Gesundheit

Assoziation zwischen Schlafapnoe und erektiler Dysfunktion

Nächtlicher Sauerstoffmangel beim Schlafapnoe-Syndrom ist mit erhöhtem Risiko für Erektionsstörungen assoziiert

In einer der umfangreichsten und aufwendigsten Studien zu diesem Thema haben Regensburger und Münchner Mediziner und Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und der erektilen Dysfunktion genauer untersucht. Hierzu wurden über 400 Patienten mit vermutetem Schlafapnoe-Syndrom einer detaillierten schlafmedizinischen Diagnostik (Polysomnographie) unterzogen und parallel dazu das Vorkommen erektiler und sexueller Störungen evaluiert.

Die Ergebnisse legen nahe, dass das Schlafapnoe-Syndrom, insbesondere der nächtliche Sauerstoffmangel, sehr viel stärker als bisher angenommen zur Entstehung einer erektilen Dysfunktion beiträgt. Zugleich allerdings weckt diese Beobachtung die Hoffnung, dass durch die Behandlung der nächtlichen Atempausen, beispielsweise mittels Atemmaske, sexuelle Funktionsstörungen selbst in Anwesenheit anderer schwerwiegender Begleiterkrankungen vermindert werden können. Diese Hypothese wollen die Mediziner jetzt in weiteren Studien überprüfen.

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Ess-Störungen keine Frauendomäne - jeder fünfte Betroffene ist ein Mann

Warnzeichen erkennen - Richtig darauf reagieren

In Deutschland leiden Schätzungen zufolge etwa 3,7 Millionen Menschen unter Untergewicht. Davon sind 100.000 an Magersucht und 600.000 an Ess-Brech-Sucht erkrankt. Aktuelle Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK) belegen, dass Ess-Störungen keine Domäne des weiblichen Geschlechts sind. Auch Männer erkranken immer öfter an der vermeintlichen Frauenkrankheit. Mittlerweile ist jeder fünfte Betroffene ein Mann.

Am häufigsten treten Ess-Störungen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren auf. Außerdem handelt es sich bei Ess-Störungen oftmals um ein unentdecktes Leiden. Die Probleme werden erst erkannt, wenn eine Behandlung im Krankenhaus unumgänglich ist. Nach Angaben der TK ist gut die Hälfte der Betroffenen, die mit Ess-Störungen stationär behandelt werden muss, zuvor im ambulanten Bereich nicht auffällig geworden.

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Australische Studie belegt: Bestimmte Honigsorten effektiver als Antibiotika

In einer bisher einzigartigen Studie haben Forscher der University of Sydney Beweise dafür gefunden, dass manche Honigsorten bei der Behandlung von oberflächlichen Wunden und Infektionen effektiver wirken als Antibiotika.

Antibiotika wirken in der Regel nur gegen bestimmte Bakterien. Die meisten Bakterien, die Infektionen in Krankenhäusern verursachen, sind noch dazu gegen mindestens ein Antibiotikum resistent. Die in der Studie eingesetzten Honigsorten wirkten jedoch gegen alle gestesteten Erreger, darunter auch multiresistente Bakterien. Was besonders entscheidend ist, die Bakterien passten sich nicht an und entwickelten keine Resistenz gegenüber dem Honig, wie dies bei Antibiotika der Fall ist.

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Ausreichendes Trinken ist ein Muss

Mediziner warnt: Hitzeperioden gefährden die Gesundheit

Wissenschaftler warnen, dass der Klimawandel eine der großen Gesundheitsgefahren im 21. Jahrhundert darstellt. Sommerliche Hitzeperioden mit über 40 Grad im Schatten belasten den menschlichen Organismus und können zu ernsthaften Problemen wie Schwindelanfälle, Herzrhythmusstörungen und Kreislaufkollaps, in Einzelfällen sogar zum Schlaganfall führen. "Ein Hauptrisiko ist Flüssigkeitsmangel, denn bei Hitze verliert der Körper große Mengen Flüssigkeit und wichtige Mineralien", erklärt Prof. Dr. med. Alexander Hartmann, leitender Oberarzt an der neurologischen / neurochirugischen Rehabilitationsklinik REHANOVA Köln. Um den Flüssigkeitsbedarf auszugleichen, ist ausreichendes Trinken ein Muss. Hartmann empfiehlt als optimalen Durstlöscher natürliches Mineralwasser: "Es bringt nicht nur den Flüssigkeitshaushalt ins Gleichgewicht, sondern liefert dem Körper zusätzlich wertvolle Mineralstoffe."

Schon unter normalen Bedingungen hält die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) 1,5 Liter bis 2 Liter Flüssigkeitsaufnahme pro Tag für angemessen. Bei großer Hitze sollte die Trinkmenge deutlich darüber hinausgehen. Hartmann weist darauf hin, dass Mineralwasser gerade bei großer Hitze das passende Getränk ist. "Es enthält keine Kalorien, so dass es bei hohen Temperaturen unbedenklich in großen Mengen getrunken werden kann. Besonders geeignet sind vor allem Mineralwässer mit hohem Gehalt an Natrium und Magnesium, da der Körper diese Mineralstoffe in besonders großer Konzentration über den Schweiß verliert."

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Kompressionsstrümpfe schützen nicht vor Thrombosen nach Schlaganfall

Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft warnt: Kompressionsstrümpfe schützen nicht vor Thrombosen nach Schlaganfall

Die in Krankenhäusern übliche Praxis, bettlägerige Patienten durch Kompressionsstümpfe vor Thrombosen und lebensgefährlichen Lungenembolien zu schützen, erfüllt bei Schlaganfallpatienten ihren Zweck nicht. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine größere Studie. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) fordert deshalb eine Umsetzung dieser Erkenntnisse in den klinischen Alltag.

"Thrombosen sind eine gefürchtete Komplikation nach schweren Schlaganfällen", berichtet Professor Dr. med. Martin Grond, Chefarzt am Kreisklinikum Siegen und 2. Vorsitzender der DSG. "Die bettlägerigen Patienten sind besonders gefährdet, weil der Blutfluss in den Venen verlangsamt ist", so Grond weiter. Bei einer Halbseitenlähmung ist dies insbesondere durch den Ausfall der "Muskelpumpe" verursacht: Es fehlen die Bewegungen der Beinmuskeln, die normalerweise den Transport des Blutes in den Venen unterstützen. Fließt das Blut zu langsam, können sich Gerinnsel bilden und die Vene verlegen. Es kommt zur Thrombose. Teile des Gerinnsels können dann in die Lunge abgeschwemmt werden, wo sie eine lebensgefährliche Lungenembolie auslösen.

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Einer von weltweit 25 Todesfällen auf Alkohol zurückführbar

Psychologieprofessor der TUD veröffentlicht im Medizinjournal LANCET

Weltweit wird einer von 25 Todesfällen durch Alkoholkonsum verursacht, ebenso fünf Prozent aller Krankheiten. Die Krankheitslast steigt mit der durchschnittlich konsumierten Alkoholmenge unweigerlich an.

Dies geht aus einer weltweiten Studie eines Wissenschaftlerteams um Professor Jürgen Rehm hervor, der am Institut für Klinische Psychologie der TU Dresden und am Centre for Addiction and Mental Health in Toronto lehrt und forscht. Die Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen LANCET Edition veröffentlicht und eröffnen eine ganze Artikelserie zum Thema Alkohol.

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Passivrauchen führt bei Kindern zu Entzündungsreaktionen

Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht

Sind Kinder Zigarettenrauch ausgesetzt, zeigen bestimmte Entzündungs- und Stoffwechselmarker im Blut Veränderungen, die im fortgeschrittenen Lebensalter das Risiko von Arteriosklerose und damit von Herz- Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. Bei Erwachsenen sind diese Veränderungen bereits bekannt, bei Kindern gab es bisher kaum Erkenntnisse dazu. Die Studie der Wissenschaftler aus Ulm und Stuttgart, die im renommierten European Heart Journal erscheint, zeigt nun deutliche Hinweise auf biochemische Veränderungen durch Passivrauchen bereits im Kindesalter.

In einer Querschnittstudie analysierten die Wissenschaftler Blutwerte von 383 Viertklässlern aus Routineuntersuchungen der Beobachtungsgesundheitsämter des baden-württembergischen Landesgesundheitsamtes und setzten sie mit Ergebnissen eines Elternfragebogens in Zusammenhang. Rauchten die Eltern mehr als 10 Zigaretten am Tag, zeigten sich mehrere Entzündungsmarker im Blut der Kinder erhöht. Bestimmte Stoffwechselmarker, die funktionierende Stoffwechselvorgänge anzeigen, waren dagegen abgesenkt. "Diese Anhäufung von negativen Veränderungen erhöht das Risiko der Kinder, vorzeitig an Arteriosklerose zu erkranken. Dabei bilden sich an den Wänden der Blutgefäße Ablagerungen (sog. Plaque), die unter bestimmten Bedingungen an der Oberfläche einreißen und durch die Auflagerung eines Blutgerinnsels im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen können", erklärt Prof. Dr. Wolfgang Koenig, senior author der Studie und Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin II (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Vinzenz Hombach).

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Längs oder Quer: Welcher Schnitt ist besser bei Bauchoperationen?

Kein Unterschied bei Heilungsverlauf und Schmerz nach der Operation / Komplikationsrate gleich außer Wundinfektion / Heidelberger Wissenschaftler veröffentlichen in "Annals of Surgery"

Eine ungewöhnliche Studie an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg hat erstmals untersucht, ob die Schnittführung bei einer großen Bauchoperation Auswirkung auf die Ergebnisse hat. Weder Arzt noch Patient wussten, wie der Schnitt gesetzt worden war. Die Studie an 200 Patienten hat gezeigt, dass Schmerzempfinden und Heilungsverlauf unabhängig davon sind, wie  die Bauchhöhle eröffnet wurde. Auch Komplikationen traten gleich häufig auf, abgesehen von Wundinfektionen, die möglicherweise wegen Durchblutungsproblemen bei der Quer-Inzision häufiger waren. Die Empfehlung der Heidelberger Chirurgen lautet deshalb, dass der Chirurg individuell je nach Krankheitsbild über die Schnittführung entscheiden sollte. Schnittführung bislang noch nicht wissenschaftlich untersucht

Chirurgische Eingriffe in der Bauchhöhle werden heute oft minimal- invasiv, das heißt mit Hilfe der "Schlüsselloch-Chirurgie", durchgeführt. Bei größeren Operationen muss der Bauch jedoch nach wie vor mit einem langen Schnitt eröffnet werden. "Ob dieser Schnitt quer oder längs durchgeführt wird, hängt in erster Linie von der Vorliebe des Chirurgen ab und ist bislang noch nie wissenschaftlich untersucht worden", erklärt Professor Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg.

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Frauen erklären Kopfschmerzen anders als Männer

Behandlung von Migräne und Kopfschmerz sollte geschlechtsspezifisch ausgerichtet sein

Frauen haben andere Erklärungen für ihre Kopfschmerzen als Männer. Das ergab eine große internetbasierte Umfrage an über 6.500 Migräne- Patienten, die von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), der deutschen Sektion der International Headache Society und in Zusammenarbeit mit MSD (Merck Sharp & Dohme) durchgeführt wurde. Sie beschäftigte sich mit der Frage nach den Auslösern von Kopfschmerz, hier Migräne-Attacken. Dazu wurden die Patienten gebeten, eine Auswahl aus einer Reihe von Antworten zu treffen, mehrfache Nennungen waren möglich.

Zum Katalog gehörten unter anderen die Fragen nach Auslösern wie Wetterfühligkeit, täglichem Stress, hormonelle Gründe, familiäre Disposition und mehrere andere. "Frauen gaben im Mittel mehr verschiedene Auslöser für ihre Kopfschmerzen an als Männer," sagte Prof. Dr. Andreas Straube von der DMKG, der die Studie betreute. Die befragten 5.800 Frauen gaben vorwiegend Stress (92,3 %) (bei den Männern waren es 87 %) als Ursache an sowie Veränderungen der Halswirbelsäule (Frauen 57,3 % und Männer 50,8 %) und hormonelle Faktoren. Männer (ca. 800 wurden befragt) dagegen sahen einen Zusammenhang mit früher erlittenen Schädel-Hirn-Verletzungen öfter als relevanten Auslöser an (Männer 7,1%, Frauen 3,9%).

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Ultraschall verbessert Früherkennung bei Brustkrebs

DEGUM empfiehlt Sonografie

Die Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust verbessert bei Frauen mit dichtem Gewebe die Früherkennung von Brustkrebs. Bei einer solchen Mammasonografie liegt die Erkennungsrate, das zeigen Studien, bei bis zu 88 Prozent. Die Karzinom-Nachweisquote bei der röntgenologischen Mammografie hingegen liegt bei 56 Prozent. Die Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust durch den Frauenarzt muss deshalb Bestandteil der Brustkrebsfrüherkennung bleiben, fordern Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin

Frauen zwischen 50 und 69 Jahren haben heute im Rahmen von Reihenuntersuchungen Anspruch auf eine Röntgenuntersuchung der Brust. "Die Mammasonografie ist dennoch als gleich- und nicht nachrangige Methode zur Mammografie zu betrachten", betont Professor Dr. med. Eberhard Merz, Frankfurt, vom Vorstand der DEGUM. Ohne Zweifel stelle das Mammografie-Screening einen großen Fortschritt in der Frühdiagnostik des Brustkrebses dar, so der Frauenarzt. "Es darf aber nicht der Eindruck entstehen, als löse die Röntgenuntersuchung allein das Problem der Brustkrebsfrüherkennung", setzt Merz hinzu.

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Kardiologen fordern umfassende Behandlung bei Vorhofflimmern

Ergebnis der AFNET-EHRA-Konsensuskonferenz

Vorhofflimmern ist eine fortschreitende und an Häufigkeit zunehmende Volkskrankheit. In Deutschland sind rund eine Million Menschen betroffen. Vorhofflimmern erhöht das Schlaganfallrisiko, beeinträchtigt die Lebensqualität und ist mit einem vorzeitigen Versterben assoziiert. Doch diese Folgen der Rhythmusstörung können durch die aktuell verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten einschließlich der modernen rhythmuserhaltenden Therapie nicht zuverlässig verhindert werden. Experten fordern deshalb eine frühere und umfassendere Versorgung von Vorhofflimmerpatienten. Dies ist das Ergebnis eines internationalen Expertengipfels.

Veranstaltet wurde die Konsensuskonferenz, an der im Oktober 2008 rund 70 Vorhofflimmerspezialisten aus Wissenschaft und Industrie teilnahmen, gemeinsam vom Kompetenznetz Vorhofflimmern (AFNET) und der European Heart Rhythm Association (EHRA). Initiatoren sind die Kardiologen Günter Breithardt und Paulus Kirchhof aus Münster sowie John Camm aus London und Harry Crijns aus Maastricht. Die Ergebnisse der Konferenz wurden nun im European Heart Journal (executive summary [2]) und im Europace Journal (full paper [1]) publiziert und auf dem Europace Kongress in Berlin vorgestellt.

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