Längs oder Quer: Welcher Schnitt ist besser bei Bauchoperationen?
Kein Unterschied bei Heilungsverlauf und Schmerz nach der Operation / Komplikationsrate gleich außer Wundinfektion / Heidelberger Wissenschaftler veröffentlichen in "Annals of Surgery"
Eine ungewöhnliche Studie an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg hat erstmals untersucht, ob die Schnittführung bei einer großen Bauchoperation Auswirkung auf die Ergebnisse hat. Weder Arzt noch Patient wussten, wie der Schnitt gesetzt worden war. Die Studie an 200 Patienten hat gezeigt, dass Schmerzempfinden und Heilungsverlauf unabhängig davon sind, wie die Bauchhöhle eröffnet wurde. Auch Komplikationen traten gleich häufig auf, abgesehen von Wundinfektionen, die möglicherweise wegen Durchblutungsproblemen bei der Quer-Inzision häufiger waren. Die Empfehlung der Heidelberger Chirurgen lautet deshalb, dass der Chirurg individuell je nach Krankheitsbild über die Schnittführung entscheiden sollte. Schnittführung bislang noch nicht wissenschaftlich untersuchtChirurgische Eingriffe in der Bauchhöhle werden heute oft minimal- invasiv, das heißt mit Hilfe der "Schlüsselloch-Chirurgie", durchgeführt. Bei größeren Operationen muss der Bauch jedoch nach wie vor mit einem langen Schnitt eröffnet werden. "Ob dieser Schnitt quer oder längs durchgeführt wird, hängt in erster Linie von der Vorliebe des Chirurgen ab und ist bislang noch nie wissenschaftlich untersucht worden", erklärt Professor Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg.