Bei Acrylamid beklagt foodwatch, dass Verbraucher ohne Information bleiben
Chipstest von foodwatch - Discounter besser als Marken - belgische Biochips extrem belastet
Zum vierten Mal hat die Verbraucherorganisation foodwatch in einem Reihentest die Acrylamidbelastung von Kartoffelchips ermittelt. Damit prüft foodwatch, ob die Bundesregierung mit ihrem "dynamischen Minimierungskonzept" die Industrie tatsächlich zur starken Reduktion der krebsverdächtigen Substanz in Lebensmitteln bewegt. "Nach wie vor liegen auch höher belastete Produkte in den Supermarktregalen. Die Minimierungsstrategie der Bundesregierung ist gescheitert", erklärt Matthias Wolfschmidt zu den Testergebnissen. In punkto Verbraucherinformation stellt foodwatch den Herstellern schlechte Noten aus: Bei keinem der getesteten Hersteller seien telefonisch oder im Internet genaue Angaben über die Acrylamidbelastungen zu erhalten, kritisiert foodwatch.Beim foodwatch-Chipstest unterscheiden sich die Belastungen verschiedener Produkte bis zum 40-fachen. NoName-Chips der Discounter haben tendenziell besser abgeschnitten als Markenprodukte. Besonders unrühmlich fällt das Ergebnis für den belgischen Biochips-Hersteller "Tra’fo" aus, dessen Produkte am höchsten belastet waren. Telefonisch oder im Internet seien bei den Herstellern keine Belastungswerte zu erfahren und bei Discount-Produkten sei es schon schwer, überhaupt eine Telefonnummer des Herstellers herauszufinden, berichtet foodwatch. Um Verbrauchern eine Entscheidungsmöglichkeit zu geben und marktwirtschaftlichen Druck auf die Erzeuger auszuüben, fordert foodwatch eine produktbezogene Kennzeichnung. Dafür schlägt foodwatch eine Vergleichsskala vor, deren Prinzip die Verbraucher aus dem Bereich der Haushaltsgeräte bereits kennen.