Gesundheit

Acrylamid: auch kein Hirnkrebs

Der Verzehr von Acrylamid über die Nahrung löst keinen „Gehirnkrebs“ aus. Das berichten Wissenschaftler der Universität Maastricht in der Fachzeitschrift „Cancer Epidemiology Biomarkers & Prevention“. Sie hatten Studienteilnehmer über mehr als 16 Jahre begleitet, sie nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und das Auftreten von Hirntumoren registriert. Sie fanden keinerlei Zusammenhang zur Acrylamidaufnahme.

Diese Studie belegt erneut, dass von Acrylamid in Brot, Kaffee, Kartoffelchips, Keksen und „Pommes“ kein Krebsrisiko ausgeht.

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Gewicht verloren, HbA1c gesenkt und an Lebensqualität gewonnen

Aktivste Typ-2-Diabetikerin zeigt - das 12-Wochen-Programm der EigenInitiative wirkt

In drei Monaten zu besseren Blutzuckerwerten, weniger Gewicht und mehr Lebensqualität: Die Teilnehmer der ROSSO-Praxisstudie verloren im Schnitt 2,3 Kilogramm Gewicht und 4,2 Zentimeter Taillenumfang. Seit August 2009 können Interessierte das Programm kostenlos von Montag bis Freitag von 14 bis 16 Uhr unter 0800-99 88 783 anfordern.

734,5 Kilogramm Körpergewicht verloren die 327 Teilnehmer der ROSSO-Praxisstudie insgesamt mit Hilfe des 12-Wochen-Programms. Durch eine strukturierte Blutzucker-Selbstkontrolle, ausreichend Bewegung und ausgewogene Ernährung konnten sie den Blutzuckerlangzeitwert HbA1c durchschnittlich um 0,3 Prozentpunkte senken, was auf eine deutliche Verbesserung des mittleren Blutzuckerspiegels hinweist. Auch LDL-Cholesterinspiegel und Blutdruck verbesserten sich. Dies kann helfen, Folgeerkrankungen vorzubeugen. Die Teilnehmer legten zusammen mehr als zwölf Millionen Schritte zurück. Pro Person waren das etwa 8.000 Schritte täglich, über 2.000 mehr als vorher. Nicht in Zahlen ausdrücken lässt sich die dadurch gewonnene Lebensqualität.

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Antidepressiva: Nutzen von SNRI belegt

Venlafaxin und Duloxetin lindern Beschwerden besser als ein Scheinmedikament

Ob Patientinnen und Patienten mit Depressionen von Medikamenten aus der Wirkstoffklasse der selektiven Serotonin-und Noradrenalin- Wiederaufnahmehemmer (SNRI) profitieren, hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) untersucht. In Deutschland sind bisher zwei dieser Wirkstoffe als Antidepressiva zugelassen: Venlafaxin und Duloxetin. Am 18. August 2009 hat das Institut seinen Abschlussbericht vorgelegt. Demnach ist der Nutzen beider Wirkstoffe gegenüber einem Scheinmedikament (Placebo) belegt: Die Patientinnen und Patienten sprechen besser auf die Therapie an und leiden weniger unter den Beschwerden ihrer Depression. Außerdem gibt es Hinweise, dass beide Substanzen nicht nur die Symptome lindern, sondern auch vor Rückfällen schützen. Wechselspiel biologischer und psychosozialer Faktoren

Es gibt unterschiedliche Annahmen, wann und wie Depressionen entstehen. Die möglichen Ursachen und Einflussfaktoren sind vielfältig. Unbestritten ist, dass das sogenannte Vollbild einer Depression aus einem komplexen Zusammenspiel biologischer und psychosozialer Faktoren entsteht. Es gibt Hinweise, dass eine veränderte oder verminderte Übertragung bestimmter Botenstoffe im zentralen Nervensystem eine Rolle spielt. Hier setzen die meisten medikamentösen Therapien an. Bei der vergleichsweise neuen Wirkstoffklasse der SNRI sollen gleich zwei dieser Botenstoffe (Neurotransmitter) beeinflusst werden: Sie hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin.

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Blutdruckmittel gegen Multiple Sklerose?

Entzündungen und Lähmungen im Tiermodell rückgängig gemacht / Heidelberger Neurologe veröffentlicht in den "Proceedings of the National Academy of Sciences"

Gängige Blutdruckmittel können im Tiermodell Entzündungsherde heilen, wie sie in ähnlicher Form bei der Multiplen Sklerose (MS) vorkommen. Diese Entdeckung hat Privatdozent Dr. Michael Platten, Leitender Oberarzt der Abteilung Neuroonkologie am Universitätsklinikum Heidelberg und Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe Experimentelle Neuroimmunologie am Deutschen Krebsforschungszentrum mit seinem Team in Kooperation mit Wissenschaftlern der Stanford University in Kalifornien gemacht: Als ACE-Hemmer und AT1R-Blocker bezeichnete Blutdruckmittel können das Auftreten von Entzündungsherden bei Mäusen unterdrücken, die an einer der Multiplen Sklerose (MS) vergleichbaren Autoimmunerkrankung leiden. Die Ergebnisse werden zusammen mit einer zeitgleich eingereichten Publikation einer Bochumer Arbeitsgruppe, die ebenfalls die neue Rolle der ACE-Hemmer stützt, in den "Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)" veröffentlicht.

Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) ist ein System von Botenstoffen und Rezeptoren, das den Blutdruck im Körper reguliert. Das Angiotensin-converting-Enzym (ACE) stellt das Blutdruck erhöhende Angiotensin II her, das seine Wirkung hauptsächlich über den Angiotensin-1-Rezeptor (AT1R) entfaltet. Medikamente, die das Enzym ACE hemmen oder den Rezeptor AT1R blockieren werden millionenfach angewendet, um den Blutdruck zu senken. Wissenschaftliche Versuche und klinische Beobachtungen haben den Verdacht erhärtet, dass das RAAS auch bei immunologischen Prozessen eine ausschlaggebende Rolle spielt.

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Warum Butter gesund ist

Dass sie den Cholesterinspiegel erhöht, hat die Wissenschaft widerlegt. Dennoch sollten Verbraucher genau prüfen, für welches Streichfett sie sich entscheiden, berichtet HEALTHY LIVING

Ob Schulbrot, Schrippe oder Sandwich - Tag für Tag schmieren wir Brote. Fast immer drauf: Butter oder Margarine. Doch was ist gesünder, worauf sollten wir beim Kauf achten? Die neue Ausgabe des Gesundheitsmagazins HEALTHY LIVING (09/2009 gibt aktuelle Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Streichfette.

Für die Verwendung von Butter spricht, dass sie eines der natürlichsten Lebensmittel überhaupt ist. Sie enthält Vitamin D, A, E und K und ist leicht verdaulich. Das erscheint paradox - ein leicht verdauliches Fett -, ist aber tatsächlich so. Denn Butter besteht zwar zu etwa 50 Prozent aus gesättigten Fettsäuren, diese sind jedoch vor allem "kurzkettig" und damit einfacher aufzuspalten. Selbst die Angst vor Cholesterin hat sich inzwischen als unbegründet herausgestellt, berichtet HEALTHY LIVING. Wie eine Studie der Harvard University (USA) zeigt, beeinflusst eine butter- und eihaltige Ernährung den Cholesterinspiegel nur gering. Viel deutlichere Effekte haben die genetische Veranlagung, das Alter oder die Bewegung.

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Molekularer Schalter gegen akute Leberentzündung

Hoffnungen auf eine bessere Therapie bei akuter Hepatitis und geringere Transplantationsrate bei betroffenen Patienten.

"Für die Erforschung der akuten Hepatitis ist das ein Super-Erfolg", freut sich Prof. Dr. Alexander Gerbes, stellvertretender Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Ludwig-Maximilians- Universität (LMU) am Campus Großhadern. Und meint eine neue Strategie, mit der sich die überschießende Entzündung in der Leber womöglich eines Tages bekämpfen lässt. Die akute Leberentzündung trifft vor allem junge Menschen und kann mit schweren Leberschäden einhergehen. Schlimmstenfalls hilft dann nur eine Lebertransplantation.  Noch aber hat das Team um Prof. Gerbes am Leber Centrum München (lcm) das neue Verfahren "nur" an Mäusen getestet - da allerdings mit großem Erfolg.

Konkret geht es um einen so genannten Transkriptionsfaktor, der im Krankheitsgeschehen der akuten Hepatitis eine zentrale Rolle spielt und NF-KappaB genannt wird. Unter diesem Kürzel wird eine Gruppe von Molekülen zusammengefasst, die eine Vielzahl von Genen an- oder ausschalten. "Gerade in den Kupffer-Zellen der Leber ist NF-KappaB bei der akuten Hepatitis hoch aktiv", sagt Prof. Gerbes. Überaktiv, um genau zu sein, weshalb Forscher schon seit längerer Zeit nach Möglichkeiten suchen, den Faktor gezielt nur in den Kupffer-Zellen zu hemmen. Die Kupffer-Zellen sorgen in der Leber dafür, dass Stoffwechselprodukte oder Bakterien aus dem Pfortaderblut herausgefischt und entsorgt werden.

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Die erstaunliche Wirkung von Cannabis auf die Morphin-Abhängigkeit

THC ist der Hauptwirkstoff der Hanfpflanze. Wird dieser in Ratten injiziert, die seit der Geburt von ihren Muttern getrennt sind, verlieren diese Jungtiere ihre Abhangigkeit von Opiaten (Morphin, Heroin). Diese Ergebnisse von Valerie Dauge und ihrer Arbeitsgruppe des Labors fur Physiopathologie der ZNSKrankheiten (UPMC / CNRS / Inserm) wurden in der Fachzeitschrift Neuropsychopharmacology vom 24. Juni 2009 veroffentlicht [1]. Sie konnten zur Entwicklung therapeutischer Alternativen von Ersatztherapien fuhren.

Zur Untersuchung der psychischen Erkrankungen haben die Neurobiologen Tiermodelle entwickelt, wie zum Beispiel das Model der Trennung Mutter/Neugeborenes. Bei diesem Model werden die Ratten taglich mehrere Stunden von ihren Muttern getrennt, was spater zu einer langfristigen Hirnfunktionsstorung fuhren kann. Die Arbeitsgruppe um Valerie Dauge hat die Auswirkungen dieser Trennung, verbunden mit THCInjektionen, auf das Verhalten gegenuber Opiaten analysiert.

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L-Arginin bessert Fitness der Blutgefäße

Chinesische Wissenschaftler bestätigten in einer Analyse mehrerer Studien, dass der Eiweißbaustein L-Arginin bei Patienten mit gestörter Endothelfunktion Gefäßverengungen vorbeugen kann.

Erkrankungen der Blutgefäße und des Herzens sind nach wie vor Todesursache Nummer Eins in Deutschland. Der Eiweißbaustein L-Arginin wirkt gefäßerweiternd und kann somit Gefäßverengungen vorbeugen. Dies bestätigten jetzt Wissenschaftler aus China, die mehrere ausgewählte Studien zum Thema analysierten. Während sich die Blutgefäße gesunder Menschen bei erhöhtem Blutfluss erweitern, um den Blutdruck konstant zu halten, ist eine derartige Reaktion bei Patienten mit gestörter Endothelfunktion vermindert. Diese profitierten in den untersuchten Studien von einer oralen Gabe L-Arginin. So passten sich deren Blutgefäße bereits nach drei bis sechs Monaten besser an einen erhöhten Blutfluss an, als noch zu Beginn des Beobachtungszeitraums. Gesunde Personen zeigten hingegen keine zusätzliche Verbesserung.

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Studie belegt: Nutzen der Krebsfrüherkennung in Europa deutlich überschätzt

Deutsche Patienten besonders schlecht informiert

Interviews mit mehr als 10.000 Bürgern aus 9 europäischern Ländern gingen in die erste europaweite Studie zum Verständnis der Krebsfrüherkennung ein, die das Harding Center for Risk Literacy (Harding-Zentrum für Risikokompetenz) zusammen mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK-Nürnberg e. V.) durchgeführt hat. Die Ergebnisse verblüffen: Die Europäer erweisen sich als mangelhaft informierte Optimisten in Sachen Früherkennung - allen voran die Deutschen.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat die Stärkung der Patientensouveränität zum "nationalen Gesundheitsziel" erklärt. Aber sind die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und Europa wirklich informiert genug, um kompetent entscheiden zu können? Was das Wissen der Europäer zum Nutzen der Krebsfrüherkennung angeht, so lautet die Antwort jedenfalls eindeutig: Nein, sie sind es nicht.

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Migräne-Operation: Studie beweist Wirksamkeit

Eine placebokontrollierte Studie der renommierten Universität Cleveland in den USA beweist, was weltweit über 1500 Patientinnen und Patienten bereits aus eigener Erfahrung wissen: Die chirurgische Migräne-Therapie, die sogenannte «Migräne-Operation» ist - auch nach wissenschaftlichen Maßstäben - wirksam. Experten bezeichnen die Studie als Grundlage für die längst fällige Anerkennung einer Behandlungsmethode, die seit fast zehn Jahren eindrückliche Erfolge zeigt und Migräne-Patientinnen und -Patienten zu neuer Lebensqualität verhilft. Eindeutige Ergebnisse in aufwendigem Studiendesign

Die prospektive, randomisierte Studie (Guyuron et al.; 2009) wurde in einem aufwendigen, placebokontrollierten Rahmen durchgeführt: Während ein Teil der Patienten tatsächlich operiert wurde, erhielt ein zweiter Teil lediglich eine Scheinoperation. Die Aussagekraft der Studie entspricht damit dem in der pharmakologischen Forschung als Gold-Standard geltenden Doppelblindstudien-Verfahren.

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Gesunde Lebensweise senkt das Risiko für chronische Erkrankungen um 78 Prozent

Wer niemals geraucht hat, nicht massiv übergewichtig ist, pro Woche mehr als dreieinhalb Stunden körperlich aktiv ist und sich gesund ernährt, hat im Vergleich zu einer Person, die sich gegenteilig verhält, ein um 78 Prozent vermindertes Risiko, chronisch zu erkranken. Detailliert betrachtet, sinkt bei einer solchen gesunden Lebensweise das Diabetesrisiko sogar um 93 Prozent und das Herzinfarktrisiko um 81 Prozent. Das Schlaganfallrisiko vermindert sich dabei immerhin noch um die Hälfte und das Krebsrisiko um 36 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer großen Potsdamer Langzeitstudie, die Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) leitet.

Neben Heiner Boeing hat auch der DIfE-Gastwissenschaftler Earl S. Ford vom National Center for Chronic Disease Prevention and Health Promotion in Atlanta, USA, maßgeblich zur vorliegenden Untersuchung beigetragen. Die Forschergruppe veröffentlichte ihr Ergebnis in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Archives of Internal Medicine (Ford et al., 2009; 169:1-8).

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