Gesundheit

Gesättigte Fette keine Gefahr für die Insulinwirkung

Zwei aufwändige Studien sprechen die gesättigten Fette frei

Gesättigte Fettsäuren, die von Natur aus vor allem in Butter, Sahne, Talg, Kokos- und Palmkernfett vorkommen, gelten seit Jahrzehnten als ungesund. Dafür hat unter anderem die Margarinelobby gesorgt. Während man die Panik vor diesen Fetten zunächst mit ihrem Einfluss auf den Cholesterinspiegel schürte, kam in jüngster Zeit ein weiterer Vorwurf hinzu: Gesättigte Fette sollten dazu führen, dass das Insulin im Körper nicht mehr richtig wirkt. Die so genannte Insulinresistenz ist in der Tat ein großes Problem, denn sie steht im Mittelpunkt zahlreicher Gesundheitsstörungen, insbesondere des Metabolischen Syndroms. Doch sind wirklich die Butter oder das Kokosfett auf unseren Tellern schuld daran, wenn das Insulin seine Wirkung verliert?

Stichhaltige Belege beim Menschen für diese Behauptung lagen nie vor. Nun geben zwei aufwändige Interventionsstudien erneut Entwarnung: In der LIPGENE-Studie (Tierney, AC et al: Int J Obesity doi: 10.1038/ijo.2010.209) wurden gut 400 Europäer mit Metabolischem Syndrom angehalten, ihren Konsum an gesättigten Fettsäuren zu senken, ohne jedoch die Kalorienzufuhr zu verringern. Es fand sich keinerlei Effekt auf die Insulinsensititvität. Auch die Cholesterinwerte und die Entzündungsmarker änderten sich nicht.

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Vitamin B1-Mangel schwächt das Herz

Diabetiker und Herz-Patienten sind besonders gefährdet!

Ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) kann das Herz und das Nervensystem ernsthaft schädigen. Diese als Beriberi bekannten Mangelsymptome erscheinen wie "ferne" Probleme der Unterernährung. Tatsächlich kann eine Vitamin B1-Unterversorgung aber auch bei wohlernährten Menschen auftreten und sich hier bis zu Beriberi-ähnlichen Symptomen, wie einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), zuspitzen. Darauf wies die Gesellschaft für Biofaktoren e.V. (GfB) anlässlich des Welt-Herztags am 26.9. hin.

"Besonders gefährdet sind Diabetiker und Herz-Patienten, die ein Diuretikum ("Wassertabletten") einnehmen", warnt die Fachgesellschaft. Sowohl bei der Zuckerkrankheit als auch bei einer Diuretika-Behandlung wird das lebenswichtige Vitamin teils in großen Mengen über den Urin aus dem Körper herausgeschwemmt. Über die Ernährung allein können diese Verluste kaum ausgeglichen werden.

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Studie entlarvt Ausreden von Alkoholsündern

Urintests auf bestimmte Abbauprodukte von Alkohol sind besser, als so mancher Alkoholsünder denkt: Sie lassen sich durch geringe Ethanolmengen, wie sie etwa in überreifen Bananen zu finden sind, kaum irritieren. Das zeigt eine Studie der Universität Bonn, die kürzlich im International Journal of Legal Medicine erschienen ist (doi: 10.1007/s00414-010-0511-z). Wer positiv auf Alkohol getestet wird, kann sich also künftig wohl nicht mehr damit herausreden, er habe etwas Falsches gegessen oder getrunken.

Hintergrund der Untersuchung ist eine Frage, die in Fachkreisen seit längerem für Diskussionen sorgt: Ist der aktuelle Grenzwert für das Alkohol-Abbauprodukt Ethylglucuronid (EtG) im Urin angemessen? Oder ist er so niedrig, dass er schon nach dem Verzehr von Lebensmitteln mit einem geringen Alkoholgehalt überschritten werden kann?

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Kampfkunst gegen Schmerzen: Das Denken macht den Unterschied

Wer regelmäßig asiatische Kampftechniken ausübt, wird unempfindlicher gegenüber Schmerz. Dieses Phänomen der Abhärtung nimmt eine Studie unter die Lupe, die Spezialisten beim Deutschen Schmerzkongress in Mannheim vorstellen (6.-9.10.2010). „Kampfkünstler gehen viel gelassener mit Schmerzen um und scheinen auch weniger empfindlich zu sein", so das Resümee der Studienleiterin Dr. Monika Dirkwinkel von der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Bergmannsheil Bochum. Alle Infos und Termine zum Schmerzkongress: www.schmerzkongress2010.de   Hirnstrommessung bei Kampfkünstlern

Die Abhärtung gegen Schmerzen ist wesentlicher Bestandteil und Trainingsziel von Kampfkünsten wie Kung Fu oder Karate und geschieht etwa durch gezielte Simulation von Treffersituationen im Kampf. Dabei will man den Schmerz als Schutzmechanismus überwinden, der den Körper sonst zum Rückzug auffordert und damit dem Gegner einen Vorteil verschaffen könnte.

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Neue Studie aus Wien: Blut-Harnstoff-Test verbessert Risikoabschätzung bei stabiler Herzschwäche

Bei Patienten mit stabiler Herzschwäche (Herzinsuffizienz, HI) ist Blut-Harnstoff (blood-urea nitrogen, BUN), ein alt bekannter und universell und rasch verfügbarer Nierenfunktionswert, als starker und unabhängiger Parameter zur Risikoabschätzung der Sterblichkeit und erneuten Einweisung in ein Krankenhaus (Re-Hospitalisierung) geeignet. Das ist das Ergebnis einer auf dem Europäischen Kardiologenkongress vorgestellten Studie aus Österreich mit 184 teilnehmenden HI- Patienten, die über 914 Tage nachbeobachtet worden waren.

Das Überleben von Patienten mit Herzinsuffizienz ist eng mit deren Nierenfunktion verbunden. Ein Wiener Forscherteam um Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber (3. Med. Abteilung mit Kardiologie und internistischer Notaufnahme, Wilhelminenspital, Wien) wollte herausfinden, ob BUN-Erhöhungen zusätzlich zu etablierten Markern für abgestorbenes Herzmuskelgewebe (TroponinT, cTnT) und hämodynamische Überlastung zum Beispiel bei arterieller Hypertonie oder Herzklappenfehlern (N-terminales B-Typ natriuretische Peptid, Nt-proBNP) für eine bessere Risikoabschätzung bei stabilen HI- Patienten herangezogen werden können. Fazit: „Selbst zusätzlich zu den bekannten Risikoprädiktoren Nt-proBNP und cTnT trägt Blut-Harnstoff zu einer besseren Risikoeinschätzung bei Patienten mit chronisch stabiler HI bei“, so Prof. Huber.

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Jugendsexualität heute. Sexuelle Aktivitäten gehen zurück - Verhütung so gut wie nie zuvor

Die Ergebnisse der neuen Studie „Jugendsexualität 2010“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung liegen vor. Seit 1980 untersucht die BZgA regelmäßig Einstellungen und Verhaltensweisen 14- bis 17-jähriger Jugendlicher zu Aufklärung, Sexualität und Verhütung. Für die neue Studie wurden insgesamt 3.542 Jugendliche befragt, darunter 1014 Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund. Zu den wesentlichen Ergebnissen der Studie zählt, dass deutsche Mädchen und Jungen verglichen mit der letzten Repräsentativerhebung aus dem Jahr 2005 seltener früh sexuell aktiv sind und sie heute bereits beim ersten Mal besser als je zuvor verhüten.

Seit 1980 untersucht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) regelmäßig Einstellungen und Verhaltensweisen 14- bis 17-jähriger Jugendlicher zu Aufklärung, Sexualität und Verhütung. Keine andere Studie in Deutschland zu diesem Thema kann auf einen so langen Vergleichszeitraum zurückblicken. Für die neue Studie „Jugendsexualität 2010“ wurden insgesamt 3.542 Jugendliche befragt, darunter 1014 Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund. Die vollständigen Ergebnisse liegen nun vor.

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Deutsche Studie: Ältere Ärzte, weniger Herzmedikamente

Nicht nur das Alter von Herzkranken, auch das Alter  der Ärzte, die sie behandeln, hat einen Einfluss auf das Verschreibungsverhalten. Der Trend: Je jünger der Arzt, desto mehr vor allem präventiv wirksame Medikamente werden verordnet. Das zeigt eine Studie von Dr. Ines Schwang (Klinik für Kardiologie Köln- Merheim), die auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC; 28. August bis 1. September) in Stockholm präsentiert wurde.

Die Kölner Forschergruppe hat die Daten von mehr als 140.000 Patienten der kardiologischen Klinik analysiert, bei rund 75.000 von ihnen ließ sich eindeutig ein behandelnder Hausarzt zuordnen. Untersucht wurde, ob sich vom Alter von Patienten und Ärzten Rückschlüsse auf die Verordnung von für die Herzkrankheit relevante Medikamenten wie Aspirin, Betablockern, Statinen oder Nitrat-Sprays ziehen lassen.

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Angst vor Kaffee?

Nicht alle Menschen vertragen Kaffee; bei einigen kann das Koffein sogar Angstsymptome auslösen. Verantwortlich dafür ist eine kleine Variante im Erbgut. Ihre Wirkung kann durch regelmäßigen Kaffeegenuss jedoch abgemildert werden.

Kaffee ist und bleibt das Lieblingsgetränk der Deutschen. 1,3 Milliarden Tassen haben sie nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbands im vergangenen Jahr getrunken. Oder anders ausgedrückt: Im Durchschnitt hat sich jeder Deutsche 150 Liter Kaffee übers Jahr verteilt schmecken lassen.

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Vitamin B1-Verluste bei Diabetikern fördern Nerven- und Organschäden

Wenn sich bei Diabetikern Folgeerkrankungen entwickeln, wie Nervenstörungen, Nieren- und Augenschäden, ist wahrscheinlich oftmals auch ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) mit im Spiel: Wie Wissenschaftler auf einem Symposium im Vorfeld der Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft in Stuttgart berichteten, weisen Patienten mit Diabetes im Vergleich zu Gesunden eine um 75% niedrigere Thiaminkonzentration im Blutplasma auf. Die Ursache des Thiaminproblems: Schon in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung beeinträchtigt der erhöhte Blutzucker die Nierenfunktion, wodurch das Vitamin in großen Mengen über den Urin verloren geht.

Bei einem Thiaminmangel können sich aber vermehrt aggressive Zuckerabbauprodukte im Körper anreichern. Die zerstörerischen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers auf Nerven und Blutgefäße werden dadurch forciert.

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Calcium und Vitamin D unentbehrlich für starke Knochen

Die Kombination macht es

Calciumpräparate können vielen Menschen gegen Knochenschäden und Osteoporose helfen, vor allem in Kombination mit Vitamin D. Darauf weist GIVE e.V. - die Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung - hin. Die GIVE-Wissenschaftler warnen in diesem Zusammenhang vor einer unsachgemäßen Interpretation einer kürzlich erschienenen Untersuchung zur Auswirkung von Calcium-Supplementierung.* Die im British Medical Journal erschienene Metaanalyse hatte bei 6 von insgesamt 11 Studien im Ergebnis eine Tendenz zu einem leicht erhöhten Herzinfarkt-Risiko für Patienten festgestellt, die länger als ein Jahr lang hoch dosierte Calciumpräparate zu sich genommen hatten.

Die Aussagen dieser Analyse gelten nur für die Einnahme von Calcium ohne Vitamin D, so die Gesellschaft. Alle Standard-Empfehlungen zur Calcium-Ergänzung beinhalten jedoch immer auch Vitamin D, weil dieses eine entscheidende Rolle im Calcium-Stoffwechsel und somit für die Verwertung dieses Mineralstoffes spielt. Dementsprechend enthalten Qualitätspräparate in aller Regel neben Calcium auch Vitamin D. Solche Mittel fördern die Knochendichte und verringern das Risiko von Knochenbrüchen bei Stürzen, insbesondere bei Osteoporose - eine Erkrankung, die weltweit ein Drittel aller Frauen und ein Fünftel aller Männer betrifft. Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium und Vitamin D können einfach und effizient Osteoporose vorbeugen, wenn die Versorgung mit diesen Vitalstoffen über die Nahrung nicht möglich ist. GIVE unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass es keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Herzinfarktrisiko durch Calcium/Vitamin-D-Kombinationspräparate gibt.

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Testosteron erhöht Muskelkraft aber auch Herz-Kreislaufrisiko

DGIM rät dazu das Sexualhormon bei älteren Männern vorsichtig einzusetzen

Nehmen ältere Männer das Sexualhormon Testosteron ein, stärkt dies nicht nur die Muskeln, sondern birgt auch Gefahren für Herz und Kreislauf – bis hin zum Herzinfarkt. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) hin. Die sogenannte TOM-Studie (Testosterone in Older Men with Mobility Limitations) wurde wegen dieser alarmierenden Ergebnisse abgebrochen. Die DGIM betont deshalb, eine Testosteronbehandlung nur dann einzusetzen, wenn sie für Patienten unerlässlich ist. Insbesondere bei Männern mit erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko müssten Ärzte dies zuvor gründlich prüfen.

Männer verlieren mit dem Alter an körperlicher Kraft und Beweglichkeit. Zeitgleich sinken auch ihre Testosteronwerte. Die Behandlung gesunder älterer Männer mit Testosteron steigert die Masse ihrer Muskeln und stärkt sie. „Auch Patienten mit Hypogonadismus, deren Keimdrüsen also zu wenig Testosteron produzieren, kann eine künstliche Testosteronzufuhr helfen – jungen und älteren“, sagen der DGIM-Vorsitzende Professor Dr. med. Hendrik Lehnert und Dr. med. Alexander Iwen, von der 1. Medizinischen Klinik, Universitätsklinik Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.

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