Gesundheit

Alkoholkonsum schützt vor Herz-Gefäß-Leiden

Kein anderer Nahrungsfaktor so konsistent mit Prävention verbunden

Dass der Genuss alkoholischer Getränke mit einer besseren Herz- und Gefäßgesundheit einhergeht ist keine neue, wohl aber eine immer wieder in Frage gestellte Beobachtung. Doch die Datenlage wird immer eindeutiger pro Alkohol: Eine systematische Übersichtsarbeit im British Medical Journal ergab, dass ein bis zwei Drinks täglich das Risiko für Herz-Gefäß-Erkrankungen, koronare Herzerkrankungen sowie die Sterblichkeit an diesen Leiden senkt (Ronksley et al, BMJ 2011;342:d671). Das Schlaganfallrisiko sank zwar nicht, es stieg jedoch auch nicht an. Dafür lag die Gesamtsterblichkeit niedriger als bei den Abstinenzlern. Das heißt: Wer mäßig Alkohol trinkt, lebt länger.

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Hauttest kann ungesunden Lebensstil nachweisen

Charité entwickelt neuartiges Verfahren zur Ernährungskontrolle

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat jetzt ein einzigartiges Messverfahren entwickelt, das binnen Minuten Aussagen darüber erlaubt, ob die Lebensweise eines Menschen gesund oder ungesund ist. Dieses Verfahren wird nun mit Unterstützung der Kompetenznetze für optische Technologien in einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Pilotstudie mit 50 Schülerinnen und Schülern erprobt. Ziel der Studie ist es, zu untersuchen, ob Jugendliche ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ändern, wenn die Folgen ungesunder Ernährung oder auch die Auswirkungen der letzten Party mit Alkohol- und Nikotinkonsum für sie direkt sichtbar gemacht werden. Darüber hinaus sollen die Schüler näher mit den gegenwärtigen Möglichkeiten der optischen Technologien vertraut gemacht werden.

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Schneller lernen durch magnetische Hirnstimulation

Bochumer Forscher untersuchen die Wirkung von TMS Reizmuster verändern gezielt die Aktivität bestimmter Nervenzellen

Was klingt wie Science Fiction ist tatsächlich möglich: Durch die magnetische Stimulation von außen lässt sich die Aktivität bestimmter Hirnnervenzellen gezielt beeinflussen. Was dabei im Gehirn genau passiert, war bisher ungeklärt. Bochumer Mediziner unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Funke (Abteilung Neurophysiologie) konnten nun zeigen, dass verschiedene Reizmuster auf unterschiedliche Zellen wirken und ihre Aktivität hemmen oder steigern. Bestimmte Reizmuster führten so dazu, dass Ratten leichter lernen.

Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, dass die Hirnstimulation künftig gezielter gegen Funktionsstörungen des Gehirns eingesetzt werden kann. Die Forscher haben ihre Studien im Journal of Neuroscience und im European Journal of Neuroscience veröffentlicht.

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Vom Einfluss des Glücks

Max-Planck-Forscher untersuchen Auswirkungen von subjektivem Wohlergehen

Wie wirken empfundenes Wohlergehen und Faktoren wie Einkommen, Familienstand,  Gesundheit und beruflicher Erfolg aufeinander? Dieser Frage sind Martin Binder und Alex Coad vom Jenaer Max-Planck-Institut für Ökonomik nachgegangen. Ihr Ergebnis: Gesteigertes Wohlergehen führt unter anderem zu besserer Gesundheit und größerem beruflichen Erfolg.

Die Max-Planck-Forscher untersuchten einen britischen Längsschnitt- Datensatz, in dem Personen über einen Zeitraum von 15 Jahren hinweg regelmäßig ihr subjektives (psychologisches) Wohlergehen anhand einer detaillierten psychometrischen Skala berichteten. Abgefragt wurde, als wie glücklich sich Individuen empfanden, sowie das Vorkommen beispielsweise von Stress, Depression oder Ängsten. Zudem  gaben die Befragten Auskunft über Faktoren wie Einkommen, Familienstand, Gesundheit oder beruflichen Erfolg.

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DSG: Schlaganfall durch Schmerzmittel - Experten betonen geringes Risiko für die meisten Menschen

Die Einnahme von Schmerzmitteln ist für die meisten Menschen nicht mit der Gefahr eines Schlaganfalls verbunden. Dies stellt die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) anlässlich einer Studie klar, die kürzlich im „British Medical Journal“ erschienen war und für viel Aufsehen gesorgt hatte. Vorsicht ist allerdings bei Patienten geboten, die bereits aufgrund von Gefäßkrankheiten schlaganfallgefährdet sind und Schmerzmittel über längere Zeit regelmäßig einnehmen.

Forscher der Universität Bern hatten in der Meta-Analyse herausgefunden, dass die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln aus der Gruppe der sogenannten nicht-steroidalen Antiphlogistika (auch nicht-steroidale Antirheumatika) das Risiko von Herzkreislauferkrankungen erhöht. Für die Wirkstoffe Etoricoxib, Ibuprofen oder Diclofenac ermittelten sie auch ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.

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Warum Entzündung müde macht

Patienten mit entzündlichen Erkrankungen oder Infekten leiden oftmals zusätzlich an Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Schlafstörungen und sogar Depressionen. Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Universitätsklinikums Erlangen um den Mediziner Prof. Dr. Georg Schett haben jetzt herausgefunden, was diese Symptome auslöst. Sie identifizierten einen Botenstoff, der die Kommunikation zwischen Immunsystem und Gehirn entscheidend steuert. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler in der Online-Ausgabe des Fachmagazins Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht.

Für ihre Studie untersuchten die Erlanger Forscher Patienten mit rheumatoider Arthritis, einer der schwerwiegendsten Autoimmunkrankhei­ten, sowie Mäuse, die aufgrund eines Gendefektes eine ganz ähnliche Erkrankung zeigen. Sowohl Menschen als auch Mäuse leiden unter entzündeten Gelenken und damit verbundenen starken Schmerzen. Hinzu kommen in vielen Fällen Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Schlafstörungen und Depressionen. Bekannt war bisher, dass diese Symptome im zentralen Nervensys­tem entstehen. Wie jedoch die Immunabwehr und die Entzündung in den Gelenken das Nervensystem beeinflussen, konnte die Wissenschaft bisher nicht erklären.

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Unseriöses Angebot für Typ-1-Diabetiker: Therapie soll Insulinzufuhr dauerhaft ersetzen können

Eine aktuelle Stellungnahme der Deutschen Diabetes-Gesellschaft

DDG und diabetesDE warnt Typ-1-Diabetiker vor einem unseriösen Angebot im Internet: Dort bietet Prof. Ulrich von Arnim ein „Neuartiges Behandlungsschema für Typ-1-Diabetes“ an. Dieses solle Betroffene in 80 Prozent der Fälle heilen. Belegt werden die Erfolge mit Studien, Namen von Diabetes-Experten in Deutschland und Aussagen von Patienten, die geheilt worden seien. Es existieren jedoch weder die Studien noch eine Zusammenarbeit mit den genannten Diabetes-Experten.

„Es gibt bisher keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Diabetiker von der angebotenen Therapie profitieren“, betont Professor Dr. med. Thomas Danne, Präsident der DDG und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten daran, Typ-1-Diabetes zu verhindern oder zu heilen. Dazu gibt es mehrere vielversprechende Teilergebnisse in der Forschung. Allerdings ist das Endziel noch nicht erreicht: Zu verhindern, dass der Körper die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört beziehungsweise zerstörte Zellen dauerhaft zu ersetzen.

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Eier gut für Diabetiker

Zwei Eier täglich verbessern zahlreiche Blutwerte

Tierisches Eiweiß, Fett und Cholesterin - für viele zählen Eier noch immer zu den Lebensmitteln, die nur selten auf dem Speiseplan stehen sollten. Dass die Frucht vor dem Ei nicht nur für Gesunde, sondern auch für Typ-2-Diabetiker unbegründet ist, zeigt eine neue Studie aus Australien (Pearce, KL et , Brit J Nutr 2010, online am 7.12.10). Dafür aßen 65 übergewichtige Typ-2-Diabetiker eine mäßig kalorienreduzierte, eiweißreiche Kost, die entweder zwei Eier (590 mg Cholesterin) täglich oder stattdessen 100 g mageres Fleisch (213 mg Cholesterin) enthielt.

Nach drei Monaten hatten beide Gruppen gleich viel abgenommen (6 kg). Das "böse" LDL-Cholesterin war unverändert, obwohl die Hälfte der Teilnehmer fast dreimal soviel Cholesterin gegessen hatte. Dies zeigt, wie gut die körpereigene Regulation des Cholesterinspiegels funktioniert. Viele weitere Risikoparamter (Blutdruck, Triglyzeride, apo-B, HbA1c und Nüchternzucker) besserten sich ebenfalls in beiden Gruppen. Doch es gab auch Unterschiede: Das "gute" HDL-Cholesterin war nur bei den Eieressern gestiegen. Bei jenen, die keine Eier gegessen hatten, war es gesunken - ein unerwünschter Effekt. Auch die Versorgung mit dem B-Vitamin Folsäure und dem Karotinoid Lutein (günstig für die Augengesundheit) war bei den Eieressern besser.

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Wenn die tägliche Medizin zur Sucht wird

Gefahren durch Missbrauch, Überdosierung und Wechselwirkungen

In Deutschland sind nach Schätzungen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung derzeit 1,4 bis 1,9 Millionen Menschen medikamentenabhängig. Das Magazin Reader's Digest widmet sich in seiner Dezember-Ausgabe ausführlich diesem Problem, zeigt die Risiken und Nebenwirkungen auf und nennt Adressen, bei denen Betroffene eine Beratung erhalten. Experten wie Ernst Pallenbach, Fachapotheker für Klinische Pharmazie aus Villingen-Schwenningen, warnen davor, die Folgen einer Medikamentenabhängigkeit zu unterschätzen: "Wenn von Sucht und Abhängigkeit die Rede ist, denken die meisten Menschen an Drogen oder Alkohol." Dabei gebe es aktuellen Schätzungen zufolge zehnmal mehr Arzneimittel- als Drogenabhängige.

Was Patienten als wichtig und richtig zur Schmerzlinderung empfinden, kann leicht und schleichend zu einer gefährlichen Gewöhnung führen. Nach Auffassung von Fachleuten können fünf bis sechs Prozent der häufig verordneten Arzneimittel süchtig machen, wenn sie zu lange eingenommen werden. Demnach beginnt im Körper von Schmerzmittelpatienten bereits nach vier bis sechs Wochen dieser Gewöhnungsprozess. In der Folge erhöht der Patient die Dosis oder wechselt das Medikament, um die Wirkung zu erhalten.

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Nationale VersorgungsLeitlinie zum Kreuzschmerz veröffentlicht

Die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) "Kreuzschmerz" steht ab sofort in der Version 1.0 im Internet zum Download bereit. Das pdf-Dokument kann kostenlos herunter geladen werden. Eine Druckfassung ist geplant.

Kreuzschmerzen verursachen in Deutschland direkte Kosten in Höhe von 8,4 Milliarden Euro pro Jahr. Hinzu kommen die indirekten Kosten durch Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung – Kreuzschmerz führt seit Jahren die Statistiken der Anlässe für medizinische Rehabilitation und Arbeitsunfähigkeit an. Zwar existieren zahlreiche Therapieangebote, und einige der Behandlungsmöglichkeiten wurden in den letzten Jahren gut untersucht. Dennoch lässt sich die Versorgung der Patientinnen und Patienten in allen Bereichen noch deutlich verbessern.

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Neue Wege in der Therapie von Harnwegsinfektionen

Einen neuen Ansatz in der Behandlung von Blaseninfektionen beschreiben Forschende der Universität Basel. In der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins «Journal of Medicinal Chemistry» stellen sie eine viel versprechende Alternative zur klassischen Therapie mit Antibiotika in Aussicht. Blaseninfektionen gehören zu den häufigsten Infektionen und bis zu einem Drittel aller Antibiotika werden zu deren Bekämpfung eingesetzt.

Harnwegsinfektionen (urinary tract infections) gehören zu den häufigsten infektiösen Erkrankungen. Überwiegend handelt es sich um bakterielle Entzündungen, die in mindestens 80% der Fälle durch Escherichia coli (E.coli) aus der natürlichen, körpereigenen Darmflora ausgelöst werden.

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