Bündnis90 / Die Grünen: Klonfleisch? Nein danke!
Aigner stimmt in Brüssel für die Zulassung von Klonfleisch
Fleisch von Nachkommen geklonter Tiere soll zukünftig – geht es nach dem Willen der EU-Kommission und der EU-Agrarminister – in Verkehr gebracht werden dürfen. Es sollen dann die Regeln der sogenannten Novel Food-Verordnung gelten. Diese Verordnung, die bereits seit 1997 den Umgang mit "neuartigen Lebensmitteln" wie z. B. exotische Früchte oder Designer-Food wie Electrolyt-Getränke regelt, wird derzeit auf EU-Ebene überarbeitet. Strittige Punkte sind dabei neben Klonfleisch auch Nano-Lebensmittel und die Gen-Kennzeichnung von tierischen Produkten wie z. B. Milch. Das letzte EU-Parlament hatte zu den Vorschlägen der EU-Kommission eine sehr kritische Position eingenommen und unter anderem ein Verbot von Klonfleisch, ein Moratorium und Kennzeichnung von Nano-Lebensmitteln sowie die Schließung der Gen-Kennzeichnungslücke bei tierischen Produkten wie Milch beschlossen. Der jetzige Beschluss des EU-Agrarministerrats kann als Provokation gegenüber dem gerade neu gewählten EU-Parlament verstanden werden. Wie sich dieses nun verhalten wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Klonfleisch: Verbieten statt RegulierenBisher wollte das EU-Parlament die Einfuhr von Fleisch von geklonten Tieren und deren Nachkommen verbieten. Die EU-KOM und der EU-Agrarministerrat wollen dieses Verbot nur für das Fleisch von geklonten Tieren selbst (was überhaupt keinen Sinn macht, weil Tiere ja für die Zucht geklont werden und nicht für den Verzehr), nicht aber für das Fleisch von den Nachkommen geklonter Tiere. Sie argumentieren - wie auch Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, dass die Produkte dieser Tiere schon jetzt ungeregelt auf den Markt gelangen würden und deswegen eine Regelung notwendig sei.