Qualität & Lebensmittelsicherheit

Dioxin im Futtermittel - Betrachtung eines Skandals

Man konnte es spätestens nach Nitrofen und Gammelfleisch erahnen. Der nächste tatsächliche und nicht gefühlte Skandal rund um Lebensmittel wartet schon an der nächsten Ecke. Nun ist also Dioxin in etwa 2700 Tonnen Futtermittel gefunden worden. Dummerweise eben aber auch schon verfüttert und das Endprodukt ist bereits im Handel oder im wahrsten Sinne gegessen. Was bei solchen Vorfällen wohl immer dazu gehört ist die Verunsicherung der Verbraucher, geschädigte und zu Recht empörte Landwirte, schockierte Politiker auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene, inklusive dem Ruf nach schärferen Gesetzen.

Die Ursache für die Verunreinigung soll im Unternehmen Harles & Jentzsch in Schleswig-Holstein liegen. Der Futtermittelzulieferer kaufte nach eigenen Angaben Reste aus der Biodieselherstellung und der Nahrungsmittelindustrie auf und verarbeitete sie zu Komponenten für die Futtermittelhersteller. Im November und Dezember lieferten Harles & Jentzsch pflanzliches Futterfett an bundesweit 25 Futtermittelhändler in NRW, Niedersachsen, Hamburg und Sachsen- Anhalt. Nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sollen sich in dem Futterfett technische Mischfettsäuren befunden haben, die nicht für die Verwendung in Futtermitteln, sondern für den Einsatz zur Papierherstellung bestimmt waren. Und da wären wir beim eigentlichen Skandal und der Frage, warum ein Futtermittelzulieferer Zwischenprodukte nutzt, die für sein Endprodukt schlicht nicht geeignet sind. Und dazu noch die Gefährdung von Verbrauchern in Kauf zu nehmen scheint.

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Belgische Föderale Agentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette(FASNK) feiert Jubiläum

Rück- und Nachverfolgbarkeit als wichtige Bausteine der Lebensmittelsicherheit

Vor zehn Jahren wurden per Gesetz alle Kontrollinstanzen der belgischen Lebensmittelkette zu einem einzigen Kontrollinstitut mit flächendeckender Tragweite zusammengeführt: die FASNK war geboren. Seitdem steht die Agentur gemeinsam mit allen Operatoren der belgischen Nahrungsmittelkette für die Sicherheit der Lebensmittel ein. Aufgaben und Zuständigkeiten

Seit 2000 sind in der FASNK alle Inspektions- und Kontrolldienststellen der belgischen Nahrungsmittelkette zusammengelegt, um die Sicherheit der Lebensmittelkette und die Qualität der Nahrungsmittel zu überwachen zum Schutz der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Die FASNK ist in der Festlegung der Strategie und bei der Ausführung ihrer Kontrollen unabhängig.

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BfR zu foodwatch: Keine Gefährdung des Verbrauchers durch COP aus verpacktem Fleisch

Cholesterin aus tierischen Lebensmitteln kann bekanntermaßen zu Cholesterinoxidationsprodukten (COP) führen

Abgepacktes Fleisch in Supermarkttheken trägt häufig den Hinweis „Unter Schutzatmosphäre verpackt“. Das bedeutet, dass den Verpackungen ein Gasgemisch mit einem teilweise hohen Sauerstoffanteil zugesetzt wird. Das Fleisch behält so deutlich länger seine rote Farbe, verändert aber seinen Geruch und Geschmack offenbar schneller als anderes Frischfleisch. Offenbar bilden sich aber in der sauerstoffangereicherten Atmosphäre mehr Cholesterinoxidationsprodukte (COP). Solche COP nehmen Verbraucher über alle cholesterinhaltigen Lebensmittel auf. Ihre Wirkung im menschlichen Organismus ist nicht abschließend geklärt. „Fest steht aber, dass die zusätzliche Menge an COP, die Verbraucher über Fleisch aus sauerstoffangereicherten Verpackungen aufnehmen, sehr gering ist. Ein gesundheitliches Risiko durch diese zusätzlichen Mengen an Cholesterinoxidationsprodukten besteht nach derzeitigen Erkenntnissen nicht“, sagt der Präsident des BfR, Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.

Cholesterin ist ein lebenswichtiger Fettbestandteil, der beim Menschen vielfältige Stoffwechselfunktionen erfüllt und in hohem Maße auch vom Körper selbst gebildet wird. Übermäßige Zufuhr von Cholesterin über die Nahrung steht aber auch im Verdacht, das Risiko für Arterienverkalkung und damit verbundene Herz-Kreislauferkrankungen zu erhöhen. Cholesterin kommt in zahlreichen Lebensmitteln tierischer Herkunft vor. Unter Sauerstoffeinwirkung oxidiert es, und es bilden sich Cholesterinoxidationsprodukte (COP). So wurde festgestellt, dass die Aufbewahrung von zuvor erhitztem Fleisch zu einer deutlichen Erhöhung bestimmter COP führt. Studien liefern Hinweise darauf, dass die Cholesterinoxidation unter erhöhter Sauerstoffkonzentration, wie sie bei den beschriebenen Schutzatmosphäre-Verpackungen vorliegt, beschleunigt wird.

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foodwatch setzt nach: BfR bestätigt, dass Sauerstoff Frischfleisch zäh und ranzig macht

Handelskonzerne und Verbraucherministerium müssen Fleisch-Kosmetik stoppen

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in einer vom Bundesverbraucherministerium angeforderten Stellungnahme alle Kritikpunkte am Sauerstoff-Fleisch bestätigt. "Das BfR sagt deutlich: Durch die Sauerstoffbehandlung wird das Fleisch zäh und ranzig, die Verbraucher werden durch die Aufrötung über die Frische hinweggetäuscht und es bilden sich deutlich mehr toxische Cholesteroloxide", erklärte Thilo Bode, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch. "Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner muss den Einsatz von hochkonzentriertem Sauerstoff in der Frischfleisch-Behandlung verbieten." Fest steht: Viele Handelsketten setzen systematisch auf eine Sauerstoff-Behandlung von Frischfleisch. foodwatch hat dies mit einem Labortest an Produkten von Aldi (Nord), Lidl, Marktkauf (Edeka-Gruppe) und Rewe für "unter Schutzatmosphäre" verpacktes Fleisch nachgewiesen. Dadurch erzielen sie den kosmetischen Effekt, dass die Produkte über Tage hinweg rosig-frisch aussehen und täuschen die Verbraucher über den tatsächlichen Zustand des Fleischs hinweg. Wird Frischfleisch hochkonzentriertem Sauerstoff ausgesetzt, oxidieren Fette und Eiweiße, wodurch das Fleisch schneller zäh und ranzig wird. Der Handel verkauft also minderwertige Ware, die für den Kunden optisch frisch erscheint. Diese Effekte bestätigen sowohl das staatliche Max-Rubner-Institut (MRI) als auch das BfR. Die Bildung von toxischen Cholosteroloxiden wird durch den Sauerstoff deutlich erhöht. Das betonen MRI und BfR gleichermaßen. Die damit verbundenen Gesundheitsrisiken sind noch nicht abschließend untersucht. Für die Fleischverpackungen mit hochkonzentrierter Sauerstoff-Atmosphäre gibt es bessere Alternativen: Ein Gasgemisch aus Stickstoff und Kohlendioxid oder Vakuumverpackungen ohne Gas-Atmosphäre.

foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode: "Ganz offensichtlich gibt es Hinweise auf eine potenzielle Gesundheitsgefährdung, die aber noch nicht abschließend geklärt ist. Nach dem im Lebensmittelrecht verankerten Vorsorgeprinzip ergibt sich ein konkreter Handlungsbedarf: Die Handelskonzerne müssen die irreführende und qualitätsmindernde Fleisch-Behandlung unverzüglich stoppen, und die Verbraucherministerin muss sie per Verordnung für die Zukunft ausschließen."

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MAP-Verpackungen mit hohem Sauerstoffgehalt in der Kritik

Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) zu verpacktem Fleisch

Die Verwendung von MAP-Verpackungen (Modified Atmosphere Package) mit hohem Sauerstoffgehalt für Frischfleisch wird aktuell hinterfragt. Dabei wird angenommen, dass die hellrote Fleischfarbe auf Kosten der Fleischqualität möglichst lange erhalten bleiben soll und der Verbraucher dadurch getäuscht werden könnte. Hierzu kann auf nachstehende Fakten hingewiesen werden:

MAP-Frischfleischverpackungen sind mit gewerbeüblichen Gasmischungen befüllt. Der Sauerstoffgehalt liegt i.d.R. bei 90 %. Die Verpackungen sind entsprechend den gesetzlichen Vorgaben gekennzeichnet mit der Aufschrift „unter Schutzatmosphäre verpackt“.

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foodwatch: Frischfleisch im Labortest: Außen scheinbar frisch, innen ranzig

Handelsketten begehen mit Sauerstoff-Behandlung von Fleisch Betrug am Kunden

Frischfleisch in Kühltheken von Supermärkten wird systematisch einer kosmetischen Behandlung mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen für die Kunden unterzogen. Mithilfe eines Gas-Gemisches färben die Handelskonzerne das Fleisch von außen rosig-rot, innen wird es dadurch jedoch schneller zäh und ranzig. Hochkonzentrierter Sauerstoff in der sogenannten „Schutzatmosphäre“ der Packungen sorgt dafür, dass das Fleisch über Tage hinweg wie schlacht-frisch aussieht. Gleichzeitig beschleunigt er den Fettverderb und die Oxidation von Eiweißen, was das Fleisch zäh macht. Einziger Vorteil: Die Produkte lassen sich so aufgehübscht länger und besser verkaufen. „Die Handelsketten gaukeln ihren Kunden Frische vor und jubeln ihnen minderwertiges Fleisch unter“, erklärte Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch. „Aus reinem Gewinninteresse werden in vollem Bewusstsein erhebliche Nachteile für die Kunden in Kauf genommen.“ 

In einem Labortest ließ foodwatch 17 unterschiedliche Rind- und Schweinefleischprodukte vom Hackfleisch bis zum Schnitzel untersuchen, die luftdicht „unter Schutzatmosphäre“ in Plastikschalen abgepackt waren. Insgesamt wurden 154 Frischfleischpackungen aus Filialen der Handelsketten Aldi (Nord), Lidl, Marktkauf (Edeka-Gruppe) und Rewe analysiert. 120 Mal wurde dabei der Sauerstoffgehalt geprüft. Das Ergebnis: Die vier Handelsketten setzten bei allen getesteten Produkten hochkonzentrierte Sauerstoffatmosphäre ein. 34 Mal wurde zudem der so genannte TBARS-Wert ermittelt, ein Indikator für den Fettverderb. Daraus ergaben sich deutliche Hinweise für eine Ranzigkeit der sauerstoffbehandelten Proben.

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QS nimmt sich des Tiertransports intensiv an

Tiertransport: Start geglückt – Transporteure schneiden bei Zertifizierung gut ab

Seit Anfang letzten Jahres können sich Tiertransporteure im QS-System zertifizieren lassen. Die Beteiligung ist groß und die neuen Systempartner überzeugen mit guten Ergebnissen: Bereits 458 Tiertransportunternehmen machen von der Möglichkeit Gebrauch und schneiden dabei gut ab. Nahezu alle Betriebe erreichten bei der Auditierung Status I, und davon zahlreiche mit 100 Punkten. Nur bei wenigen Betrieben gab es Beanstandungen.

Zu bemängeln waren vereinzelt

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Rindfleisch: Weiter starke Nachfrage nach Rindfleisch mit QS Prüfzeichen

Discounter bald nicht mehr "ohne"

Die starke Nachfrage nach Rindfleisch mit dem QS-Prüfzeichen hält an. Ein Großteil der Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel vertraut ausschließlich auf zertifiziertes Fleisch. Im Discountbereich wird es in naher Zukunft nur noch SB-Frischfleisch mit QS-Prüfzeichen geben. Diese Situation wirkt sich auch auf die Schlachtbetriebe aus. „Wir brauchen QS, denn nur durch Qualitätsfleisch erhalten wir das Vertrauen der Verbraucher“ so Erik Schöttl, Leiter der Business Unit Süd von VION.

In den vergangenen Monaten gelang es QS, das Angebot deutlich auszubauen: Seit dem 1. März konnten 1.257 rinderhaltende Betriebe hinzugewonnen werden.

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Ferkelkastration: Neuerungen zum Schmerzmitteleinsatz bei QS

Auf dem Weg zum vollständigen Verzicht auf Fekelkastration macht QS zum Jahreswechsel einen weiteren Schritt: Bereits seit einem Jahr ist der Einsatz von Schmerzmitteln verpflichtend. Nach der spezifischen Schmerzmittelzulassung und dem Wegfall der tierärztlichen Umwidmung herrscht nun arzneimittelrechtlich Klarheit.

Konsequenterweise wird deshalb die Bewertung verändert werden: Zum 1. Januar 2011 gilt ein Verstoß gegen diese Vorgabe als K.O.-Kriterium.

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Sichere Lebensmittel: Branche setzt auf QS-Kompetenz

Bilanz der Kontrollergebnisse 2009: QS-System funktioniert zuverlässig/Breite Beteiligung der Wirtschaft/Koordinierungsfunktion gewinnt zunehmend an Bedeutung

Lebensmittel sind heute sicherer, werden zuverlässiger produziert und besser als jemals zuvor kontrolliert. Zu diesem Ergebnis kommt das QS-Prüfsystem für frische Lebensmittel, welches als Antwort auf die BSE–Krise vor fast zehn Jahren von führenden Organisationen der deutschen Lebensmittelwirtschaft gegründet wurde. Die aktuelle Einschätzung beruht auf der Bilanz sämtlicher Kontrollen 2009 sowie der Auswertung der Ergebnisse der letzten Jahre in den Systemketten Fleisch und Fleischwaren und Obst, Gemüse und Kartoffeln. In der QS-Datenbank liegen inzwischen 240.000 Berichte, die seit der Gründung im Jahr 2001 in der gesamten Lebensmittelkette, von Futtermittelherstellern, über landwirtschaftliche und Fleischverarbeitende Betriebe bis zu den Märkten des Lebensmitteleinzelhandels, durchgeführt wurden.

Aufgrund der breiten Wirtschaftsbeteiligung und der engen Zusammenarbeit mit allen Akteuren in der Lebensmittelkette übernimmt QS heute außerdem Koordinierungsaufgaben für eine Vielzahl von gesellschaftrelevanten Themen, wie Tierschutz, Nachhaltigkeit oder Rückstandsbelastung bei Obst/Gemüse.

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Bundesamt unterstützt Datenaustausch der Länder bei der Lebensmittelüberwachung

Norddeutsche Bundesländer und BVL vereinbaren Kooperation

Die Bundesländer Berlin, Bremen, Hamburg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein verstärken ihre Zusammenarbeit bei der Lebensmittel- und Bedarfsgegenständeüberwachung. Sie nutzen künftig ein vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) eingerichtetes Portal, um den notwendigen Datenaustausch effektiver zu gestalten.

Eine entsprechende Vereinbarung haben der Präsident des BVL, Dr. Helmut Tschiersky-Schöneburg, und die Leiter der Landesuntersuchungseinrichtungen am 20. April 2010 in Hamburg unterzeichnet. Die neue Infrastruktur ermöglicht den Bundesländern einen schnellen und zugleich sicheren Austausch von Daten im Rahmen ihrer Kooperation bei der Analyse von Proben.  "Das BVL freut sich, die Untersuchungseinrichtungen der Länder durch die Bereitstellung des Portals bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen zu können", erklärte Dr. Tschiersky-Schöneburg.

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