Gesundheit

Neue Behandlungsmethode für ADHS

Hyperaktive Kinder können an Studie teilnehmen

Am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen wird eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützte Studie durchgeführt, die die Wirksamkeit neuer Behandlungsmethoden für Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) überprüft. Diese Studie wird von der DFG mit 1,2 Mio. Euro gefördert und parallel an den Universitäten Mannheim/Heidelberg, Frankfurt, Göttingen und Tübingen durchgeführt.

ADHS ist die am weitesten verbreitete psychische Störung des Kindes- und Jugendalters und bleibt bei einem Teil der Betroffenen auch im Erwachsenenalter erhalten. Diese Störung wird im Allgemeinen mit Medikamenten behandelt. Als ergänzende oder als alternative Therapie hat sich in den letzten Jahren Biofeedback als zunehmend vielversprechende Methode erwiesen. Hierbei lernen Kinder Körperfunktionen, die aufgrund der ADHS beeinträchtigt sind, selbst zu regulieren. Ein Computerprogramm meldet ihnen die kritischen Parameter wie z. B. die Muskelspannung oder die Aktivität ihres Gehirns zurück, so dass die Patienten schrittweise lernen, die gewünschte Veränderung selbst vorzunehmen. Gegenstand der Studie ist, inwiefern diese Selbststeuerung zu einer Verringerung der Symptome von Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit führt.

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Räuspern schadet der Stimme

Wie trainiere und pflege ich meine Stimme? - VBG gibt praktische Tipps

Wer etwas zu sagen hat, braucht seine Stimme - egal ob im Alltag oder in der Arbeitswelt. Vor allem in Dienstleistungsberufen ist die Stimme ein wesentliches Arbeitsinstrument. Doch trotz der großen und wachsenden Bedeutung wird die Pflege der Stimme oft vernachlässigt - Stimmbeschwerden oder sogar Stimmstörungen können die Folge sein.

Aber warum kommt es zu gesundheitlichen Problemen wie andauernder Heiserkeit? "Während die Belastung für die Stimme steigt, sinkt die erforderliche Regenerationszeit" erklärt Dr. Jens Petersen, Arbeitsmediziner bei der gesetzlichen Unfallversicherung VBG. Wissenschaftler unterscheiden zwischen Arbeits- und individuellen Faktoren, die die Stimme belasten. Zu den Arbeitsfaktoren gehören unter anderem Zeitdruck oder störende Hintergrundgeräusche. Zu den individuellen Faktoren zählen eine falsche Atemtechnik oder auch Lebensgewohnheiten, wie das Rauchen.

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Das BfR rät: Kleine Kinder sollten keine Rohmilch trinken

Hofbesuch ohne Bauchschmerzen

Bauernhöfe sind gerade in der Sommerzeit beliebte Ausflugsziele für Kindergartengruppen und Schulklassen. Manchmal hat der Ausflug jedoch unerwünschte Folgen: Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) werden immer wieder Krankheitsausbrüche gemeldet, die durch den Verzehr von Rohmilch während solcher Ausflüge ausgelöst werden.

Rohmilch kann Krankheitserreger wie EHEC-Bakterien oder Campylobacter enthalten. Die Bakterien lösen Infektionen aus, die insbesondere bei kleinen Kindern zu schweren gesundheitlichen Schäden führen können.

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Hormone beschleunigen Gelenkverschleiß

Übergewichtige schaden ihren Hüft- und Kniegelenken nicht nur durch die überflüssigen Pfunde, die darauf lasten. Nach neueren Untersuchungen tragen auch vom Fettgewebe abgesonderten Hormone zur Zerstörung des Gelenkknorpels bei. Gelingt es, diese Zusammenhänge weiter zu erforschen, könnten optimierte Therapien den häufig vorkommenden Gelenkverschleiß reduzieren, so die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).

Viele Menschen, die eine neue Hüfte oder ein künstliches Kniegelenk benötigen, sind übergewichtig. "Nach einer britischen Untersuchung sind ein Viertel aller Gelenkersatzoperationen an der Hüfte und zwei Drittel der Operationen am Kniegelenk auf Übergewicht und Fettleibigkeit in der Bevölkerung zurückzuführen", berichtet DGE- Pressesprecher Professor Dr. med. Helmut Schatz, Bochum: Es läge nahe, dies auf die Überbeanspruchung der Gelenke durch das hohe Gewicht zurückzuführen. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass Hormone dabei ebenfalls eine Rolle spielen.

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Volkskrankheit Depression: Verbesserung der Diagnostik und Therapie

DGPPN federführend: Erstmals kombinierte Behandlungs- und Versorgungsleitlinie zur unipolaren Depression

Depressionen zählen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zu den häufigsten psychischen Leiden überhaupt. Hochrechnungen zufolge wird die Depression im Jahre 2030 in den industrialisierten Ländern auf Rang 1 der Krankheiten stehen, an denen Menschen leiden. Allein in Deutschland sind bereits heute schätzungsweise fünf Prozent der Bevölkerung, also etwa vier Millionen Menschen, betroffen.

Trotz dieser hohen Zahl wird die Volkskrankheit Depression in der Hälfte der Fälle nicht diagnostiziert und deshalb oft nur unzureichend oder gar nicht behandelt, obwohl die Möglichkeiten der Behandlung in den vergangenen Jahren immer besser geworden sind. Um die Defizite in der Versorgung abzubauen und das wissenschaftlich-medizinische Know- how in Diagnostik und Therapie nachhaltig zu verbessern, hat die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) gemeinsam mit anderen Institutionen und Organisationen eine neue evidenzbasierte Leitlinie zur unipolaren Depression erarbeitet.

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Wirkstoff aus Grünem Tee schützt vor HIV-Übertragung aus Samen

Hamburger Forscher entdeckten, dass ein Wirkstoff aus Grünem Tee die Infektiosität von HIV-1 im Laborexperiment drastisch senkt. Ilona Hauber und ihre Kollegen vom Heinrich-Pette-Institut (HPI; www.hpi-hamburg.de) in Hamburg postulieren, dass dieser Hemmstoff, wenn er in konzentrierter Form in mikrobiziden Vaginalcremes enthalten ist, vor der sexuellen Übertragung von HIV schützen könnte. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Virologen jetzt im renommierten Fachjournal PNAS (online Early Edition 18. Mai 2009).

Ulmer Wissenschaftler hatten vor 2 Jahren erkannt, dass im menschlichen Samen feinste Fäden, so genannte amyloide Fibrillen, enthalten sind, die mit HIV und der Zelloberfläche wechselwirken. Dies geschieht, in dem sich HIV in das Proteinnetz der Fibrillen einlagert, dadurch nah an die Zelloberflächen gelangt und so eine effektive Infektion von Zellen ermöglicht wird. Die Fibrillen heißen abgekürzt SEVI (Semen-derived Enhancer of Viral Infection) und sind Abbauprodukte eines Proteins, das in hohen Mengen im Samen enthalten ist. Mit Hilfe von SEVI erhöht sich die Infektiosität von HIV drastisch. Ein Hemmstoff, der SEVI im Samen abbaut und unschädlich macht, könnte somit auch die Ansteckung mit HIV bei der sexuellen Übertragung verringern, so war die Idee der Hamburger Forscher.

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Rolle des Gehirns bei der Entstehung des Diabetes

Im Gehirn regulieren komplexe Mechanismen den Energiestoffwechsel. Sie sorgen unter anderem dafür, dass Organe ausreichend Blutzucker erhalten. Diese Vorgänge könnten einen größeren Einfluss auf Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas und Diabetes Typ 2 haben, als bisher angenommen. In wieweit die im Tierexperiment nachgewiesenen Zusammenhänge auch auf Menschen übertragbar sind, war eines der Themen der 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes- Gesellschaft vom 20. bis 23. Mai 2009 im Congress Centrum Leipzig.

Neben dem Insulin gehört Leptin, das in den Fettzellen gebildet wird, zu den wichtigsten Hormonen des Energiestoffwechsels. "Beide informieren das Gehirn ständig über die im Fettgewebe vorhandenen Energievorräte des Körpers", erläutert Professor Dr. med. Jens Brüning, Leiter der Abteilung für Mausgenetik und Metabolismus, Institut für Genetik der Universität zu Köln. Beide Hormone gelangen mit dem Blut ins Gehirn. Sie wirken dort auf eine Ansammlung von Nervenzellen - den sogenannten Nucleus arcuatus. Er befindet sich mitten im Gehirn, im Hypothalamus, wo auch andere Körperfunktionen wie Temperatur oder Tag-Nacht-Rhythmus kontrolliert werden.

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Auch Sportmuffel können dem Herzinfarkt entgehen

Mehr Bewegung und weniger Kalorien: Forscher am Universitätsklinikum Essen haben jetzt ergründet, warum diese einfache Formel den Körper vor Herzinfarkten schützen kann.

Der demographische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor neue Herausforderungen: Dank der verbesserten medizinischen Versorgung wird die Menschheit in der westlichen Welt immer älter. Mit steigendem Alter potenziert sich jedoch auch die Gefahr, einen schweren Herzinfarkt zu erleiden. Ein natürlicher Schutzmechanismus, den das Herz in sich trägt, geht nach und nach verloren. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Dieser Verlust der "Kardioprotektion", wie die angeborene Herzschutzfunktion in der Medizin genannt wird, lässt sich rückgängig machen - und zwar mit einem ganz einfachen Rezept: Viel Bewegung und kalorienreduziertes Essen bringen die Herzmuskeln wieder auf Trab.

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Weizengras - gesundes Grün?

Karlsruher Ernährungsstudie untersucht Gesundheits-Effekte von Weizengras

Eine Fülle von Gesundheitsratgebern widmet sich dem Einsatz von Weizengras-Saft als natürliches Heilmittel. Nicht selten wird es darin als wahres Gesundheitselexir angepriesen. Unter Weizengras versteht man das grüne Weizen-Pflänzchen, das noch vor dem Sprießen, also bevor die typischen Ähren entstehen, geerntet wird. Weizengras kann frisch als Saft oder in Form eines Nahrungsergänzungsmittels verzehrt werden. Wissenschaftlich fundierte Studien zu gesundheitlich relevanten Wirkungen von Weizengras gibt es bisher jedoch kaum. Was tatsächlich hinter dieser neuen "Gras-Wellness" steckt, haben Wissenschaftler des Max Rubner-Instituts in einem aktuellen Forschungsprojekt zusammen mit Lebensmittelverfahrenstechnikern der Universität Karlsruhe und der Pfälzer Walter-Mühle untersucht. Hierzu verzehrten im Rahmen einer Ernährungsstudie 55 übergewichtige Männer mittleren Alters mit einem erhöhten Cholesterinspiegel vier Wochen lang Weizengras-Produkte, die mit verschiedenen Verfahren hergestellt waren. In Blutproben der Teilnehmer wurde schließlich untersucht, inwiefern Weizengras- Inhaltsstoffe vom Körper aufgenommen werden können und ob Risikofaktoren, die mit der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhängen, beeinflusst werden.

Zwar konnte ein solcher Einfluss nicht nachgewiesen werden, es stellte sich jedoch heraus, dass Weizengras eine exzellente Aufnahmequelle für Lutein ist, ein Pflanzeninhaltsstoff im Weizengras, eng verwandt mit beta-Carotin, dem bekannten Farbstoff in der Möhre. Lutein schützt vor freien Radikalen und hat, so vermutet man heute, eine besondere Schutzfunktion für das Auge und den Sehvorgang, da Lutein in großen Mengen in die Netzhaut des Auges eingelagert wird und den "gelben Fleck" erst gelb macht. Die Ergebnisse sollen schließlich in die Tat umgesetzt werden: Die Forschungspartner suchen nun nach Möglichkeiten, schmackhafte Lebensmittel zu entwickeln, die Weizengras enthalten und dem Verbraucher als Luteinquelle zur Verfügung stehen sollen.

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Diagnose HIV: nach wie vor hohe Zahl

Für das Jahr 2008 sind dem Robert Koch-Institut insgesamt 2.806 HIV-Neudiagnosen gemeldet worden. Gegenüber dem Jahr 2007 (2.774 Neudiagnosen) bedeutet dies keine nennenswerte Veränderung. „Die nach wie vor hohe Zahl zeigt, dass Prävention und Forschung weiterhin wichtig sind“, meint Jörg Hacker, Präsident des RKI. Allerdings gibt es regional abweichende Entwicklungen. Der neue Jahresbericht mit umfangreichen Daten zu HIV-Infektionen und AIDS-Erkrankungen ist im Epidemiologischen Bulletin 21/2009 veröffentlicht worden und auf den RKI-Internetseiten abrufbar (www.rki.de).

Angaben zum Infektionsweg lagen für 85 % der im Jahr 2008 neu diagnostizierten HIV-Infektionen vor. Darunter stellen Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), mit 65 % unverändert die größte Gruppe. Hier ist die Zahl der Neudiagnosen im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr (2007) praktisch unverändert - 1.555 beziehungsweise 1.552 (im Jahr 2007 musste bei den MSM noch ein Anstieg um 12 % gegenüber 2006 registriert werden).

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Aids ist nicht besiegt - aber Prävention zeigt Erfolge

Die neuen Daten der Repräsentativerhebung "Aids im öffentlichen Bewusstsein 2008" der  Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen einen weiteren Anstieg des Schutzverhaltens in der Bevölkerung. Auch die Kondomabsatzzahlen liegen im Jahr 2008 auf dem Rekordniveau von 215 Millionen Stück. Dennoch muss der Kampf gegen die HIV-Ausbreitung in Deutschland mit aller Kraft weitergeführt werden, um die positive Entwicklung zu festigen und idealerweise weiter zu verbessern

Die neuen Daten der Repräsentativerhebung "Aids im öffentlichen Bewusstsein 2008", mit der die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) regelmäßig Wissen, Einstellungen und Verhalten der Bevölkerung im Hinblick auf HIV/Aids sowie die Reichweiten der Aufklärungsmaßnahmen untersucht, zeigen einen weiteren Anstieg des Schutzverhaltens in der Bevölkerung.

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