft im TV-Spot das Erfolgsrezept: Wenn er mal nicht durchblickt, sorgt sie für die Transparenz. Denn genauso wie beim Kochen gilt auch in der Partnerschaft: Ohne den richtigen Durchblick geht mit Sicherheit nichts.

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Wieder in den Schlagzeilen: Die Münchner Weißwurst

Bayerischer Fleischerverband sieht Patentschutz für Weißwurst kritisch

"Die Münchner Weißwurst hat jetzt ihr Patent" - so jubelte die tz am 28. Februar. Das Deutsche Patent- und Markenamt hatte zuvor veröffentlicht, dass nach seiner Auffassung der Antrag der Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst die Voraussetzungen der Verordnung (EWG) Nr. 2081/92 erfüllt. Innerhalb von vier Monaten ab der Veröffentlichung im Markenblatt, also bis 25.Juni 2005, kann zur Schutzfähigkeit der Bezeichnung "Münchner Weißwurst" Stellung genommen werden.

Hinter diesem amtlichen Text steckt die Nachricht, dass die Münchner Weißwurst als "Geschützte geographische Angabe" in das entsprechende europäische Register eingetragen werden kann, falls keine stichhaltigen Einwendungen erhoben oder vorgebrachte Einwendungen zurückgewiesen werden und die Europäische Kommission zustimmt. Dann darf die Münchner Weißwurst zwar nach wie vor hergestellt, aber nur bei Herstellung im Gebiet der Stadt und des Landkreises München als "Münchner" Weißwurst bezeichnet werden.

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Das bayerische Metzgerhandwerk 2004 mit Licht und Schatten

Zahl der Betriebsschließungen rückläufig - fast 600 Beschäftigte mehr - Banken knausern mit Krediten

Trotz ungünstiger Rahmenbedingungen erweist sich das bayerische Fleischerhandwerk auch im Jahr 2004 als ein überaus stabiler Arbeitgeber und Ausbilder.

Erneut schrumpfte die Zahl der Haupt- und Nebenbetriebe, gezählt nach Anzahl der Betriebsstätten, die in Bayern für das Fleischerhandwerk in die Handwerksrolle eingetragen sind. 5.610 Betriebe wurden Ende 2004 gezählt, 107 weniger als 2003 (- 1,9 %). Nach einem Schwund von 2,9 % von 2002 auf 2003 hat sich die Zahl der Betriebsschließungen zwar verlangsamt, eine Wende ist jedoch nicht erkennbar. Eine Zunahme an Unternehmen war letztmals 1985 zu verzeichnen.

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Grillen mit WIBERG: Damit der Sommer gelingt

Grillen zählt zu den Lieblingsbeschäftigungen im deutschprachigen Raum. Darum hat WIBERG ein "Grill-Paket" geschnürt, damit die Theke von der Marinade bis zu den Dip-Saucen aufgefüllt ist. Steak, Bratwurst, Schopf/Hals und vieles mehr - alles, was schmeckt, ist wieder gefragt! Die Variantenvielfalt zeigt sich mittlerweile ganz besonders bei Bratwürsten durch ihre unterschiedlichen Kaliber, die diversen Einlagen und mannigfachen Würzungen. Die Würzung Bratwurst Exquisit beispielsweise mit ausgewogenem Geschmack nach Ingwer, Koriander und Piment ist  ein absoluter Klassiker. Viele interessante und inspirierende Rezept-Ideen wie Lemon-Chilli Bratwurst oder Tomaten-Mozzarella Griller lassen sich damit verwirklichen.

Die Lemon-Chilli Bratwurst

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Geschmack statt Chemie: PURESS - die "reinste Wurst aller Zeiten"

Jetzt geht's hier um die Wurst - und zwar um die, wie der Hersteller sagt, beste und gesündeste Wurst aller Zeiten. Sie kommt aus Bayern - woher auch sonst - und der Hersteller garantiert, dass in dieser Wurst keine Chemie und fast kein Fett drin ist. Vorbei also die Probleme, die uns der Wurstgenuss täglich beschert: Übergewicht, erhöhter Cholesterinspiegel, Lebensmittel-Allergien... Wer Kinder hat, der macht sich da schon so seine Gedanken, wenn er morgens das Schulbrot fertig macht. Die neue Wurst heißt PURESS, ist eine Weltneuheit und wird hergestellt in Altdorf bei Landshut vom bayerischen Wurstwaren-Hersteller Kottmayr-Vogel.

Geschäftsführer Alexander Kottmayr lobt das neue Produkt: Das neue an dem Produkt ist auf jeden Fall mal die Reinheit. Wir haben also keine Konservierungsstoffe, keine Farbstoffe, kein Nitritpökelsalz, keine Aromen, keine Geschmacksverstärker, keine Emulgatoren und dergleichen verarbeitet.

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Rindfleisch ist in Österreich wieder in aller Munde

Gelebte Tradition und erstklassige Qualität sind die Erfolgsfaktoren

Im österreichischen Lebensmittelhandel wurde 2004 um 20% mehr Rindfleisch verkauft als im Jahr davor. Damit war Rindfleisch im Jahr 2004 jenes Lebensmittel mit den größten Zuwachsraten im einschlägigen Handel überhaupt. Dies belegt die jüngste RollAMA-Verbraucheranalyse. Die Gründe für diesen Erfolg liegen in der offensiven Qualitätspolitik der Erzeugerverbände und der damit verbundenen Renaissance der heimischen Rindfleischkultur im eigenen Lande. Der Rindfleisch- Pro-Kopf-Verbrauch liegt zur Zeit bei rund 19 kg im Jahr. Erzeugergemeinschaften setzen auf Qualität und den Heimmarkt

In Österreich gibt es eine alte, sehr traditionsreiche Rindfleischkultur, die in jüngster Vergangenheit eher in Vergessenheit geraten war. Die wirklichen Gusto - Stückerln gingen fast ausschließlich in den Export und erfreuten vorzugsweise die Gaumen der Deutschen und Italiener. Der Heimmarkt wurde in dieser Zeit eher vernachlässigt. In den letzten fünf Jahren hat sich das durch den erfolgreichen Auftritt von Rindfleisch - Erzeugergemeinschaften am Markt deutlich geändert. Organisierte Rindfleischerzeugung und -bearbeitung führten zu einer klaren Kanalisierung der Waren und zu einer Professionalisierung in der Vermarktung. Früher wurde undifferenziert und in uneinheitlichen Qualitäten angeboten. Durch klare, einheitliche Richtlinien kann sich der Konsument nun wieder auf konstant gleichbleibende Qualität und Geschmack verlassen. Das schafft zunehmend Vertrauen und erhöht die Genussbereitschaft.

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