Gesundheit

Dunkle Schokolade ist gesund - Mediziner haben den Zusammenhang zwischen Magnesium im Blut und Zahnfleischentzündungen untersucht

Der deutsche MILLER-Preis und 10.000 Euro gehen nach Greifswald

Der seit 1908 durch die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (<www.dgzmk.de>) vergebene Preis zu Ehren des Pioniers der Zahnheilkunde, Professor Willoughby Dayton Miller (1853-1907), geht in diesem Jahr an eine Greifswalder Forschergruppe.

Anlässlich des Deutschen Zahnärzte-Tages in München wurde der Preis Anfang November im Herkulessaal der altehrwürdigen Münchner Residenz an die Arbeitsgruppe der Greifswalder Zahnklinik mit dem Pharmakologen Prof. Peter Meisel und den Zahnmedizinern Dr. Careen Springmann und Prof. Thomas Kocher übergeben. Die Wissenschaftler aus der Universitätszahnklinik Greifswald überzeugten die Gutachterkommission mit ihren Forschungsergebnissen zu Beziehungen zwischen dem Versorgungsgrad der Bevölkerung mit Magnesium und der Zahngesundheit.

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Eisentherapie kann vielen Herzkranken helfen

Tests zeigen bessere Leistungsfähigkeit und höheres Wohlbefinden

Forscher der Charité - Universitätsmedizin Berlin haben entdeckt, dass intravenös verabreichte Eisenpräparate die Lebensqualität vieler Herzkranker deutlich verbessern können. Das Team um Prof. Stefan Anker von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie am Campus Virchow-Klinikum leitete die weltweit erste große Studie zur Wirkung einer Eisentherapie bei Patienten mit Herzschwäche durch. Über seine Ergebnisse berichtet er in der aktuellen Ausgabe des New England Journal of Medicine*.

"Eisenmangel spielt bei sehr vielen schweren Erkrankungen eine Rolle", erklärt Prof. Anker. Bekannt ist, dass bei Tumoren, Lungen- oder Nierenleiden ein Eisenmangel häufig in eine Anämie mündet. Dabei produziert der Körper entweder zuwenig roten Blutfarbstoff, das so genannte Hämoglobin, oder zuwenig rote Blutkörperchen, was zu körperlicher Schwäche, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Ohnmachtsanfällen und Schlaflosigkeit führen kann. Diese Patienten bekommen schon heute oft eine Spritze mit Eisen. "Doch bisher dachte niemand daran, die Wirkung von Eisen auch bei Herzschwäche zu testen", betont Prof. Anker. "Dabei konnte unsere Gruppe feststellen, dass die Gabe von intravenösem Eisen nicht nur herzkranken Menschen mit Anämie spürbar hilft, sondern auch denen, deren Krankheit "nur" mit einem Eisenmangel ohne Anämie einher geht."

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Auch Plätzchen können Kopfschmerzen verursachen - Deutliche Gewichtszunahme kann Kopfschmerz auslösen

Weihnachtszeit besonders kritisch

Viele Menschen vermuten einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Kopfschmerzen und ihrer Ernährung. Am besten ist der Zusammenhang für alkoholische Getränke gesichert. Sie führen bei übermäßigem Genuss zum Katerkopfschmerz. Weit weniger bekannt ist, dass auch Übergewicht zu Kopfschmerzen führen kann. Die idiopathische intrakranielle Hypertension (IIH) - früher Pseudotumor cerebri genannt - weist viele Symptome und Beschwerden auf, die auch bei Hirntumoren auftreten können. Ihre Leitsymptome sind zunehmende Kopfschmerzen, Sehstörungen und häufig auch Ohrgeräusche.

"Gerade die Vorweihnachtszeit ist für Übergewichtige besonders gefährlich. Durch die süßen Verlockungen und die Adventsfeiern kommt schon mal das eine oder andere Kilo mehr auf die Waage," sagt Privatdozentin Dr. Stefanie Förderreuther von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Eine deutliche Gewichtszunahme könne eine IIH auslösen. Betroffene entwickeln scheinbar ohne Grund vermehrt Kopfschmerzen, oft verbunden mit Übelkeit oder Erbrechen. Der Kopfschmerz kann den gesamten Kopf betont im Stirn- oder Hinterhauptsbereich oder auch nur eine Kopfhälfte betreffen. Manchmal strahlen die Schmerzen auch in die Schulterregion aus. Typisch für die IIH ist, dass der Kopfschmerz von Tag zu Tag nicht nur immer häufiger kommt, sondern auch immer intensiver wird.

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Testosteron macht nicht streitlustig

Das Vorurteil, Testosteron bewirke beim Menschen aggressives, selbstbezogenes und riskantes Verhalten, wird durch neue Experimente widerlegt. Die Studie der Universitäten Zürich und Royal Holloway London beweist an über 120 Versuchspersonen: Das Sexualhormon mit dem schlechten Ruf kann faires Verhalten fördern, wenn dies dazu dient, den eigenen Status zu sichern.

Wissenschaftliche Populärliteratur, Kunst und Medien schrieben dem wohl bekanntesten Geschlechtshormon seit Jahrzehnten eine Rolle zu, die für Aggressivität steht. Die Forschung schien dies zu bestätigen - führte doch die Kastration männlicher Nagetiere zu einer Reduktion der Streitlust der Tiere untereinander. Über die Jahrzehnte erwuchs so das Vorurteil, Testosteron verursache aggressives, riskantes und egoistisches Verhalten. Doch von solchen Versuchen bei Tieren zu folgern, Testosteron wirke bei uns Menschen gleich, hat sich nun als Fehlschluss erwiesen, wie eine gemeinsame Studie des Neurowissenschaftlers Christoph Eisenegger und der Ökonomen Ernst Fehr, beide Universität Zürich, und Michael Naef, Royal Holloway, London, zeigt. "Wir wollten überprüfen, wie das Hormon auf das Sozialverhalten wirkt", erklärt Dr. Christoph Eisenegger und fügt bei: "Uns interessierte die Frage: Was ist Wahrheit, was ist Mythos?"

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Neue Grippe: Virenübertragung durch Lebensmittel unwahrscheinlich

Viren sind in der Umwelt kaum überlebensfähig

Dass die neue Grippe - ursprünglich auch Schweinegrippe genannt - mit Schweinen nichts zu tun hat und deswegen auch nicht durch Schweinefleisch übertragen wird, ist inzwischen bekannt. Aber können Grippeviren durch Lebensmittel übertragen werden, wenn diese von infizierten Personen verarbeitet und vor dem Verzehr nicht mehr erhitzt werden? Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schätzt dieses Risiko als sehr gering ein. Eine indirekte Übertragung der Viren von einer infizierten Person über ein Lebensmittel auf eine andere Person ist eher unwahrscheinlich. Die Stabilität der Influenzaviren in der Umwelt und auf Lebensmitteln ist abhängig vom Virenstamm, sie wird jedoch vom BfR als niedrig angesehen. Allerdings liegen zurzeit keine validen Daten über die Stabilität des H1N1-Virus auf Lebensmitteln und über die orale Infektionsdosis vor.

Der Infektionsweg über kontaminierte Lebensmittel sei ungewöhnlich und wurde für die Neue Influenza H1N1 bisher nicht beschrieben, so das BfR. Für die "Vogelgrippe" H5N1 wurde ein Fall beschrieben, bei dem sich in Asien zwei Menschen offensichtlich durch den Verzehr von kontaminiertem Entenblut infiziert hatten. In diesem Fall waren die Enten selbst erkrankt.

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Diätstress vermindert Abnehmerfolg

Warum kleine Sünden zur Ernährung gehören!

Stress erhöht den Blutzuckerspiegel und begünstigt bei vielen Menschen die Gewichtszunahme. Übergewichtige, die mit strengen Diäten abnehmen wollen, scheitern oftmals an auferlegten Nahrungsmittelverboten.

„Du bist zu dick! Wenn du nicht abnimmst, wirst du krank! Und wenn du das isst, kannst du niemals abnehmen!“ Solche oder ähnliche Sätze hören viele Deutsche nicht nur von ärzten, Ernährungsberatern oder aus den Medien, sondern vor allem von ihrem eigenen plagenden Gewissen. Die beste Lösung zum Abnehmen ist eine änderung der Essgewohnheiten - das haben die meisten verstanden. Doch gesunde Ernährung bedeutet für viele, Nahrungsmittel in „erlaubt“ und „verboten“ einzuteilen. Ein auferlegtes Verbot von Süßem oder Fettigem führt jedoch nicht nur zu Heißhungerattacken auf gerade diese Leckereien. Das ständige „ich würde gerne, darf aber nicht“ und „verdammt, jetzt hab ich es ja doch gegessen“, das pausenlose Bewerten der Mahlzeiten und der häufige Kontrollblick auf die Waage, führen langfristig zu Stress. Doch dieser lässt jeden noch so motivierten Abnehmversuch bei vielen scheitern.

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Fachgesellschaften: falsche Informationen über Fette

Aussagen von Industrie-gesponserter Tagung unkritisch übernommen

Das Thema Fett ist aktueller denn je. Erst kürzlich erschienen zwei große, detaillierte Auswertungen über den Zusammenhang zwischen verschiedenen Fetten bzw. fetthaltigen Lebensmitteln und verschiedenen Gesundheitsfragen. Für Kenner der Literatur nicht verwunderlich zeigte sich, dass die Fette - auch die tierischen und die gesättigten - endlich offiziell rehabilitiert gehören. So ergab eine detaillierte Analyse durch Experten der Weltgesundheits-Organisation WHO und der Agrar-Organisation FAO, dass gesättigte Fettsäuren kein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder andere Todesursachen bergen. Es zeigte sich auch, dass weder ungesättigte Fettsäuren noch eine fettarme Kost die Sterblichkeit senken (Skeaff 2009). Mit anderen Worten: Wer sich die Butter verkneift, lebt nich einen Tag länger!

Auch die größte je durchgeführte Analyse zum Einfluss von tierischen Lebensmitteln auf das Risiko einer Koronaren Herzkrankheit fand, dass weder gesättigte noch ungesättigte Fettsäuren einen Einfluss haben. Auch beim Verzehr von Eiern, Milch und Fleisch war kein Risiko zu erkennen (Mente 2009).

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Milchfett: gesättigt, aber gut für Herz und Figur

Fachdienst informiert immer noch falsch

Zum Thema Fett kursieren viele Halb- und Unwahrheiten, auch dann, wenn die Versender einer Meldung als kompetent gelten. So war kürzlich in einer Pressemeldung des Bonner aid infodienst zu lesen, tierische Lebensmittel enthielten "vor allem gesättigte Fettsäuren. Das betrifft reine Fette wie Butter, Gänse- oder Schweineschmalz genauso wie die versteckten Fette in Milch, Rindersteak, Hähnchenkeule & Co." Das ist falsch - lediglich beim Milchfett überwiegen die gesättigten Fettsäuren, bei allen anderen Fetten die ungesättigten.

Darauf hingewiesen meldet der AID nun als Korrektur: "Die meisten gesättigten Fettsäuren nehmen wir über Lebensmittel tierischen Ursprungs auf: Insbesondere fettreiche Fleischwaren, wie Wiener Würstchen, Streichwurst oder Salami, und fettreiche Milchprodukte, wie Käse und Sahne, tragen erheblich zu der deutschlandweit zu hohen Aufnahme gesättigter Fettsäuren bei."

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Kohlenhydrate schädigen Insulin-produzierende Zellen durch oxidativen Stress

Eine kohlenhydrathaltige, fettreiche Kost macht nicht nur dick, sondern begünstigt auch Diabetes. Wie ein Forscherteam um Hadi Al-Hasani vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) nun erstmalig zeigt, sind es jedoch die Kohlenhydrate und nicht die Fette, welche die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schädigen. In Verbindung mit einer fettreichen Ernährung erhöhen Kohlenhydrate den oxidativen Stress in den Zellen, lassen sie so schneller altern und damit auch früher sterben. Die neuen Daten tragen wesentlich dazu bei, die bisher nur wenig verstandenen molekularen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Diabetesentstehung aufzuklären.

Der zugehörige wissenschaftliche Artikel ist in der aktuellen Online-Ausgabe von Diabetologia erschienen (Dreja, T. et al.; 2009; DOI 10.1007/s00125-009-1576-4).

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Probiotika: Wundermittel oder Monster? - Einsatz nur bei bestimmte Erkrankungen sinnvoll

Individuelle Therapie und Dosierung notwendig.

Die Bedeutung der Darmflora bei bestimmten Erkrankungen wurde bereits um das Jahr 1900 entdeckt. Ebenso der Einsatz von lebenden Mikroorganismen, die bei der Therapie bestimmter Erkrankungen gesundheitsförderlich beim Menschen verwendet werden können. Diese sogenannten Probiotika werden aber erst seit den 80-er Jahren nach den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin erforscht und evaluiert, neuerdings auch bei schwerkranken Patienten auf Intensivstationen. Insgesamt gibt es derzeit acht direkte Studien zur Wirkung von Probiotika bei Schwerstkranken.

Die Ergebnisse sind unterschiedlich, drei Studien beurteilen den Einsatz positiv, drei ausgeglichen und zwei negativ. "Bestimmte Probiotikastämme, wie zum Beispiel Lactobazillus-Stämme können bei ausgewählten Erkrankungen und Patienten eine positive Wirkung haben," sagte Prof. Dr. Stephan C. Bischoff, Direktor des Institutes für Ernährungsmedizin der Universität Hohenheim in Stuttgart, anlässlich einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) im schwäbischen Irsee. So sei der Einsatz zum Beispiel bei akuten, infektiösen Durchfallerkrankungen, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa), beim Reizdarmsyndrom, bei Kleinkindern mit schwerer Darmentzündung und bei antibiotika- assoziiertem Durchfall durchaus sinnvoll. Metanalysen, die mehr als 1.000 Patienten eingeschlossen haben, hätten dies bestätigt. Wichtig sei, spezifisch zu schauen, wo Probiotika wirkungsvoll seien und sie nicht pauschal einzusetzen. So sei dagegen der Einsatz bei kritisch Kranken und Patienten auf einer Intensivstation sehr viel kritischer zu bewerten, da bei diesen Menschen häufig der Darm insgesamt so weit geschädigt sei, dass Probiotika dort eher schaden als helfen.

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Migräne: Bakteriengift hilft chronisch Kranken

Das Bakteriengift Botulinumtoxin A - besser bekannt als "Botox" - kann Patienten helfen, die unter einer chronischen Migräne leiden. Wie Experten heute auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Nürnberg berichteten, haben zwei große Studien gezeigt, dass die Injektion von kleinen Mengen Botulinumtoxin in Kopf-, Gesichts-, und Nackenmuskeln zu einer deutlichen Besserung des Leidens führt.

Bekannt und oft belächelt als Faltenstraffer für alternde Filmstars und dauergrinsende Manager steht dem Bakteriengift Botulinumtoxin A ("Botox") womöglich eine neue Karriere als Arzneimittel gegen die chronische Migräne bevor: So hat eine Studie mit fast 1400 europäischen und nordamerikanischen Patienten ergeben, dass Injektionen mit dem Toxin innerhalb von vier Wochen die  Zahl der Kopfschmerztage deutlich stärker verringerte, als die Injektion einer wirkungslosen Scheinsubstanz (Placebo).

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